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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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beeilen, erwischen wir meine Großmutter vorher.“ Er hielt Pompeia die Tür auf.
    Sie raffte die Röcke und ging voraus. „Und was werden wir ihr sagen?“
    „Die Wahrheit, wenn es nicht anders geht. Glaub mir, Großmama in Verlegenheit zu bringen, hätte weit unangenehmere Folgen, als irgendeine von Sallys Dummheiten zu gestehen. Aber vielleicht müssen wir das gar nicht.“ Sie eilten die Stufen hinab.
    „Mrs Bailiwick weiß, dass ich nicht mit dir verheiratet bin“, rief Pompeia auf halbem Wege atemlos aus.
    „Wir beichten Großmama, dass wir uns nicht in Amerika, sondern vor Jahren in England kennengelernt haben.“ James wandte ihr den Kopf zu. Sonnenlicht, das durch eine der Schießscharten in den Wänden fiel, erhellte flüchtig ihr Gesicht. Er lächelte. „Es war Liebe auf den ersten Blick.“
    „Und dann?“ Ihre Stimme klang rau.
    Sie hasteten durch den Waffensaal. „Als ich um deine Hand anhielt, sagte mir dein Vater, dass du einem anderen Mann versprochen seist. Ich war am Boden zerstört, kannte indes meine Pflicht als Ehrenmann und nahm Abstand von meiner Werbung. Aber natürlich gab ich die Hoffnung nicht auf, dass du eines Tages doch noch die Meine würdest. Ehe wir uns trennten, nahm ich dir das Versprechen ab, dass du mir schreibst, solltest du je in Schwierigkeiten stecken. Dann würde ich kommen und dich retten.“
    „Mein Ritter in schimmernder Rüstung?“
    „Genau.“ James schloss die Tür des Waffensaals und sie eilten die Hintertreppe hinunter. „Aber nun zu dir. Weshalb brauchtest du meine Hilfe?“
    „Nach dem Tod meiner Eltern lud mein Bruder seine verabscheuungswürdigen Freunde ein und feierte Orgien mit ihnen“, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen. „Ich hatte keine andere Wahl, als mein Elternhaus zu verlassen.“
    James blieb wie angewurzelt stehen, und sie rannte in ihn hinein. „Stimmt das?“
    Sie nickte. „Ja.“
    „Ich bringe den Kerl um. Und seine Freunde auch.“ Dann lachte er auf. „Nein, deine Eltern sollen sich im Grabe umdrehen. Und zwar wegen demjenigen, der wirklich Schande über sie bringt.“ Sie eilten weiter. „Und dann?“
    „Als ich erfuhr, dass du in Amerika bist, schrieb ich dir und beschloss, mir eine Anstellung als Gouvernante zu suchen, bis du zurück bist. Als ich die Position bei Mrs Bailiwick bekam, war ich überglücklich, weil Selham in der Nähe von Carling Manor liegt und ich es somit rasch erfahren würde, wenn du eintriffst.“
    „Alles ging gut“, fuhr James fort, „bis der widerliche Harold sich dir unsittlich näherte. Ich hätte nicht übel Lust, ihn auch umzubringen.“ Andererseits würde es viel befriedigender sein, von Harold – oder Simon und allen anderen Männern auf der Welt – beneidet zu werden. „Mittellos und allein, blieb dir nur, nach Carling Manor zu flüchten. Natürlich hatte ich dir geschrieben, dass du, wenn nötig, behaupten solltest, meine Ehefrau zu sein.“
    Sie eilten durch den Korridor, außer Atem, aber glücklich lächelnd. „Auf die Art kommt Sally ungeschoren davon“, sagte Pompeia erleichtert. „Denkst du, deine Großmutter wird uns glauben?“
    „Ich hoffe es. Und nun auf in die Höhle des Löwen!“
    Die alte Lady Carling lauschte ihnen schweigend. Als sie geendet hatten, saß sie minutenlang da und dachte nach. Es erschien Pompeia wie eine Ewigkeit.
    „Ich glaube euch kein Wort“, sagte die alte Dame schließlich. „Aber es ist eine brauchbare Geschichte.“ Sie musterte die beiden streng. Sally und ihre Mutter drängten sich auf dem Kanapee zusammen, Simon hing faul im Bergère-Sessel. Der Butler war angewiesen worden, die unwillkommenen Besucher in das große Empfangszimmer zu führen und dort warten zu lassen. „Ich bin nicht so beschränkt, wie ihr zu glauben scheint. Mir war von Anfang an klar, dass etwas nicht stimmte.“
    „Ich habe dich nie für beschränkt gehalten“, versicherte James seiner Großmutter liebevoll. „Was wir dir erzählt haben, entspricht größtenteils der Wahrheit.“
    „Versuch nicht, mich für dumm zu verkaufen, junger Mann! Das ist unnötig“, erwiderte Ihre Ladyschaft grollend. „Allerdings ist unübersehbar, dass ihr euch wirklich liebt. Ihr müsst schleunigst heiraten.“
    „Das werden wir.“ James drückte seiner Liebsten die Hand.
    Pompeia biss sich auf die Unterlippe. Was in aller Welt sollte sie jetzt tun?
    „Geht nach oben“, befahl die alte Lady Carling, „und kommt nicht herunter, bis ich euch rufen lasse.“ Der

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