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Historical Weihnachten Band 04: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? / Mein Engel der Weihnacht / Ein Weihnachtsmärchen in London

Historical Weihnachten Band 04: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? / Mein Engel der Weihnacht / Ein Weihnachtsmärchen in London

Titel: Historical Weihnachten Band 04: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? / Mein Engel der Weihnacht / Ein Weihnachtsmärchen in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina & D'Alessandro Krahn , Betina Krahn , Jacquie D'Alessandro , Hope Tarr
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ein Sakrileg begangen haben musste.
    „Niemand schläft dort.“
    „Verzeihen Sie.“ Er verzog das Gesicht zu einer hilflosen Grimasse. „Wie ich sehe, stehe ich bei Ihnen immer noch in Misskredit.“
    Ihr Schweigen sagte alles. Stumm beugte sie sich wieder über ihre Zahlen.
    Tobias war es gewohnt, angestarrt und ausgelacht, angeschrien und sogar voller Furcht gemieden zu werden, aber dass man ihn einfach nicht beachtete, war eine völlig neue Erfahrung für ihn. Und er stellte fest, sie gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Entschlossen trat er an ihren Schreibtisch. „Ich bedaure, Sie enttäuschen zu müssen, Miss MacPherson, aber ich werde nicht einfach verschwinden, nur weil Sie es so wollen.“
    „Ja, das ist in der Tat eine Enttäuschung.“
    „Wenn Sie sich meiner entledigen wollen, wissen Sie, was Sie tun müssen.“
    „Das sagten Sie bereits.“ Sie gähnte hinter höflich vorgehaltener Hand.
    Tobias ließ sich allerdings nicht beirren. Er konnte den Spieß auch umdrehen, denn hier konnte nur einer gewinnen. Und er war fest entschlossen, der Gewinner zu sein.
    Er schlenderte an ihrem Schreibtisch vorbei zum Kamin. An der Wand darüber nahm die eingerahmte Fotografie einer Frau mit schwarzem Haar und dunklen Augen einen Ehrenplatz ein. Die Keulenärmel ihres Kleides und der Krinolinenrock wiesen darauf hin, dass das Bild mehrere Jahrzehnte alt sein musste.
    „Ihre Mutter? Sie ist reizend.“
    Tobias fand zwar nicht, dass die zierliche dunkelhaarige Frau ihrer schönen, lebhaften Tochter das Wasser reichen konnte, aber „reizend“ schien ihm eine passende Beschreibung zu sein.
    Miss MacPherson schloss ihr Buch, schob ihren Stuhl vom Schreibtisch zurück und stand auf. „Ja, das ist sie.“ Stoff raschelte, und gleich darauf hatte sie sich zu ihm gesellt. „Ich wollte immer so aussehen wie sie.“
    Er wandte sich ihr zu und betrachtete ihre leuchtenden Augen und das sommersprossige Gesicht. Dann glitt sein Blick zu ihrem Mund, besonders zu ihrer vollen Unterlippe, und sofort spürte er Verlangen nach ihr.
    Leise seufzend drehte sie sich um, den Blick gesenkt. „Doch ich schlage ganz nach meinem Vater.“
    „Das klingt so, als täte Ihnen das leid.“
    Sie leugnete es nicht, wechselte aber das Thema. „Als ich klein war, faszinierte mich alles, was etwas mit dem Übersinnlichen zu tun hatte. Geister, Kobolde und Hexen waren meine Helden, nicht die zuckersüßen Prinzen und Prinzessinnen, die sie angeblich quälten. Tatsächlich wünschte ich mir, selbst eine Hexe zu sein. Während andere kleine Mädchen mit Puppen spielten, sammelte ich Talismane und verhexte die Leute oder versuchte es wenigstens. Ich ging sogar so weit, mir die Haare schwarz zu färben, jedenfalls war das meine Absicht. Mein Vater kam rechtzeitig dahinter und schickte mich ohne Abendessen auf mein Zimmer.“ Ihre Miene drückte leise Wehmut aus.
    Voller Neugierde fragte er: „Was gefällt Ihnen nicht an Ihrem Aussehen?“ Selbst in ihrer Trauerkleidung war sie umwerfend schön.
    Sie überlegte kurz. „Es ist so verflixt … heiter und sonnig.“
    Tobias konnte seine Verblüffung nicht verbergen. „Sonnig“ bedeutete für ihn etwas sehr Erstrebenswertes, da der Sonnenschein ihm immer verboten worden war. Doch Miss MacPhersons Anblick tat seinen Augen ganz und gar nicht weh. Im Gegenteil.
    Ihr sommersprossiges Gesicht, die strahlenden blau-grünen Augen und die rote Haarpracht waren für ihn vielmehr eine wahre Augenweide. Unter anderen Umständen wäre er vielleicht versucht gewesen, sie ständig einfach nur anzustarren.
    Aber er war aus einem bestimmten Grund hier.
    Entschlossen holte er tief Luft. „Mir ist bewusst, dass diese Buchhandlung ihr Daheim ist und viele schöne Erinnerungen für Sie bergen muss. Ich habe gewiss nicht den Wunsch, Sie daraus zu vertreiben, wie Sie es ausdrücken. Noch verlangt es mich danach, das Geschäft zu besitzen. Als ich vielmehr mit Ihrem Vater – auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin – abmachte, die Buchhandlung zu kaufen, dachte ich schon daran, sie an jemanden zu vermieten oder sie ganz abreißen zu lassen, damit etwas Moderneres gebaut werden könnte.“
    Daraufhin schnappte sie erschrocken nach Luft. „Das Geschäft mag Ihnen ja als nichts Besonderes erscheinen, Sir, aber in einer Hinsicht irren Sie nicht. Es ist das einzige Zuhause, das ich je kennengelernt habe, und das einzige, das ich je haben möchte. Mein Vater eröffnete die Buchhandlung, da war er fast noch ein Junge. Er

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