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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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Ihre Wangen röteten sich, vor allem, weil sie es gar nicht ungeschehen machen wollte.
    Max hielt ihren Blick fest. „Nie im Leben habe ich etwas ernster gemeint.“
    Während Vivien noch versuchte diese Bemerkung zu deuten, erklang der Gong zum Dinner. Da sie an diesem Abend nicht nebeneinander saßen, war es unmöglich, das Gespräch fortzusetzen – ein Umstand, der sie mit gemischten Gefühlen erfüllte. Das heitere Geplänkel hatte sie an alte Zeiten erinnert, so als hätte es die Jahre dazwischen gar nicht gegeben. Ihre Kehle schnürte sich zu. Wenn nur … Sie ließ den Blick über den Tisch schweifen. Max saß neben Cynthia und lauschte ihr aufmerksam. Dann lachten beide.
    „Meine Schwester und Mr Calderwood scheinen sich prächtig zu verstehen, nicht wahr?“
    Sir Digbys Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, in der Tat.“
    „Ich frage mich, ob das der Anfang einer Romanze ist.“ Er senkte die Stimme. „Sie sind ein attraktives Paar, finden Sie nicht?“
    „Wenn Sie es sagen.“
    „Natürlich ist es noch zu früh, aber die Zeichen sind vielversprechend.“
    „Sind sie das?“
    „Vertrauen Sie mir. Ich habe eine Nase für solche Dinge.“
    Es lag ihr auf der Zunge, ihm zu sagen, dass er seine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten stecken sollte, doch sie hielt sich gerade noch zurück. Ihre schlechte Stimmung verwunderte sie. Eine solche Bemerkung wäre nicht gerade nett gewesen und sicherlich hatte Sir Digby nur scherzen wollen. Dennoch beunruhigte sie der Gedanke, dass er recht haben könnte.
    Später, als die Gentlemen den Damen wieder im Salon Gesellschaft leisteten, ertappte sie sich dabei, wie sie versuchte, ausfindig zu machen, ob Max Cynthias Gesellschaft suchte. Doch sie konnte kein Zeichen dafür entdecken. Er war gleichermaßen höflich zu allen Damen. Womöglich war es aber auch nur auf seine angeborene Diskretion zurückzuführen, dass man ihm nichts anmerkte. Max hatte seine Gedanken immer schon gut verbergen können. Außerdem ging sie das alles auch gar nichts an.
    Annabel setzte sich ans Pianoforte. Charles, Andrew und Max gesellten sich zu ihr. Vivien lauschte aufmerksam, als sie zu singen begannen. Bald erkannte sie, dass Max weitaus mehr konnte, als nur die Töne zu halten. Er besaß eine wohlklingende tiefe Baritonstimme, die blendend mit den Stimmen der anderen harmonierte und den ganzen Raum erfüllte. Es war wie eine Offenbarung. In der Vergangenheit waren sie sich immer nur auf Bällen, Gesellschaften und Konzerten begegnet. Es hatte sich nie die Gelegenheit ergeben, dass man ihn zum Singen aufforderte. Sie fragte sich, wie viele weitere Seiten seines Wesens ihr noch unbekannt waren, und verspürte den überwältigenden Drang, die Antwort darauf herauszufinden.
    Als das Lied endete, schloss sie sich dem allgemeinen Beifall an. Das Trio trug noch zwei weitere Stücke vor, dann nahmen Eleanor und Mary ihre Plätze ein. Während sie durch die Notenblätter stöberten, schlenderten die Gentlemen davon, um sich mit den anderen zu unterhalten. Max setzte sich wie beiläufig auf den Stuhl neben Vivien.
    „Genießen Sie den Abend, Mylady?“
    „Sehr“, antwortete sie. „Und ich muss zugeben, Sie haben eine schöne Stimme.“
    „Danke.“
    „Wo haben Sie so gut singen gelernt?“
    „Meine Mutter hat Musik geliebt. Sie hat mich schon früh dafür begeistert, später hat mich der Chorleiter der Schule unter seine Fittiche genommen.“
    „Ich hatte Sie eher für einen Kricketspieler gehalten.“
    „Das war ich auch.“
    „Vermutlich waren Sie in diesem Sport ebenfalls vortrefflich.“
    „Nun, zumindest bin ich in die Schulmannschaft aufgenommen worden.“
    „Ich bin sicher, Sie waren der Stern an ihrem Firmament.“
    Er lachte. „Wohl kaum! Ich war gerade gut genug, um im Team bleiben zu dürfen.“
    „Dann waren Sie wohl ein akademisches Genie?“
    „Ich bedaure, auch hier muss ich Sie enttäuschen. Ich habe mich beteiligt, wenn mich das Thema interessierte, und in den anderen Fächern gerade das Nötigste getan, um über die Runden zu kommen.“
    „Das kommt mir bemerkenswert bekannt vor.“
    „Ah, Ihre Kinder, vermute ich.“
    „John zumindest. Rachel ist fleißiger.“
    „Haben Sie schon eine Schule für Ihren Sohn im Sinn?“
    „Hugh wollte ihn nach Eton schicken.“
    „Verstehe.“
    „John ist erst acht. Es widerstrebt mir, ihn jetzt schon ins Internat zu geben.“
    „Dafür ist später immer noch Zeit

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