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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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die Juwelen bei sich zu Hause belassen wollte: Er konnte nicht riskieren, dass sie den Schmuck trug, während er sich auf den Weg nach Fincham Park befand.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, doch sie konnte ihren Gefühlen jetzt keinen freien Lauf lassen und kämpfte dagegen an. Mit einem Male war es ihr nicht mehr wichtig, Chard vor Gericht zu bringen. Es ging ihr nur noch um Bens Sicherheit und das Wohlergehen derer, die ihn begleiteten. Er setzte sein Leben aufs Spiel, um ihren Durst nach Rache zu stillen. Möglicherweise konnte sie ihn jetzt nicht mehr aufhalten. Er war ein Mann, der seine Vorhaben mit äußerster Entschlossenheit umsetzte. Dennoch konnte sie auf keinen Fall einfach in der Stadt bleiben, während er in größter Gefahr schwebte. Sie durfte keine Zeit verlieren!
    Sie traf Brindle im Vestibül an, wo er gerade dabei war, eine Blumenvase aufzustellen. Umgehend teilte sie ihm mit, dass sie die fragliche Schublade geöffnet vorgefunden habe. „Ich nehme an, mein Verlobter vergaß, sie abzuschließen“, log sie ohne Bedenken. „Ich schlage daher vor, dass Sie den Schmuck besser in den Safe legen, bis Seine Lordschaft zurückgekehrt ist.“
    Verständlicherweise war der Butler entsetzt. „Das werde ich sofort erledigen, Miss Grey.“
    „Bevor Sie gehen, habe ich noch eine Frage, Brindle“, sagte sie. „Da Seine Lordschaft erst ziemlich spät aufgebrochen ist, und man einen ganzen Tag benötigt, um nach Fincham Park zu gelangen, gehe ich davon aus, dass er für die Nacht eine Unterkunft aufsucht und die Reise am Morgen fortsetzt.“
    „Er übernachtet immer in einem Gasthof namens ‚White Hart‘, westlich von Liphook, und nimmt von dort aus eine Abkürzung, die durch den Cheetham Wood führt.“
    Großer Gott! dachte Georgiana voller Sorge. Gewiss hatte er das alles von langer Hand geplant. Er hat an alles gedacht. Ein Wald – die ideale Umgebung, um einen Raubüberfall zu begehen! Zweifellos hatte er dieses Detail auch gegenüber den Gentlemen am Spieltisch erwähnt. Wenn Chard seine Leute entsprechend angewiesen hatte, begab sich der Viscount in eine Falle, die er sich selbst ausgedacht hatte!
    Georgiana verließ das Haus durch die Tür, die zu den Stallungen führte. Als ihr der Reitknecht gerade beim Aufsatteln half, riss sie ein Wiehern aus ihren qualvollen Gedanken. Lord Finchams Lieblingspferd hatte den kastanienbraunen Kopf über die Tür seiner Box geschoben. Sofort erwiderte sie die Begrüßung des Hengstes, indem sie seine hübsche Stirn streichelte. In diesem Moment kam ihr eine Idee, die sie mit neuer Hoffnung erfüllte.
    Bisher war es ihr unmöglich erschienen, den Viscount noch rechtzeitig einzuholen. Selbst wenn es ihr gelang, noch an diesem Nachmittag eine Kutsche zu mieten, hatte er mehrere Stunden Vorsprung. Auf diese Weise würde sie es niemals schaffen, bis zum Einbruch der Nacht das „White Hart“ zu erreichen. Vermutlich würde er längst aufgebrochen sein, wenn sie am nächsten Morgen dort eintraf. Ihre eigene Stute war zwar in jeder Hinsicht tadellos, indes besaß sie nicht genug Ausdauer, um eine so beschwerliche Strecke durchzustehen. Aber dieser stattliche Hengst war kräftig genug, erst recht, wenn man ihm regelmäßig eine Pause gönnte. Es war lediglich anzunehmen, dass er nicht an einen Damensattel gewöhnt war und möglicherweise widerspenstig darauf reagierte. Für Miss Georgiana Grey war es also nicht ratsam, das Tier zu reiten. Sie runzelte kurz die Stirn. Es gab allerdings nichts, das Master Green daran hinderte!
    Sie gebot dem Reitknecht, noch einen Moment zu warten, und verschwand lächelnd in den hinteren Stallungen, um mit dem Stallmeister des Viscounts zu sprechen.
    Nachdem Lord Fincham in aller Ruhe sein Dinner in der angenehmen Abgeschiedenheit eines Privatsalons des „White Hart“ zu sich genommen hatte, machte er sich auf die Suche nach seinen beiden mutigen Begleitern. Er fand Digby und Perkins in der Schankstube und gebot ihnen, sitzen zu bleiben, als er sich ihrem Tisch näherte.
    „Darf ich mich zu Ihnen gesellen?“ Sogleich bestellte er beim Wirt drei Krüge selbst gebrautes Bier und eine Runde Rum. „Wir sollten uns heute ruhig mit einer gewissen Bettschwere hinlegen und hoffen, dass das Schicksal uns morgen früh gnädig gesonnen ist.“ Er sah von einem zum anderen. „Noch steht es Ihnen selbstverständlich frei, einen Rückzieher zu machen. Ich werde Sie deswegen nicht geringer achten. Wie ich bereits erwähnte, gibt es keine

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