Historical Saison Band 19
keine Scherze damit“, brummte er und ließ Cox voranfahren, der sich auskannte und die kleine Prozession in den Wald führte.
Peter machte den Eindruck, als ob die Anspielung auf die Verschwendungssucht seines Vaters dem Tag allen Glanz genommen hätte, und Sophie wünschte, sie hätte ihn nicht so unüberlegt daran erinnert. „Es ist nicht mehr wichtig, Peter. Letztendlich war es nur ein kleines Vermögen, sodass ich es kaum vermisst habe“, wiegelte sie ab und bemühte sich, nicht daran zu denken, wie es sich angefühlt hatte, am Rand der Verelendung zu stehen, bevor Lady Frayne sie aufgenommen und ihr ein Zuhause und eine Aufgabe gegeben hatte.
„Du wirst alles mit Zins und Zinseszins zurückbekommen. Obwohl du das Geld wahrscheinlich der erstbesten Person geben wirst, von der du denkst, dass sie es mehr als du verdient. Also ist es vielleicht besser, ich lege es gut für dich an, bis du heiratest.“
„Ich werde nicht heiraten, Peter“, erklärte sie mit Nachdruck.
„Unsinn. Du bist eine junge und bezaubernde Dame, die noch das ganze Leben vor sich hat, meine Liebe. Natürlich wirst du heiraten. Ich weiß ja, dass du ein sehr gutes Angebot erhalten hast, und ich muss zugeben, dass Heartsease Hall ein guter Ort für dein Zuhause ist.“
„Ich weiß, was ich will. Es wird sich eine andere Lösung finden, um die Zukunft der Mädchen abzusichern, wenn wir uns alle ernsthaft darum bemühen.“
„Es geht mir nicht um ihre Zukunft, was mir Sorge bereitet, ist deine Zukunft“, fuhr er hartnäckig fort.
„Ja, anscheinend, da du dich unbedingt einmischen und mich wieder zu einer Dame mit einer Mitgift machen willst, egal ob ich das möchte oder nicht“, erwiderte sie ein wenig gereizt.
„Darüber würde sich jede Frau freuen, oder genauer gesagt jede, die nicht so stur wie ein Esel und von einem nahezu wahnhaften Stolz besessen ist.“
„Komplimente sind wirklich deine Stärke, Peter.“
„Und ich staune über dein fortwährendes Talent, mich in Rage zu versetzen, sodass ich mehr äußere, als ich sollte. Du gibst mir das Gefühl, als ob ich in den acht Jahren ohne dich nichts dazugelernt hätte, Sophie.“
„Können wir uns nicht für die Dauer der Weihnachtstage auf eine Waffenruhe einigen? Und sei es nur, um einander zu beweisen, dass wir uns tatsächlich seit damals geändert haben?“, bat sie ihn, als sie seiner finsteren Miene gewahr wurde. Die Vergangenheit schien ihn ebenso unbarmherzig zu verfolgen wie sie.
„Ja, und nicht immer zum Besseren“, sagte er wehmütig, als ob er es gewesen wäre, der das Vertrauen an sie beide verloren hatte und nicht sie.
Ihr Herz zog sich vor Kummer zusammen.
„Wenn wir wirklich miteinander Frieden schließen und nicht nur kurzfristig die Feindseligkeiten einstellen, bin ich vollkommen einverstanden, Sophie“, fügte er ernst hinzu.
„Gut, dann ist das abgemacht. Lass uns Frieden schließen, Peter. Ist es nicht auch die beste Zeit des Jahres, um sich zu versöhnen und guten Willen zu beweisen?“
„In der Tat, Miss Bonet. Hast du eigentlich vor, diesen Teil deines wahren Namens noch länger zu leugnen?“
„Ich habe einem Frieden zugestimmt, aber damit nicht alle Schlachten verloren, die ich in den letzten Jahren ausgefochten habe. Die Bonets sind tot und beerdigt, wenn es nach mir geht. Und da ich nicht die Absicht habe, zu heiraten, und offensichtlich die letzte Überlebende dieser Familie bin, werde ich den Namen mit ins Grab nehmen.“
„Findest du das den Menschen gegenüber gerecht, die noch immer auf dem Land leben, das dein Vater einst besessen hat, Sophie?“
„Was kann ich denn schon für sie tun, außer mich weiter fernzuhalten?“, fragte sie leise und seufzte tief.
„Ihnen vielleicht neue Hoffnung geben?“
„Falsche Hoffnungen. Die Tage der Monarchie in Frankreich sind vorbei. Und wenn es den Großen Terror nicht gegeben hätte, würde ich sogar sagen, dass es besser so ist. Wenn man die gewaltige Ungleichheit in Betracht zieht, die sie mit sich gebracht hat, musste es früher oder später zu Veränderungen kommen. Mein Vater hätte mir darin als Erster zugestimmt, denn er verabscheute habgierige Herrscher beinahe genauso wie Revolutionäre.“
„Und was wäre, wenn er hätte fliehen können, bevor sie ihn gefangen nahmen und töteten? Was würdest du dann für sein Land und seine Leute empfinden?“
„Das ist leider nichts als ein abwegiger Wunschtraum, Peter. Doch da Robespierre meinem Vater zur Guillotine gefolgt
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