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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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an, dass sie feucht und erregt daraus erwachte, nur um enttäuscht festzustellen, dass es nicht seine Arme waren, die sich um sie geschlungen hatten, sondern nur das zerwühlte Bettlaken.
    Am Silvesterabend war sie völlig erschöpft, und tiefe Ringe zeichneten sich unter ihren Augen ab. Dennoch ging sie mit den Bewohnern von Edin hinaus. Sie trugen Fackeln mit sich, die acht Fuß hoch waren. Sie wanderten um den See herum, wie es seit Generationen Brauch war, und vertrieben damit die bösen Geister, um Wohlstand und Glück für das neue Jahr hereinzulassen. Die Melodien der Dudelsäcke stiegen in die eiskalte Luft hinauf und vermischten sich mit einigen Schneeflocken. Als es Mitternacht wurde, legten sie die Fackeln auf einen Haufen, stellten sich im Kreis auf und beobachteten, wie sie verbrannten, ehe jeder von ihnen in sein Bett ging.
    Kara hatte Angst, dass sie in der Nacht wieder von Duncan träumen würde, daher erklärte sie sich bereit, die ganze Nacht über dafür zu sorgen, dass das Feuer in der Großen Halle nicht ausging. Auch die Kerzen, die man in die Fenster gestellt hatte, durften nicht erlöschen, da sonst das Böse Einzug halten könnte ins neue Jahr.
    Eoin, Fergie und Black Roily leisteten ihr noch eine Weile Gesellschaft. Kara vergaß für einen Moment ihren Kummer, als sie ihnen dabei zuhörte, wie sie Geschichten aus alten Zeiten zum Besten gaben, und lachte sogar, als Fergie erzählte, wie er am Silvesterabend einmal dazu auserkoren war, den Part des Bullen zu spielen. Eingehüllt in das Fell eines Stieres, ausgestattet mit Horn und Hufen, führte er die Silvesterprozession von Hof zu Hof. Bei jedem Gehöft stellten sie sich auf das niedrige Dach und spielten ihr Stück.
    Fergie erzählte, wie er seine Hörner geschüttelt und gebrüllt hatte. Seine Kameraden antworteten ihm und schlugen ihn mit Stöcken, um ihn unter Kontrolle zu halten, während die Dudelsäcke gespielt wurden. Der Lärm war unglaublich, doch sobald dieses Ritual abgeschlossen war, kamen die Bauern aus ihren Häusern und gaben ihnen Kuchen und Ale.
    „Wir haben in jener Nacht alle Höfe des Dorfes besucht, das hat man uns zumindest erzählt. Als wir den letzten Hof erreichten, hatten wir bereits so viel Ale getrunken, dass keiner von uns noch sicher auf den Beinen stand. Trotzdem sind wir aufs Dach gestiegen. Kaum waren wir oben, haben wir alle das Gleichgewicht verloren und sind hintenübergekippt. Das Dach gab nach, und wir landeten in der Hütte, genau in der Feuerstelle. Die Hütte hat noch ein Jahr später nach verbranntem Kuhfell gestunken.“
    Sie schüttelten sich vor Lachen, und die nächste Geschichte wurde erzählt. Doch nach und nach suchten auch die anderen ihre Betten auf, und Kara blieb mit ihren Gedanken allein zurück.
    Auch sie fand es einfacher, zurückzublicken als nach vorn. Sie starrte in die geheiligten Flammen des Chulluinnfeuers und erinnerte sich an jede Sekunde, die sie mit Duncan verbracht hatte. Nay , sie bereute es nicht, ihn geliebt zu haben. In den lodernden Flammen sah Kara sie beide, wie sie an Samhuinn getanzt hatten, und der Zauber dieses Augenblicks wärmte ihre Seele. Ihre Gedanken wanderten weiter, während sie, gewärmt von dem Feuer und ihren Erinnerungen, dastand.
    „Kara?“
    Sie zuckte zusammen und sah Eoin neben sich stehen. Überrascht bemerkte sie, dass bereits fahles Licht durch die ölberiebenen Vorhänge drang, die die niedrigen Fenster des Saals verdeckten. „Das Feuer …“
    „Brennt noch immer“, versicherte er ihr. „Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass einer der Wächter etwas gesehen hat. Reiter nähern sich dem Tal.“
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus. „Wie viele?“
    „Etwa sechzig, vielleicht auch mehr.“
    „Oh.“ Ihre Schultern sackten herab, und sie spürte die vertraute Angst zurückkehren. „Eindringlinge?“
    „ Nay. Die Wächter hätten Alarm geschlagen, falls der Pass angegriffen worden wäre. Die Männer reiten langsam und gut sichtbar, als wären sie willkommene Gäste.“
    „Dann ist es Vater Luthais, auch wenn er sonst immer allein herkommt.“
    „Ich dachte mir, du willst dir den Schlaf aus dem Gesicht waschen und einen Rock anziehen, der nicht so aussieht, als hättest du darin geschlafen.“
    Kara knuffte seinen Arm und lief dann die Treppen hinauf. Auf ihrem Bett lag die grüne Tunika und der passende Rock; beides wollte sie an diesem besonderen Tag tragen. Hastig streifte sie die Kleider über und freute sich bereits auf das

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