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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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mit in der Knechtekammer schlafen, würde ich vorschlagen, oder vielleicht teilt er sich besser das Zimmer mit James, dem Lakaien. Das ist ein wenig größer.“
    Der Viscount legte die Stirn in Falten. „Nein, einstweilen kann er das kleine Zimmer bewohnen, in dem meine Nichte übernachtet, wenn sie zu Besuch hier ist.“ Erneut sah er den Butler direkt an. „Hören Sie zu, Brindle. Ich möchte, dass Sie morgen mit dem Jungen losgehen und ihm neue Kleidung kaufen und was er sonst noch an Sachen benötigt. Bis dahin soll er etwas zu essen bekommen, und Sie sorgen dafür, dass ihm ein Sitzbad auf das Zimmer gebracht wird. Lassen Sie ihn dann dort allein, bis er läutet. Haben Sie das verstanden? Sein Essen bringen Sie ihm ebenfalls auf einem Tablett nach oben. Wecken Sie ihn morgen früh nicht auf. Er besitzt genug Verstand, um selbst in die Küche hinunterzufinden.“
    „Jawohl, Mylord. Haben Sie sonst noch einen Wunsch?“
    „Ja, Sie können Ronan zu mir lassen, damit er mir für den Rest des Abends Gesellschaft leistet.“
    Als das Mädchen ihm schüchtern eine gute Nacht wünschte, reagierte der Viscount nur mit einem Nicken. Auch wenige Minuten später, als leise die Tür geöffnet wurde, bemerkte er dies kaum. Erst als sein Lieblingsjagdhund durch die Bibliothek auf ihn zusprang, wurde er kurz aus seinen Gedanken gerissen und erwiderte die freudige Begrüßung des treuen Tieres.
    „Soll ich dem Mädchen wirklich Unterschlupf gewähren, Ronan?“, murmelte Lord Fincham, denn dies war die Frage, die ihn am meisten beschäftigte. „Ich kenne sie doch kaum.“
    Der Hund, der sich zufrieden zu Füßen seines Herrn auf dem Teppich niederstreckte, wackelte mit einem Ohr, während der Viscount ein wenig grimmig lächelte. „Allerdings ist es dieser rätselhaften kleinen Person eindeutig gelungen, mein Herz zu rühren. Eine beachtliche Leistung, alter Junge, das kann ich dir sagen! Aber ist es nicht dumm von mir, ihr ein solches Vertrauen entgegenzubringen?“ Er überlegte einen Moment, bevor er laut bekannte: „Bei dir habe ich es vor fast drei Jahren genauso gehandhabt, obwohl man mir versicherte, aus dir würde nie ein guter Jagdhund werden. Du hast mir das Vertrauen, das ich damals in dich gesetzt habe, mehr als vergolten. Ich frage mich, ob sie das auch tun wird.“
    Er schaute zu seinem Lieblingshund hinunter. „Ich bin schon gespannt, wie du auf das verkleidete Mädchen reagierst, das nun im Bett meiner Nichte schlafen wird. Immerhin findest du nicht gerade viele Leute sympathisch, oder, Ronan? Zunächst einmal muss ich mir Gewissheit verschaffen, ob sie wirklich so unschuldig ist, wie sie zu sein scheint. Bis morgen früh fällt mir bestimmt ein, wie ich dabei am klügsten vorgehe. Ja, ich werde die Nacht nutzen, um darüber nachzudenken. Dann werden wir weitersehen.“

2. KAPITEL
    W enn er in der Stadt residierte, gehörte es zu Lord Finchams Angewohnheiten, morgens spät aufzustehen, und der folgende Tag stellte keine Ausnahme dar. Selbstverständlich waren alle Mitglieder seines Haushaltes, nicht zuletzt der Kammerdiener, schon lange auf den Beinen, um die Wünsche Seiner Lordschaft jederzeit erfüllen zu können. Nachdem er etwas gegessen und sich aus dem großen Himmelbett im Herrenschlafzimmer erhoben hatte, stand wie immer ein Sitzbad im Ankleidezimmer für ihn bereit.
    Anders als viele seiner Zeitgenossen hatte der Viscount stets höchsten Wert auf seine Körperpflege gelegt. Da er die Sitte, unangenehme Gerüche mittels starker Parfüme zu überdecken, zutiefst verabscheute, badete er seit jeher regelmäßig – eine Angewohnheit, die zunehmend populär wurde, seit Beau Brummell, der ungekrönte König des guten Geschmacks, die Londoner Gesellschaft bereicherte.
    Der Dandy hatte im Hinblick auf die Mode der Gentlemen neue Maßstäbe gesetzt, die von vielen jüngeren Mitgliedern der feinen Gesellschaft nachgeahmt wurden – allerdings mit sehr unterschiedlichem Erfolg. Lord Fincham jedoch ließ sich von den neuesten Geziertheiten nicht beeinflussen, was vermutlich seinem beharrlichen und stolzen Charakter zuzuschreiben war. Jedenfalls hatte er noch nicht die schlichte Eleganz übernommen, die von Brummell propagiert wurde.
    Der Viscount trug weiterhin Samt, Seide und Brokat. Seine Garderobe wies reich bestickte Gehröcke in kraftvollen Farben auf. Nach wie vor bevorzugte er Kniebundhosen und band sein langes Haar im Nacken mit einem schwarzen Samtband zusammen.
    In der Tat stellte Lord Finchams

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