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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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genug.“
    „Das denke ich auch. Außerdem …“ Unvermittelt brach sie ab, da sie um ein Haar ihre angespannte finanzielle Situation erwähnt hätte. Das war das Problem bei Gesprächen mit Max. Man sagte leicht zu viel.
    „Außerdem?“, hakte er nach.
    „Nichts. Wie Sie sagten, es ist noch Zeit genug.“
    Er vermutete, dass sie ihm etwas verschwieg, doch er forschte nicht weiter nach, da er sie zu nichts zwingen wollte. Dennoch war er neugierig, was sie ursprünglich hatte sagen wollen. Es gab so vieles, was er nicht wusste. Zudem hatte er den flüchtigen, sorgenvollen Ausdruck in ihren Augen bemerkt, der sie so verletzlich erscheinen ließ und seinen Beschützerinstinkt weckte. Das Leben war hart, besonders für alleinstehende Frauen.
    „Lebt Ihre Tante schon immer bei Ihnen?“
    „Erst seit Hughs Tod. Meine Familie legt großen Wert auf Anstand. In ihren Augen schickt es sich nicht, wenn eine Frau alleine lebt, selbst wenn es eine Witwe ist, die zwei Kinder hat. Außerdem hat meine Schwägerin bereits nach einem Vorwand gesucht, Tante Winifred eine Weile unter einem anderen Dach unterbringen zu können.“
    „Und was haben Sie davon gehalten?“
    „Ich wurde erst gar nicht gefragt.“
    Max verspürte gleichermaßen Wut und Empörung. Er konnte sich gut vorstellen, dass sich ihre Familie derart in ihr Leben eingemischt hatte, natürlich unter dem Mantel der Hilfsbereitschaft.
    „Zufällig mag ich Tante Winifred sehr“, fuhr Vivien fort. „Sie ist eine gute Seele und ihre Gesellschaft ist mir nicht unwillkommen.“
    Die Bemerkung ließ ihn vermuten, dass sie sich einsam fühlte. Gerne hätte er mehr erfahren, doch er wollte ihr nicht zu nahe treten und wechselte daher zu einem unverfänglicheren Thema.
    „Wie haben Sie Lady Dawlish kennengelernt?“, fragte er.
    „Eleanor ist unsere Nachbarin. Wir sind uns kurz nach meiner Hochzeit mit Hugh zum ersten Mal begegnet. Seitdem sind wir Freundinnen.“
    „Sie leben also ganz in der Nähe?“
    „Hastings House liegt nur sechs Meilen von hier entfernt.“
    „Ich nehme an, Sie haben einen großen Freundeskreis.“
    „Ich kenne sehr viele Leute, aber wir sind nicht oft ausgegangen. Mein Mann zog es vor, zu Hause zu bleiben.“
    „Und doch meine ich mich zu erinnern, dass Sie Gesellschaften immer sehr genossen haben.“
    „Das habe ich auch. Ich meine, das tue ich, aber nach unserer Hochzeit sind wir nicht mehr oft ausgegangen. Hugh war sehr viel älter als ich und ich vermute, er war Gesellschaften und derlei Dinge einfach müde.“
    Max verarbeitete die Neuigkeit mit beträchtlichem Interesse und nahm auch das Zögern zwischen ihren Worten wahr. Es klang ganz so, als sei ihr Gatte ein grässlich langweiliger und steifer Mensch gewesen, aber natürlich wäre es unhöflich, dies auszusprechen.
    „Ich nehme an, die Ehe bringt immer große Veränderungen mit sich“, fuhr sie fort.
    „Zweifellos. Allerdings kann ich im Gegensatz zu Ihnen keinerlei eigene Erfahrungen aufweisen.“
    „Sie waren mit Ihrer Arbeit verheiratet, nehme ich an.“
    „Ja, so könnte man es ausdrücken“, gab er zu.
    „Und nun sind Sie nach England zurückgekommen. Wie werden Sie sich die Zeit vertreiben?“
    „Ich werde mir ein kleines Anwesen kaufen und mich bemühen, es gut zu führen.“
    „Natürlich. Das hatten Sie bereits erwähnt.“
    „Es ist an der Zeit, dass ich mich häuslich niederlasse. Das Reisen hat seine Vorteile, aber ich habe inzwischen genug davon. Ich hege die Absicht, zu heiraten und eine Familie zu gründen.“
    Ihr Herz wurde schwer. „Oh. Nun, in diesem Fall wünsche ich Ihnen viel Glück.“
    „Danke. Ich hatte gehofft, dass Sie meine Pläne gutheißen würden.“
    „Warum sollte ich das auch nicht?“
    „Nun ja, ich war nicht immer zum Gatten geschaffen, nicht wahr?“
    Sie senkte den Blick. „Menschen können sich ändern. Wir alle lernen aus unserer Vergangenheit.“
    „Das ist wahr. Und wir vermeiden es, dieselben Fehler noch einmal zu begehen.“
    „Ja.“ Plötzlich erschienen ihr die Fehler, die sie begangen hatte, von überwältigendem Ausmaß zu sein. „Zumindest das können wir tun.“

7. KAPITEL
    U nablässig kreisten Viviens Gedanken um das Gespräch mit Max und der Schlaf ließ in dieser Nacht lange auf sich warten. Wenngleich es ihr auch gelingen sollte, sich vor den anderen nichts anmerken zu lassen, so konnte sie sich selbst unmöglich weismachen, dass sie keine Gefühle mehr für Max hegte. Vielmehr hatten sie sich im Laufe

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