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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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wartenden Kutsche. „Perkins! Wir fahren zurück zum Berkeley Square“, rief er seinem Kutscher zu.
    „Jawohl, Mylord.“
    „Haben Sie zufällig eine geladene Pistole zur Hand?“
    „Ja, Mylord“, antwortete der Kutscher, während er unter seinen Sitz griff und ihm die Waffe hinunterreichte.
    „Ausgezeichnet! Und nun fahren wir heimwärts, Perkins. Sobald Sie eine freie Droschke sehen, halten Sie an und lassen mich aussteigen. Da, wo ich hin muss, wäre meine eigene Kutsche fehl am Platz und würde viel zu sehr auffallen.“
    Kaum hatte Lord Fincham Platz genommen und die Pistole eingesteckt, als Perkins die Pferde anhielt und neben einer Mietkutsche stehen blieb.
    Der Viscount stieg aus und wartete, bis Perkins weitergefahren war. Dann wandte er sich an den fremden Kutscher, um ihm das Ziel der Fahrt zu nennen. Der Mann wirkte sehr überrascht, daher fragte Lord Fincham: „Kennen Sie sich in der Gegend aus?“
    „Jawohl, Sir“, bestätigte er. „Allerdings kann ich nicht behaupten, freiwillig dorthin zu fahren – zumindest nicht zu dieser späten Stunde.“
    „Dann sind wir uns einig, mein Guter, denn mir geht es ebenso“, versicherte ihm der Viscount. „Aber was sein muss, muss sein, wie es so schön heißt. Mein verwünschter Neffe hat sich leider in den Kopf gesetzt, diesen Teil der Stadt aufzusuchen. Seine Mutter bringt er damit zur Verzweiflung. Sie bat mich, den Bengel wieder in den Schoß der Familie zurückzubringen.“
    „Der verdient, dass man ihm den Hosenboden versohlt, Sir!“
    Der Viscount lächelte grimmig. „Wenn Sie wüssten, wie oft ich in Versuchung bin, genau das zu tun. Gleichwohl muss er erst einmal gefunden werden, bevor er seine gerechte Strafe erhält.“ Er zog eine glänzende Guinee aus der Tasche und warf sie dem Kutscher zu, der sie freudig mit einer Hand auffing. „Sie erhalten noch mehr, wenn unsere Bemühungen Erfolg haben. Sie sind doch sicher in der Lage, sich zu verteidigen, falls es Ärger gibt?“
    „Ja, Sir. Ich habe immer meine Pistole unter’m Sitz.“
    „Ich sehe schon, Sie sind der rechte Mann! Ausgezeichnet! Natürlich bleibt zu hoffen, dass wir nicht zu den äußersten Mitteln greifen müssen.“ Lord Fincham war erfreut, mit dem Kutscher einen tatkräftigen Verbündeten bei sich zu haben, der ihm im Notfall behilflich sein könnte. „Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass mein Neffe sich freiwillig einfangen lässt. Es wird vermutlich nötig sein, ihn mit ziemlich handfesten Methoden zur Heimkehr zu überreden.“
    „Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Sir. Ich hab’ immer einen Strick dabei. Man weiß nie, wann man so ’was brauchen kann. Den können Sie gerne haben, wenn’s nötig ist.“ Der Kutscher schien mit allen Wassern gewaschen und hatte offensichtlich schon einiges in den dunklen Straßen der Stadt erlebt.
    „Danke, ich werde das nicht vergessen. Und jetzt lassen Sie uns keine Zeit verlieren.“ Mit diesen Worten stieg der Viscount in die abgenutzte Kutsche, die ihre besten Tage schon lange hinter sich hatte.
    Während sie gen Osten Fahrt aufnahmen, gewöhnte sich Lord Fincham rasch an den modrigen Geruch in ihrem Inneren und den harten Sitz. Er war jedoch alles andere als traurig, als sie das Ziel erreichten und er die Kutschentür öffnen konnte.
    Sofort bemerkte er, dass die Luft auf der Straße auch nicht angenehmer war. Doch schenkte er dem keine weitere Beachtung, als er eine Gestalt entdeckte, die aus einer Seitengasse auftauchte. Dreispitz und Mantel kamen ihm äußerst bekannt vor, ebenso wie die schlanke Gestalt, die sie trug.
    „Kutscher, ich glaube, wir haben Glück. Halten Sie sich bereit und reichen Sie mir den Strick!“

9. KAPITEL
    O bwohl sie selbst mit einem solchen Beförderungsmittel hergekommen war, erschien es Georgiana mit einem Mal seltsam, genau an dieser Straßenecke eine einsam wartende Mietkutsche vorzufinden. Der Karren eines Fuhrmannes – ja, das wäre in diesem Teil der Stadt selbst zu der späten Stunde nicht ungewöhnlich, überlegte sie. Aber eine Kutsche in dieser heruntergekommenen Gegend, in der die Leute kaum genug zum Leben haben …? Das ist auf jeden Fall seltsam, stellte sie fest. Dennoch gab die Vorstellung, allein durch die finsteren und unwirtlichen Straßen nach Hause gehen zu müssen, den Ausschlag. Sie blieb stehen und wandte sich an den Kutscher.
    „Ist Ihre Kutsche frei, guter Mann?“, fragte sie mit der mürrischsten Stimme, die Master Green je hatte vernehmen

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