Historical Saison Band 15
Tränen.
Zärtlich strich Caroline ihm über die Stirn. „Ich würde sehr gern einen neuen Ring annehmen, wenn du mir einen geben möchtest. Als Symbol für unsere neuen Gefühle und unsere neue Heirat.“
Die beste Antwort, die er seiner geliebten Frau geben konnte, war, sie in die Arme zu reißen und ihr einen langen, hingebungsvollen Kuss zu geben.
„Eine neue Heirat“, stimmte er ihr eine Weile später zu und lauschte den wundervollen Worten nach. „Und dieses Mal ist es eine Liebesheirat.“
EPILOG
London – Juli 1833
W ohl zum zwanzigsten Mal in ebenso vielen Minuten zog Caroline den Vorhang in ihrem Ankleidezimmer zur Seite und sah hinaus.
Dieses Mal allerdings wurde sie mit dem Anblick ihres Mannes belohnt, der den breiten Weg herauf geritten kam. Obwohl ihr Herz immer etwas schneller schlug, wenn sie Bennett selbst nach nur kurzer Abwesenheit wiedersah, hatte sie heute einen ganz besonderen Grund für ihre Aufregung.
Sie überließ der Dienerin, die Koffer für ihren jährlichen Urlaub auf den Scilly-Inseln weiterzupacken, und eilte zur Haustür. Im Flur hielt sie auf die Treppe zu, wo sie ihren Töchtern begegnete.
Hannah, die Ältere schenkte ihrer Mutter ein einschmeichelndes Lächeln, mit dem es ihr für gewöhnlich gelang, alles von ihrem in sie vernarrten Vater zu bekommen, was sie sich nur wünschte. „Mama, ich habe über mein Debüt nachgedacht. Schließlich werde ich in der nächsten Saison bereits siebzehn sein.“
„Erinnere mich nicht daran.“ Caroline sah von Hannah zu deren jüngerer Schwester Elizabeth. „Ihr werdet mir beide viel zu schnell erwachsen.“
Sie wünschte, sie könnte ihre Kinder ein wenig länger bei sich behalten. Wyn hatte bereits seine Studien in Cambridge abgeschlossen und arbeitete gerade an einem Buch über die Naturgeschichte seiner geliebten Scilly-Inseln. Schon viel zu bald würden ihre hübschen, wohlerzogenen Töchter in die Gesellschaft eingeführt. Zum Glück hatte es der zehnjährige Thomas nicht so eilig, groß zu werden.
„Ich hatte gehofft“, meinte Hannah, „dass du und Papa bei Almack’s einen Ball für mich geben könntet, wenn ich in die Gesellschaft eingeführt werde.“
Die Erwähnung von Almack’s trieb Caroline eine leichte Röte in die Wangen. Sie hatte seit jenem schicksalhaften Tag vor so vielen Jahren keinen Fuß mehr dort hineingesetzt. Überglücklich wie sie in ihrer Ehe war und sehr beschäftigt mit ihrer wachsenden Familie, hatte es ihr auch nicht im Mindesten gefehlt.
„Dieser alte Platz ist doch sicher nicht mehr in Mode, oder?“ Sie ging die Treppe hinunter. „Seine Schutzherrinnen müssen doch inzwischen uralt sein.“
„Bitte, Mama“, flehte Hannah sie an, während sie und ihre Schwester Caroline folgten. „Almack’s ist ja vielleicht nicht mehr so exklusiv wie in deiner Jugend, aber ich versichere dir, es ist noch immer für jede junge Dame von Rang höchst erstrebenswert, dort in die Gesellschaft eingeführt zu werden.“
Sie lachte. „Du klingst, als hättest du das ‚Court Journal‘ verschluckt, mein Liebes.“
„Mama! Nur weil du und Papa solche Stubenhocker seid, heißt das nicht, dass ich kein elegantes Debüt haben darf.“
Zwar hatte Hannah ihr Aussehen geerbt, aber Caroline wusste, dass sie die Hartnäckigkeit ihres Vaters besaß. Sie würde das Thema aufbringen, bis sie ihren Willen durchsetzte, oder … bis sie die Wahrheit erfuhr.“
„Mach dir jetzt keine Sorgen, meine Liebe. Du wirst bei Hof präsentiert, und wir werden einen wundervollen Ball für dich geben.“
„Bei Almack’s?“
Sie schüttelte entschieden den Kopf. „Ich fürchte, dein Papa und ich sind da seit vielen Jahren nicht mehr willkommen, selbst wenn wir wünschten, dort hinzugehen. Was wir keinesfalls tun. Und jetzt entschuldige mich bitte. Euer Vater ist daheim, und ich muss mit ihm sprechen.“
Ihre Enthüllung schien Hannah sprachlos zu machen. Allerdings nicht Elizabeth. „Warum bist du bei Almack’s nicht willkommen, Mama? Ist es wegen deiner Arbeit für die Abolitionisten?“
In den letzten Jahren hatte Caroline sich an der „Ladies’ Abolition Society“ beteiligt und sehr viel größere Befriedigung dort gefunden als bei ihren früheren gesellschaftlichen Vergnügungen.
„Nein, das hatte nichts damit zu tun, Liebes.“ Wenn sie es nicht so eilig gehabt hätte, wäre ihr vielleicht eine diskretere Weise eingefallen, ihre Töchter abzuwimmeln. Aber heute wollte sie einige Minuten mit ihrem Mann
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