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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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hatte.
    Sein Gesicht glich dem eines Falken, und seine Augen wirkten so kalt wie die Seele einer Hexe. „Also wird es eine Hochzeit geben?“
    Duncan atmete tief ein und dann wieder aus. „Aye.“ Mochte Gott ihnen beistehen.

10. KAPITEL
    D er erste Wintersturm erreichte Edin an Heiligabend, doch das hielt die Einwohner des Tals nicht davon ab, den Julklotz aufzustellen. Mit geröteten Gesichtern stapften sie durch den Schnee und trugen den Klotz quer durch den Großen Saal. Unter dem Lärm der Dudelsäcke warfen sie ihn, wie der Brauch es wollte, ins Feuer.
    Inmitten ihres Clans fühlte Kara sich so wohl wie schon seit Langem nicht mehr. Die vertrauten Gesichter, die Stimmen und der Duft, die dieser feierlichen Zeit eigen waren, waren Balsam für ihr wundes Herz. Es tat gut, sich von den düsteren Gedanken und ihrem Leid abzulenken und sich auf die tausend Kleinigkeiten zu stürzen, die noch erledigt werden wollten. Sie musste weitermachen, auch ohne Duncan.
    Welche Wahl blieb ihr sonst?
    „Der Saal sieht großartig aus“, sagte Fergie.
    Kara lächelte und sah hinauf zu den Girlanden, die von der Decke hingen. Sie bestanden aus Efeu; dazwischen hatten sie ein wenig Stechpalme geknüpft, um Feen fernzuhalten, und einige Eibenäste schmückten die Mitte eines jeden Tisches. „In der Tat.“
    „Wir haben viel, wofür wir dankbar sein müssen.“
    „Aye .“ Sie schlang ihren Arm um seine Hüfte und spürte zufrieden, wie kräftig seine Muskeln schon wieder waren. „Am meisten bin ich dankbar dafür, dass es dir wieder besser geht.“
    „Nun, ich bin mir sicher, die MacGorys sind es nicht. Wenn doch nur …“
    „Sprich es nicht aus, Fergie“, flüsterte sie. „Duncan wäre schon längst zurückgekehrt, wenn er noch ein freier Mann wäre.“
    „Es wäre besser gewesen, wenn er niemals hergekommen wäre.“
    „Hätte er es nicht getan, würden jetzt die MacGorys hier sitzen.“
    Fergie schnaubte. „Das stimmt auch wieder, aber …“
    „Genug davon. Wir werden uns die schönste Zeit des Jahres nicht durch nutzloses Bedauern zerstören.“ Kara drehte ihn herum und schob ihn sanft auf eine Bank. „Die Jungen wollen singen.“
    Als sie saßen, traten die Gillean Nollaig, die Weihnachtssänger, vor; jeder von ihnen war wegen seiner besonders schönen Stimme ausgewählt worden. Sie trugen lange Gewänder aus gebleichter Wolle und große weiße Hüte und hoben an, die traditionellen Lieder zu singen.
    Nach dem ersten Lied beugte sich ihr Leiter zu einer Wiege am Kamin herunter und nahm den kleinen Donald Duncan, Brighdes Sohn, heraus. Er war auserwählt worden, die Rolle des Christkindes zu spielen. Der Kleine wurde in das Fell eines männlichen Lammes gewickelt, und die Jungen trugen ihn dreimal in Richtung des Sonnenlaufes durch den Saal. Dabei sangen sie ein weiteres Weihnachtslied.
    Klein Donnie brüllte, als er wieder in die Wiege gelegt wurde, und die Bewohner des Turms beeilten sich, kleine Geschenke rund um das Christkind zu verteilen. Ein Töpfchen voll Honig, kleine Küchlein belegt mit Johannisbeeren, ein geschnitztes Pferd aus Holz und wollene Schühchen. Währenddessen brabbelte der Säugling und wedelte ungeschickt mit der Hand, als wollte er sie alle segnen.
    Man erhob die Becher auf die Erfolge und Siege des letzten Jahres und betete zu den Göttern, den alten und dem neuen. Das Festessen, das daraufhin folgte, dauerte den ganzen Tag. Bei Einbruch der Nacht hörte es auf zu schneien, und die Gillean marschierten hinaus, gefolgt von einer Reihe von Feiernden, die Besuche in den angrenzenden Gehöften machten.
    Dieser erste Tag bestimmte den Ton, der in der folgenden Festwoche herrschen sollte. Kara war mit ihrer Arbeit beschäftigt. Sie überwachte die Zubereitung besonderer Mahlzeiten und organisierte Spiele für die Kinder. Sie tanzte, bis ihr die Füße wehtaten, und lächelte, bis ihre Wangen schmerzten. Doch in jeder Nacht, bevor sie ihre Augen schloss, starrte sie in das lodernde Feuer in ihrem Kamin, ohne je eine Vision zu haben. Sie schloss daraus, dass Duncan diese Janet geheiratet hatte, sonst wäre er bereits wieder zu ihr zurückgekehrt, wie er es versprochen hatte.
    Mit gebrochenem Herzen lag sie jede Nacht da und vergrub das Gesicht in ihr Kissen. Sie weinte sich in den Schlaf. Doch nicht einmal im Schlaf fand sie Ruhe, denn in jedem Traum begegnete sie Duncan. Die Träume ähnelten sich, waren Wiederholungen der Nacht, die sie geteilt hatten. Die Träume fühlten sich so echt

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