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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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zuzugehen und sie prüfend zu mustern.
    „Du siehst besser aus“, sagte er schließlich.
    „Danke. Ich fühle mich auch besser.“
    „Das freut mich sehr zu hören. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“
    Sie seufzte. „Was ich getan habe, war unglaublich dumm, und es tut mir unendlich leid.“
    „Mir tut es leid, dass ich meine Beherrschung verloren habe.“
    „Du hattest guten Grund dazu.“
    Er nahm ihre Hände. „Versprich mir, so etwas nie wieder zu tun.“
    „Ich verspreche es. Wer war es, Anthony? Was für ein Mensch ermordet eine arme Frau auf diese kaltblütige Art?“
    „Ein sehr skrupelloser, meine Süße. Einer, dem alles andere gleichgültig ist, wenn er nur an sein Ziel kommt.“
    Dann kam ihr ein anderer Gedanke. „Du glaubst doch nicht, dass Lebrun oder Saunière irgendetwas damit zu tun haben könnten, oder?“
    „Ich weiß es nicht. Man wird es untersuchen müssen.“
    „Hat man die Sicherheitsmaßnahmen für Prince William verschärft?“
    „Ja, hat man.“ Er lächelte. „Aber deine Sicherheit interessiert mich, offen gestanden, viel mehr. Es ist mir bisher nicht allzu gut gelungen, dich vor Schaden zu bewahren.“
    „In Zukunft werde ich vorsichtiger sein. Die arme Frau. Sie hat ein solches Ende nicht verdient.“
    „Nein, gewiss nicht. Ich bin nicht erstaunt, dass es dich so sehr mitgenommen hat. Es genügt wirklich, einem den Magen umzudrehen.“
    „Es hat mich sehr getroffen“, erwiderte sie, „aber es war nicht der Grund, warum mir so übel wurde – oder zumindest nicht allein.“
    Er runzelte die Stirn. „Dir war vorher schon übel? Aber, Liebes, das hättest du mir sagen sollen.“
    „Es ist keine Krankheit, Anthony.“ Sie atmete tief durch. „Ich … ich erwarte ein Kind.“
    Einen Herzschlag lang starrte er sie nur an. Dann wich die Verblüffung in seiner Miene allmählich einem strahlenden Lächeln.
    „Das ist ja wundervoll!“
    „Wirklich?““
    „Aber natürlich. Es ist das Wunderbarste, was ich je gehört habe.“
    Sie schluckte unsicher. „Ich wusste nicht, ob du … Ich meine, die Vaterschaft liegt nicht allen Männern, oder?“
    Er nickte ernst. „Du denkst an meinen verstorbenen Vater.“
    „Und meinen.“
    „Sie wussten nicht, was ihnen entging.“ Er drückte ihre Hände. „Aber ich teile ihre Ansicht ganz und gar nicht.“
    „Nein?“
    „Nicht im Geringsten. Ich verspreche dir, unsere Kinder werden anders aufwachsen als wir. Wir werden sie lieben.“
    Tränen traten ihr in die Augen vor Erleichterung. „Ich bin so froh. Wenn mir etwas zustoßen sollte …“
    „Dir wird nichts zustoßen. Ich werde auf dich aufpassen.“
    „Das kannst du nicht.“
    „Wie meinst du das?“
    „Anthony, ich bin es doch, die das Baby auf die Welt bringen muss, nicht du. Aber falls ich sterbe, wirst du dich doch darum kümmern, nicht wahr?“
    „Du wirst nicht sterben, meine Süße. Wie kommst du denn darauf?“
    Unvermittelt brach sie in Tränen aus. Entsetzt und gleichzeitig verwirrt, wusste Anthony einen Moment nicht, was er tun sollte. Dann erinnerte er sich plötzlich an vergangene Gesprächsfetzen: Männer erwarten von ihren Frauen, Kinder zu gebären … Es gibt kaum etwas Gefährlicheres für eine Frau. Langsam begann er zu verstehen.
    „Liebes, du hast doch nicht etwa Angst?“
    Statt einer Antwort weinte sie nur noch lauter. Seufzend legte er die Arme um sie und hielt sie fest. Geduldig ließ er ihr die Zeit, sich auszuweinen. Als ihr Schluchzen leiser wurde, setzte er sich mit ihr aufs Sofa und reichte ihr ein Taschentuch.
    „Trockne dir die Augen und putz dir die Nase wie ein braves Mädchen. Und dann erzähl mir alles.“
    Stockend und ein wenig zusammenhanglos berichtete sie ihm von ihrer Unterhaltung mit Mrs Failsworth. Er hörte ihr mit wachsendem Unglauben und mit Verärgerung zu. Plötzlich wurden ihm viele Dinge klar. Es wäre ihm eine Freude, die Gouvernante zu verprügeln. Ein junges Mädchen so zu verängstigen, war grausam und dumm.
    „Claudia, mein Liebes, solche Dinge können geschehen, aber nur sehr selten. Wir werden bald wieder zu Hause sein, wo du die beste medizinische Versorgung bekommen wirst. Es gibt keinen Grund, von irgendetwas anderem als einer gefahrlosen Entbindung und einem gesunden Kind auszugehen.“
    Sie schluckte mühsam. „Glaubst du wirklich?“
    „Ja“, sagte er entschieden. „Wirklich.“
    „Ich m…möchte ein gesundes Kind bekommen. Ich m…möchte d…dir deinen Erben schenken.“
    Er schüttelte

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