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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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Landschaft ist sehr romantisch um diese Jahreszeit.“
    „Außerdem ist es deine vornehmste Pflicht, deinem Mann zu gehorchen“, fügte die alte Lady Carling hinzu.
    Pompeia presste die Lippen aufeinander, legte den Stickrahmen auf dem Nähtischchen ab und begleitete James aus dem Raum. Doch statt sie nach draußen zu geleiten, zog er sie in den hinteren Korridor.
    „Wo willst du hin?“
    „Dahin, wo uns niemand findet.“ Er führte sie in den Waffensaal. Die zahlreichen Ritterrüstungen, die dort aufgestellt waren, und die Sammlung historischer Waffen, die an den Wänden hing, hatten ihn schon als Kind fasziniert. „Als Junge träumte ich davon, im Mittelalter zu leben und ein Ritter zu sein. Die Wurzeln meiner Familie reichen zurück bis in die Zeit Wilhelms des Eroberers, wie du sehen kannst.“
    Sie entzog ihm ihre Hand. Mit leiser, brüchiger Stimme sagte sie: „Du verschwendest deine Zeit, wenn du glaubst, mich mit deinem Stammbaum beeindrucken zu können. Ich heirate dich nicht, und Schluss.“
    Er öffnete die Tür zum Wohnturm und drängte sie in das kalte, düstere Treppenhaus. „Komm und sieh dir die Wehrplattform an. Man hat einen fabelhaften Blick von da oben. Das ganze Anwesen liegt einem praktisch zu Füßen.“ Er schob sie vor sich her die Steinstufen der Wendeltreppe hinauf bis zur Turmspitze.
    „Es hat keinen Zweck, mir irgendetwas zu zeigen. Sobald deine Großmutter abgereist ist, mache ich mich auf den Weg.“ Sie traten durch eine niedrige Tür auf die sonnenbeschienene Plattform hinaus – und Pompeia schnappte nach Luft. Tief unter ihnen erstreckten sich die South Downs in ihrer herbstlichen Farbenpracht. „Ist das schön!“
    „Ja, nicht wahr?“ James schloss die Tür, lehnte sich dagegen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich sehe keinen Grund, warum du nicht hierbleiben solltest. Sicher, ich bin nicht vollkommen, aber eine Ehe mit mir dürfte dem mühseligen Leben als Gouvernante bei Weitem vorzuziehen sein. Deshalb gehst du nirgendwohin, ehe du dich nicht erklärt hast.“
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Hör auf, mich herumzukommandieren! Ich bin nicht deine Frau.“
    Zum Teufel mit der Zivilisiertheit! Er fühlte sich beinahe wie sein mittelalterlicher Vorfahr, der den Donjon erbaut hatte. „Aber so gut wie“, schnauzte er wütend. „Du kannst dich nicht die ganze Nacht mit mir vergnügen und dich dann weigern, mich zu heiraten!“
    „Ich kann tun, was immer ich will!“, widersprach sie hitzig, doch dann ließ sie kraftlos ihre Schultern sinken. „James, es besteht keine Notwendigkeit, ritterlich zu sein. Ich habe das Bett mit dir geteilt, weil ich dich wollte, nicht um dich in die Ehefalle zu locken.“
    „Hältst du mich etwa für einen feigen Idioten?“, fuhr er sie an. „Wenn ich dich nicht heiraten wollte, hätte ich nicht riskiert, dass du womöglich ein Kind empfängst.“
    „Ich halte dich nicht für feige, und auch nicht für einen Idioten“, sagte sie ruhig. Der Wind spielte mit seinem dunklen Haar, als James an die Zinnen trat und auf das Land seiner Väter hinuntersah. Ihr vollkommener, edler Ritter …
    Und ein heißblütiger Liebhaber, flüsterte das Schamlose Frauenzimmer und kicherte.
    Sie würde ihre gemeinsame Nacht niemals vergessen. „Ich wollte dich“, wiederholte sie leise. „Und du wolltest mich.“ Schweren Herzens riss sie den Blick von ihm los. „Du hast mir gegenüber keine Verpflichtungen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“
    Er drehte sich zu ihr um. „Es geht nicht um Verpflichtungen. Ich will dich heiraten.“
    Warum musste er so stur sein? „Nein, willst du nicht. Deine Familie hat dich in eine unmögliche Situation gebracht, und du versuchst, das Beste daraus zu machen. Das ist sehr ehrenwert, aber unnötig. Ich tauge nicht zur Ehefrau.“ Sie drückte die Klinke der Turmpforte. „Ich bin nicht einmal eine Dame.“
    „Es geht mir nicht um Ehre“, beharrte er. „Und natürlich bist du eine Dame, eine höchst bemerkenswerte obendrein.“
    „Nein“, widersprach sie rundheraus, „das bin ich nicht.“
    „Verdammt, Weib!“ Sie konnte hören, wie wütend er war und wie viel Kraft es ihn kostete, sich zu beherrschen. „Erklär es mir, und versuch um Gottes willen nicht, fortzulaufen.“
    Fortlaufen? Das tat sie doch gar nicht, sie wollte nur … Unschlüssig blieb sie stehen und lehnte sich gegen die Brüstung. Ihr Blick fiel auf die lange Zufahrt nach Carling Manor, die sie im strömenden Regen

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