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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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zwischen Schlafen und Erwachen griff Tanner auf die andere Bettseite, um Marlenas warmen Körper an sich zu ziehen. Doch er ertastete nichts als kalte Laken.
    Sofort riss er die Augen auf. Sie war fort! Laut schimpfend sprang er aus dem Bett und suchte seine Kleidung. Als er sein Hemd anzog, entdeckte er das Papier auf dem Tisch. Er nahm es und las.
    „Verzeih mir, Geliebter“ , begann der Brief.
    Er las nur genug, um zu wissen, dass sie auf dem Weg zum Magistrat war. Er warf das Blatt zu Boden, kleidete sich fertig an und lief aus dem Zimmer.
    Zwei Stufen auf einmal nehmend rannte er die Treppe hinunter und suchte nach Bram, der ihm auf dem Hof entgegeneilte.
    „Haben Sie Fia gesehen, Mylord?“ Der Mann war kreidebleich. „Sie hat das Haus ihrer Schwester verlassen.“
    „Lady Corland ist auch verschwunden“, entgegnete Tanner, ohne auf seine Frage einzugehen.
    „Ihre Schwester sagt, Fia sei vor Einbruch der Dämmerung aufgebrochen“, berichtete Bram.
    „Zu den Ställen!“, befahl Tanner. „Bestimmt wollten sie gemeinsam zum Magistrat.“ Wenn Marlena und Fia mit den Pferden unterwegs waren, würde er einfach irgendwelche Pferde nehmen, die da waren. Sein Wallach und Dulcea standen jedoch gesattelt bereit, wie Tanner es mit dem Schmied verabredet hatte.
    „Ihr Ross ist wieder ganz hergestellt“, erklärte der Mann.
    Umso besser, dachte Tanner. Es war gut möglich, dass er dem Tier das Äußerste abverlangen musste.
    Er zog Marlenas Steigbügel für Bram in die Länge, und binnen einer Minute waren sie losgeritten.
    „Zeigen Sie mir den Weg!“, rief Tanner.
    Während des Ritts berichtete Tanner seinem Begleiter von Marlenas Brief.
    „Ich habe Fia gesagt, dass ich sie jederzeit zum Magistrat begleiten würde.“ Bram legte die Stirn in Falten. „Ich habe sie ermutigt, zu erzählen, was sie weiß.“
    „Was sie weiß?“, fragte Tanner.
    Bram ritt mit ihm auf gleicher Höhe. „Sie war Zeugin, Mylord. Sie beobachtete Wexins Mord, und Wexin sah Fia.“
    „Großer Gott!“ Beide Frauen schwebten in Lebensgefahr. „Hoffen wir, dass sie sicher angekommen sind.“
    Warum zum Teufel war Marlena diesmal geflohen? Tanner unterdrückte den Schmerz, den ihm ihre erneute Flucht bereitete. Zunächst musste er sich Gewissheit verschaffen, dass sie und das Mädchen in Sicherheit waren.
    Sie erreichten einen Landsitz mit einem gepflegten Park und ließen die Pferde vor der Tür stehen. Ein Lakai öffnete ihnen.
    „Sagen Sie Ihrem Herrn, der Marquess of Tannerton wünscht ihn umgehend zu sprechen.“
    Die Augen des Lakaien weiteten sich. „Bitte wer?“
    „Tun Sie sofort, was ich Ihnen gesagt habe“, befahl Tanner ihm.
    Dennoch schienen kostbare Minuten zu verstreichen, bis man sie in ein Gesellschaftszimmer führte, in dem ein älterer Mann mit schief sitzender Perücke dabei war, seine Brokatweste zuzuknöpfen.
    Tanner ging direkt auf ihn zu. „Ich bin Tannerton. Wir müssen wissen, ob Lady Corland und Fia Small bei Ihnen waren.“
    Der Mann rückte seine Perücke gerade. „Lady Corland? Meinen Sie etwa die Mörderin?“
    „Die des Mordes Beschuldigte.“ Tanner versuchte, geduldig zu bleiben.
    Verwirrt schüttelte der Gutsherr den Kopf. „Heute Morgen hat niemand versucht, mich zu sprechen.“ Er sah Tanner an. „Sie sind der Marquess of Tannerton?“
    „Ja“, bestätigte Tanner.
    Der Mann wirkte verunsichert. „Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“
    Bram ergriff das Wort. „Wir dürfen keine Zeit verlieren, Sir. Wir müssen sie finden.“
    Tanner wandte sich an den Magistrat. „Wahrscheinlich brauchen wir Ihre Hilfe. Ich muss Ihnen alles erklären …“
    So knapp und bündig wie möglich fasste er Marlenas Situation, Fias Verwicklung und Wexins Heimtücke zusammen.
    „Du meine Güte!“ Der Magistrat sank auf einen Stuhl. „Wexin hat noch vor zwei Tagen mit mir gespeist. Er schien ein respektabler Mann zu sein.“
    „Wollen Sie damit etwa behaupten, dass Sie mir nicht glauben?“ Tanner war außer sich.
    Der Mann hob die Hände. „Oh, nein, natürlich nicht. Wer bin ich denn, einem Marquess zu widersprechen?“
    „All das ist wahr“, mischte sich Bram ein. „Fia würde nie etwas Falsches behaupten.“
    Tanner eilte Richtung Tür. „Wir reiten zu Wexin. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ein paar Berittene hinter uns herschickten, für den Fall, dass wir Unterstützung benötigen.“
    Gutsherr Hay erhob sich. „Das werde ich tun.“
    Tanner und Bram rannten hinaus zu den Pferden

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