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Historical Weihnachtsband 1992

Historical Weihnachtsband 1992

Titel: Historical Weihnachtsband 1992 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE , BRONWYN WILLIAMS , Maura Seger
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war. Die Begegnung mit dem Earl of Lindsay war der Grund.
    Sie sah ihn vor sich, die haselnußbraunen, grüngolden schattierten Augen, und hörte sein Lachen, das ihr früher so vertraut gewesen war. Ihr inneres Gleichgewicht geriet noch mehr ins Wanken. „Zur Hölle mit Seiner Lordschaft!" murmelte sie und stellte die Tasse so heftig auf den Tisch, daß der Tee überschwappte. „Und zum Teufel mit dem Zufall, der Cameron Montgomery mir gestern über den Weg führte!"
    Vor drei Jahren war er während der Jagdsaison nach Glenmuir gekommen. Blair, fest entschlossen, ihn nicht zu sehen, war ihm ausgewichen, wann immer er danach in den Highlands weilte. Das war leicht genug gewesen. Sobald der Earl of Lindsay seine Aufwartung gemacht hatte, behaupteten der alte Robbie und die Haushälterin, Miss Duncan sei nicht im Hause. Sie hatte seine Einladungen stets ausgeschlagen. Wenn es im Dorf etwas zu feiern gab, erschien sie meist so spät, daß er, gelangweilt von den einfachen Vergnügungen, längst gegangen war. Manchmal ließ sie sich entschuldigen und besuchte die Festlichkeit erst gar nicht.
    Aber seit gestern sah alles anders aus. Die unerwartete Nähe des Earl war Blair mehr als ein Glas Whisky zu Kopf gestiegen. Camerons Anblick und der Klang der verführerischen Stimme
    hatten eine jähe Wärme in ihr ausgelöst. Am meisten machte es sie betroffen, daß sie gegen die Erinnerung an seinen Kuß ankämpfen mußte. Als sie noch halbe Kinder gewesen waren, hatte sein Mund den ihren so zärtlich berührt.
    Angewidert schob sie den halbgeleerten Teller von sich. Sie wußte, das Wiedersehen mit ihrer Jugendliebe konnte alle Vorsätze ins Wanken bringen. Jeder Blick in sein attraktives Gesicht würde ihren Widerstand schwächen, den Zorn mindern, an ihrem Mißtrauen rütteln. Aber sie wollte nicht gezwungen sein, eine Cameron Montgomery betreffende Entscheidung zu fällen, solange sie nicht sicher war, ob sie noch liebevolle Regungen für ihn im Herzen trug. Warum konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen und nach London zurückkehren? Gewiß gab es dort genügend schöne Frauen, die dem begüterten Earl of Lindsay Avancen machten!
    In Gedanken verloren, überhörte sie die Schritte, die vor der offenen Küchentür anhielten. In diesem Moment der Arglosigkeit war etwas sehr Verletzliches an Blair Duncan. Das Licht der Sonne spielte auf dem braunen Haar, das wie Kupfer leuchtete. Blair hatte nur den einen Gedanken, Lord Lindsay unter allen Umständen aus dem Wege zu gehen.
    „Ah, man genießt ein geruhsames Frühstück?" ließ eine dunkle und sehr vertraute Stimme sich vernehmen. Blair fürchtete, die Erinnerungen hätten ein Gespenst aus der Vergangenheit heraufbeschworen, und wandte den Kopf. Aber ihr überreizter Verstand hatte ihr nichts vorgegaukelt. Cameron Montgomery, Earl of Lindsay, stand tatsächlich auf der Schwelle. Es war mehrere Jahre her, seit Blair ihn dort zum letzten Male gesehen hatte. Jetzt schien seine hochgewachsene Gestalt den Rahmen zu füllen, gefährlicher denn je.
    „Was wollen Sie hier?" fragte Blair Duncan und versuchte, die abgearbeiteten Hände im Schoß zu verbergen.
    Lord Lindsay hatte mit einem einzigen Blick das ärmliche Kleid und den trostlosen Zustand der Küche erfaßt und bemühte sich, sein Mitgefühl nicht zu verraten und Miss Duncan
    betroffen zu machen. „Nun, ich kam, weil ich wissen wollte, ob Sie noch hier leben", erwiderte er leichthin. Sie sollte nicht wissen, wie sehr es ihn schmerzte, sie in diesem Zustand vorzufinden. „Die letzten Male hieß es immer, Sie seien nicht da. Ich fürchtete schon, Sie könnten den Wohnsitz gewechselt haben."
    „Nein, glücklicherweise war ich bisher noch nicht dazu gezwungen", sagte sie trocken.
    „Das sehe ich." Der Earl bückte sich, um nicht an den Türrahmen zu stoßen, und trat über die Schwelle. „Übrigens können Sie es nicht mir anlasten, daß ich über Ihre Anwesenheit im unklaren war. Mrs. Brown bewacht Sie ja wie ein Hofhund! Da ich sie heute mit Robbie im Dorf sah, hielt ich die Gelegenheit für günstig, Ihnen endlich einen Besuch abzustatten. Aber was ist aus der berühmten Hochland-Gastfreundschaft geworden? Wollen Sie mich nicht zum Frühstück bitten, Miss Duncan?"
    „Mrs. Brown würde bestimmt sehr böse, wenn sie Sie so reden hörte", tadelte Blair den Earl.
    „Dann wollen wir es ihr auch nicht mitteilen, nicht wahr?" sagte er verschwörerisch flüsternd und beugte sich näher zu Miss Duncan.
    Seine Nähe

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