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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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„Reisen Sie und Lord Tannerton so früh ab, Mylady? Sie müssen dringend hören, was ich zu sagen habe, bevor Sie gehen.“
    Das Mädchen rang um Worte. „Worum geht es, Fia?“
    „Ich kam her, um Bram mitzuteilen, dass ich endlich zum Magistrat gehen will. Ich werde Gutsherr Hay erzählen, was in jener Nacht vorgefallen ist.“ Sogar im schummrigen Dämmerlicht erkannte Marlena, wie entschlossen Fia war.
    Sie fasste das Mädchen an den Schultern. „Nein, Fia. Das ist zu gefährlich. Wexin …“
    „Ich fürchte mich nicht mehr vor Lord Wexin, Mylady“, schrie Fia. „Es ist nicht recht, dass er frei herumläuft und Sie sich verstecken müssen!“ Sie hielt inne und schaute an der Fassade hoch. „Ich bin es nicht wert, von Bram geliebt zu werden, wenn ich nichts gegen dieses Unrecht unternehme.“
    „Fia, Bram liebt Sie so oder so. Es ist wirklich zu gefährlich.“ Sanft schüttelte sie das Mädchen.
    Fia machte sich los. „Nein, Mylady. Dann verdiene ich seine Liebe nicht. Der Magistrat ist ein guter Mann und wird mir glauben.“
    Marlena hörte das Blut in den Ohren rauschen. Konnte sie es wirklich wagen, auf die Wahrheit zu setzen? Durfte sie Hoffnung schöpfen?
    „Ich wecke Bram, damit er mich hinbringt, sobald es hell ist. Sie können mich nicht davon abhalten. Sie und Lord Tannerton sollten uns begleiten. Der Gutsherr wird sicher etwas unternehmen, wenn Seine Lordschaft ihn darum bittet.“
    Sie schaute Fia gequält an. „Ich werde Sie begleiten. Aber Lord Tannerton müssen wir heraushalten. Wenn unser Plan nicht aufgeht, droht ihm ebenso wie mir der Galgen.“
    „Seine Lordschaft will bestimmt nicht, dass Sie ohne ihn gehen“, widersprach Fia.
    Plötzlich sprangen zwei Männer aus dem Schatten hervor, packten sie und hielten ihnen die Hände vor die Münder. Marlena spürte die Spitze eines Messers an ihrem Hals.
    Der Atem des Mannes, der sie festhielt, stank nach verfaulten Zähnen. Er zischte: „Ihr kommt mit uns. Keinen Mucks oder wir schneiden euch in kleine Stücke.“
    Der andere Mann stieß einen schrillen Pfiff aus, und während sie hinter das Gebäude gezerrt wurden, erschienen zwei weitere Männer aus der anderen Richtung.
    Einer von ihnen flüsterte: „Habt ihr sie?“
    „Sehen Sie“, erwiderte Marlenas Häscher und stopfte ihr ein dreckiges Taschentuch in den Mund, sodass sie würgen musste.
    Der Mann kam näher und starrte ihr ins Gesicht. Dann lächelte er mit strahlend weißen Zähnen. „Meine liebe Cousine.“
    Wexin.
    Ihr Albtraum und der von Fia war wahr geworden.
    Während der Mann noch immer das Messer an ihre Kehle hielt, fesselte ihr ein anderer die Hände.
    „Diese da hat davon geredet, zum Magistrat zu gehen“, sagte Williams.
    Wexin drehte sich um und ging auf Fia zu, die inzwischen ebenfalls gefesselt und geknebelt war. Mit einer Hand quetschte er Fias Gesicht. „Die einzige Zeugin! Mein Glück kennt heute keine Grenzen.“ Er wandte sich an seine Leute. „Rasch, bevor uns jemand hört. Wir hauen ab.“
    Die Männer warfen sich Marlena und Fia über die Schultern und trugen sie eilig aus dem Dorf.
    Am Ortsausgang hatten die Entführer ihre Pferde versteckt. Marlena wurde über einen Pferderücken geschleudert und prallte schmerzhaft gegen den Widerrist, als der Reiter das Tier zum Galopp antrieb.
    Sie konnte nur wenig außer der Pferdeschulter und dem Boden sehen, doch sie erkannte den Eingang von Parronley House, als sie das schmiedeeiserne Tor passierten.
    „Da entlang!“, rief Wexin. „Es wird schon hell. Wir sperren sie erst einmal weg.“
    Schließlich öffnete einer der Männer eine Tür, deren Angeln knarrten. Marlena und Fia wurden in pechschwarze Finsternis getragen.
    „Wir brauchen Licht“, sagte Wexin.
    Es war ihr nicht gelungen, genau auszumachen, wo sie sich befanden. Sie war so lange fort gewesen.
    Schließlich wurden ein paar Fackeln entzündet, und sie wurde eine Steintreppe hinuntergetragen.
    „Da hinein.“ Wexin führte die Männer in einen Kerker, in dem es nach Feuchtigkeit roch. Seine Fackel steckte er in eine eiserne Halterung an der Wand.
    Fia und sie wurden wie Mehlsäcke auf den Boden geworfen.
    Marlena gelang es, den Oberkörper aufzurichten. Feindselig starrte sie Wexin an.
    Er lachte. „Ich werde dir das ekelhafte Tuch aus dem Mund nehmen, Cousine. Du erinnerst dich bestimmt daran, dass dich hier ohnehin niemand hören wird.“ Mit zwei spitzen Fingern entfernte er den Knebel und ließ ihn zu Boden fallen. „Na bitte, sicher

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