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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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ist, gibt es für mich eine Art ausgleichende Gerechtigkeit. Außerdem habe ich längst einsehen müssen, dass niemand die Zeit zurückdrehen kann. Wir stellten schon unter Ludwig XVI. eine Absonderlichkeit dar – ein winziges Fürstentum am Rande eines großen Landes. Unser kleines Reich bestand nur aus einigen Quadratkilometern mit einer Hauptstadt von der Größe eines Marktstädtchens.“
    „Dennoch würde es Mrs Garret-Lowden und ihre vermeintlich reizende Tochter in gewaltige Aufregung versetzen, wenn sie erführen, dass sie das Haus nicht nur mit einem Earl, sondern mit einer echten Prinzessin teilen“, sagte er mit einem verwegenen Lächeln, aus dem sich ablesen ließ, dass es vielleicht doch besser war, darüber Stillschweigen zu bewahren.
    „Eine Prinzessin, die durch die Revolution zur Waise geworden ist, gezwungen war im Heimatland ihrer Mutter Zuflucht zu suchen und dort schließlich allein für ihren Lebensunterhalt zu sorgen! Ich nehme an, sogar sie würden mich zu bedeutungslos finden, um damit vor ihren Freunden anzugeben.“
    „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du die beiden falsch einschätzt.“
    „Dann verlasse ich mich lieber darauf, dass du ihnen nicht erzählst, wer ich hätte sein können, wenn die Weltgeschichte anders verlaufen wäre.“
    Er hielt die Pferde an und verbeugte sich halb im Scherz vor ihr. „Es wird mir wie immer ein Vergnügen sein, Ihre Anweisungen zu befolgen, Prinzessin“, beteuerte er mit gespielter Ergebenheit, und erstmals konnte sie mit ihm über die Absurdität der ganzen Situation lachen.
    „Dann wirst du mir jetzt bestimmt hinunter in den Schnee helfen, damit ich angemessen durchnässt und schneeverkrustet bin – denn das erwartet Audrey gewiss von mir, sobald sie vom Wagen geklettert ist, um ihren Truppen Befehle zu erteilen.“
    „Ich stehe ganz zu Ihren Diensten, Prinzessin“, erwiderte er in einem seltsam heiseren Ton, nickte dem Stallknecht dankbar zu, der von Cox’ Wagen gesprungen war, um die Pferde festzuhalten, und stieg vom Bock. „Dann aber los, Miss Rose“, forderte er sie auf und streckte die Arme aus, um sie hinunterzuheben, obgleich sie eigentlich vorgehabt hatte, nur eine seiner Hände zu ergreifen und allein in den Schnee zu springen.
    „Vielen Dank, Peter“, murmelte sie und ließ sich von ihm auf festen Grund heben, während jede Faser ihres Körpers, die mit dem seinen in Berührung kam, sich wie durch Zauberhand erhitzte. Als sie wieder auf eigenen Füßen stand, bekam sie ganz weiche Knie. „Nicht“, bat sie ihn fast hilflos, als sie zu ihm hochsah und sich nichts sehnlicher gewünscht hätte, als in seinen Armen zu bleiben und die Fraynes und seine Schwester und alle anderen, die darauf warteten, Unmengen von Immergrün einzusammeln, einfach zu vergessen.
    „Dann später“, versprach er. Oder war es eher eine Drohung?
    „Wie kann es für uns ein Später geben, wenn du mir niemals vergeben kannst, was ich getan habe?“, fragte sie traurig.
    „Das kann ich wahrscheinlich, wenn ich mich mehr bemühe, Sophie, aber es zu vergessen wird schwieriger“, räumte er ein.
    Vergessen, dass sie ihm die Entscheidung abgenommen hatte? Dass sie seiner Liebe und seiner Charakterstärke nicht ausreichend vertraut hatte, um auf seine Rückkehr aus London zu warten? Davon konnte sie tatsächlich nicht ausgehen.
    „Ich danke dir für die vergnügliche Fahrt“, sagte sie und entfernte sich ein paar Schritte von ihm. Er blickte ihr nach.
    „Das Vergnügen war ganz auf meiner Seite, Prinzessin“, murmelte er leise.
    Dann begab er sich mit einem Lächeln, das eine grenzenlose Zuneigung verriet, zu seiner Schwester. Sophie versetzte der Anblick einen regelrechten Stich. Nichts zwischen ihnen würde wieder so einfach und unbeschwert werden.
    „Es tut mir sehr leid, dass ich dich nicht rechtzeitig zu deiner Hochzeit bringen konnte, Schwesterherz“, entschuldigte er sich. Offenbar konnte er ihre Enttäuschung und Einsamkeit gut nachvollziehen, jetzt, da ihre Heirat erst stattfinden würde, wenn die Straßen wieder passierbar waren.
    „Besser spät als nie“, entgegnete Edwina gelassen.
    Sophie hoffte, dass Dina damit ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen wollte, nicht mehr im Schneesturm in einer Kutsche festzusitzen. Indes stand zu befürchten, dass es sich eher um eine Anspielung auf die Ehelosigkeit ihres Bruders handelte.
    „Mach dir keine Sorgen, kleine Schwester. Ich verspreche dir, dass du früher oder später ans Ziel deiner

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