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Historical Weihnachtsband 1992

Historical Weihnachtsband 1992

Titel: Historical Weihnachtsband 1992 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE , BRONWYN WILLIAMS , Maura Seger
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Friedens und nicht wie sonst als Hort der Einsamkeit. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, Gentlemen. Ich muß sehen daß ich weiterkomme", sagte sie.
    Die Stimme klang kalt, ohne die geringste Spur des warmen Lachens, an das Cameron, Earl of Lindsay, sich erinnerte, aus einer Zeit, die nun schon lange zurücklag. „Darf ich Sie in meiner Kutsche heimbringen, Miss Duncan?" erkundigte er sich höflich und stellte sich ihr in den Weg, Unwillens, sie schon gehen zu lassen.
    Lieber wollte er ihre schlechte Laune noch ein Weilchen ertragen.
    „Das ist nicht nötig", lehnte Miss Duncan sein Anerbieten ab. „Es ist nicht weit, und ich bin gern ein wenig in der frischen Luft."
    Die Dörfler steckten die Köpfe zusammen und gaben sich keine Mühe, so zu tun, als hätten sie nichts gehört oder gesehen.
    „Auch in der Kälte, Madam?" fragte der Earl und zog zweifelnd eine Braue hoch.
    „Erweisen Sie mir die Ehre und gestatten Sie mir, Sie zu begleiten", drängte er in fürsorglichem Ton. „Es ist fast dunkel, und ich möchte sicher sein, daß Sie wohlbehalten ankommen."
    „Als ob mir von einem Einheimischen Gefahr drohen würde!" lachte Miss Duncan auf und warf den Kopf in den Nacken. „Ich habe höchstens von Fremden etwas zu befürchten, mit denen ich für gewöhnlich nicht zu reden pflege."
    „Madam", wandte er ungeduldig ein.
    „Bemühen Sie sich nicht, Mylord! Ich habe den gleichen Weg wie Miss Duncan und werde sie gern begleiten", mischte sich Ian Ferguson ein und trat näher. Er nahm ihr den Korb ab und fragte sich, ob der Earl ihr wohl in jüngster Zeit einen neuen Heiratsantrag gemacht und sich eine Abfuhr geholt habe. Warum war Lord Lindsay sonst so beharrlich? Die Hartnäckigkeit mochte allerdings auch ein Erbteil des väterlichen englischen Blutes sein! Ian war fest entschlossen, Miss Duncan zumindest seinen Schutz gegen die unwillkommenen Fremden aufzunötigen, auch wenn er ihr als alter Mann sonst nicht
    viel zu bieten hatte.
    „Danke, Ian", antwortete Miss Duncan liebenswürdig und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Für den Earl hatte sie nur ein hochmütiges Nicken.
    Ehe er auch nur ein Wort sagen konnte, waren die beiden bereits auf dem Weg aus dem Dorf.
    „Auf bald!" rief Charlie Ferguson lachend nach. „Wenn wir uns nicht vorher sehen, hoffe ich, daß der Weihnachtsengel zu euch kommt!"
    „Das wünsche ich dir auch!" sagte Ian fröhlich, schaute über die Schulter zurück und zwinkerte dem Vetter verschmitzt zu.
    „Wie schön, daß die Einheimischen sich so über die Festtage freuen", murmelte Lord Lindsay, die Anwesenheit des Freundes vergessend. Blair Duncan hatte ihn nun doch stehengelassen!
    „Sei nicht albern!" brummte Lord Haverbrook. „Du weißt recht gut, was sie gemeint haben. Die Schotten begehen Weihnachten nicht so wie wir."
    „Das trifft auf die Bewohner der Lowlands zu, Harry. Dort spielt Silvester die größere Rolle. Aber die Hochländer haben Weihnachten immer gefeiert."
    „Sei es, wie es sei, die Kerle haben jedenfalls nicht über das Christfest gesprochen.
    Dir ist doch klar, daß es eine nur dürftig verschleierte Anspielung auf die Diebereien war, die zu dieser Zeit hier in der Gegend vorkommen und vornehmlich gegen uns Engländer gerichtet sind! Es ist kein Geheimnis, daß die Leute in den Dörfern der Umgebung den Halunken nur deshalb den Engel der Weihnacht nennen, weil er wie ein Geist erscheint und verschwindet, ohne daß man ihn je zu Gesicht bekommen hätte. Welche Frechheit, in unserer Gegenwart von ihm zu reden!"
    „Du meinst diese Art neuer Robin Hood, der uns in den letzten Jahren heimgesucht hat? Er bestiehlt die Reichen und beschenkt die Armen."
    „Und ob ich ihn meine!" bestätigte der Earl of Haverbrook empört. „Einige von uns haben durch ihn solche Verluste zu beklagen, daß mancher Engländer lieber die Festtage hier oben verbringt, statt nach London zurückzukehren."
    „Das wird aber sehr langweilig für dich werden!" sagte Lord Lindsay und schaute, nachdem Miss Duncan mit ihrem Beschützer verschwunden war, seinen Freund an.
    „Wirklich? Du bist nach dem Ende der Jagdsaison ja noch bis Januar geblieben. Ist es tatsächlich so schlimm?"
    „Eigentlich nicht. Allerdings muß ich dich warnen. Meine Anwesenheit hat weder geholfen, mich vor Diebstahl zu bewahren, noch den Räuber zu fangen. Wir wollen hoffen, ihr anderen habt mehr Glück als ich", sagte der Earl of Lindsay gedehnt und gab seinem Kutscher ein Zeichen. Sofort setzte die

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