Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
Vom Netzwerk:
hinter ihrem Rücken tuscheln. Sie wusste aber auch, dass es nur eine einzige Person gab, auf deren Meinung sie tatsächlich Wert legte. Bei ihrem Eintreten konnte sie Max indes nirgendwo entdecken. Sie war sich unschlüssig, ob sie darüber erleichtert oder enttäuscht sein sollte.
    Eleanor grüßte sie mit wohlwollendem Lächeln. „Du siehst reizend aus.“ Dann beugte sie sich vor und flüsterte ihr zu: „Hervorragende Entscheidung.“
    Vivien drückte dankbar den Arm ihrer Freundin. Gleich darauf gesellte sich Annabel zu ihnen.
    „Welch hübsche Farbe, Lady Hastings! Sie schmeichelt Ihrem Teint.“
    Vivien dankte ihr und spürte, wie ihre Anspannung allmählich schwand. Das Kompliment hob ihre Zuversicht merklich. Auch Sir Digbys anerkennender Blick war unmissverständlich, wenn auch unwillkommen.
    „Sie strahlen wie die Sonne, Mylady.“
    „Das ist zu freundlich, Sir“, antwortete sie mit gezwungen höflichem Lächeln.
    Er suchte ihren Blick. „Nicht so freundlich, wie ich es gerne wäre.“
    Zu ihrer Verärgerung spürte sie, wie sie errötete. Sein Lächeln wurde breiter. Da seine Schwester in diesem Moment zu ihnen trat, blieb ihr eine Antwort erspart. Cynthia musterte Vivien prüfend von Kopf bis Fuß und lächelte sie anschließend wissend an.
    „Also, Lady Hastings, Sie sehen heute Abend wirklich bezaubernd aus. Das tun Sie natürlich immer, aber heute besonders.“
    „Wohl wahr“, sagte ihr Bruder. „Genau das dachte ich auch.“
    „Natürlich. Dein Geschmack war schon immer sehr erlesen.“
    „Danke, Cynthia. Ich möchte mir nicht selbst schmeicheln, aber das ist er wirklich.“
    Die beiden tauschten einen vielsagenden Blick. Cynthia lächelte. „Das ist auch der Grund, warum Digby noch ledig ist, Lady Hastings. Bisher hat noch keine Dame seinen hohen Ansprüchen genügt.“
    „Das tut mir leid zu hören“, meinte Vivien.
    „Nun, inzwischen kenne ich eine Dame, die meine Erwartungen vollends erfüllt“, sagte Sir Digby.
    Zum Glück erschien Eleanor in diesem Moment.
    „Es tut mir leid, Ihr Gespräch unterbrechen zu müssen, aber ich muss Ihnen Lady Hastings eine Weile entführen. Würden Sie uns bitte entschuldigen?“
    Während sie sich von den beiden entfernten, schenkte Vivien ihrer Freundin ein erleichtertes Lächeln. „Danke. Die Situation drohte, ziemlich unangenehm zu werden.“
    „Hat man dich in die Mangel genommen?“
    „Es fühlte sich ein wenig so an.“
    Eleanor lachte. „Ich denke, die Wahl deines Kleides hat deinen Möchtegern-Kavalier ermutigt.“
    „Das lag zwar nicht in meiner Absicht, aber ich fürchte, du hast recht.“
    „Du wirst ihn wohl nicht mehr lange auf Distanz halten können.“ Eleanor schaute auf und lächelte. „Ah, Mr Calderwood, guten Abend.“
    Bei seinem Anblick setzte Viviens Herz einen Schlag lang aus. Es war, als hätte man die Abendgarderobe speziell für Max erfunden. Der schwarze Frack steigerte seine unverkennbar charismatische Ausstrahlung beträchtlich und betonte jede Linie seiner kraftvollen, schneidigen Gestalt perfekt. War er ihr zuvor attraktiv erschienen, konnte er ihr nun definitiv gefährlich werden.
    Höflich lächelnd verbeugte er sich. „Guten Abend, Lady Dawlish. Lady Hastings.”
    „Ich hoffe, wir werden später ein wenig musizieren“, sagte Eleanor. „Singen Sie, Mr Calderwood?“
    „Die Töne kann ich halten, Madam.“
    „Gut, also kann ich auf Sie zählen.“
    „Gewiss doch.“
    „Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet, Sir.“
    Eleanor ließ Vivien mit ihm allein und sie schaute ihn überrascht an. „Ich wusste gar nicht, dass Sie singen können.“
    „Bitte erwarten Sie nicht zu viel von mir.“
    „Zu spät. Das tue ich bereits.“
    „Ich fühle mich geschmeichelt.“
    „Keine Ursache“, erwiderte sie.
    Max schmunzelte. „Das gefällt mir schon besser.“
    „Und was soll das nun bedeuten?“
    „Es bedeutet, dass ich es genieße, Zeuge zu sein, wie sich der Phoenix aus der Asche erhebt, Mylady.“
    Seine Miene war ihr ein Rätsel, doch das Funkeln in seinen Augen entging ihr nicht.
    „Die Witwe erhebt sich aus der Asche?“
    „Diese Beschreibung erscheint mir viel zu trübsinnig. Goldene Göttin passt viel besser zu Ihnen.“
    „Eine schamlose Übertreibung.“
    „Ganz im Gegenteil.“
    Sie betrachtete ihn misstrauisch. „Ich hatte Sie nie als Schmeichler in Erinnerung, Max.“
    Sein Name rutschte ihr heraus, bevor sie sich dessen bewusst war, und nun konnte sie es nicht mehr ungeschehen machen.

Weitere Kostenlose Bücher