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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Suede
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aber, dass er noch immer zu bedrohlich rüberkam. Da er fürchtete, er könne seinen Freund in eine erleichterte Umarmung ziehen, stand er lieber wie ein Hypnotiseur mit seinen fast schwebenden Händen: Du wirst müüüüüde.
    Griff fühlte sich, als schleppe er Familienscheiß mit auf die Wache. Scheiße. Jeder hasste es, wenn die Ehefrauen überraschend „vorbeischauten“ und eine Prise Melodramatik versprühten. Es war schon irre genug hier, auch ohne das der Rest der Welt hier herein kam.  Abgesehen davon, waren tratschende Feuerwehrmänner schlimmer, als eine Horde gelangweilter Rentner auf Kaffeefahrt.
    „Ich hab versucht in den Casinos ein bisschen Geld zu machen. Atlantic City. War 'ne bescheuerte Idee und ich hab verloren.“ Dante rieb über seinen Unterkiefer und leckte über seine blutige Lippe. „Ich hab'n Wunder gebraucht und es nicht bekommen.“
    „Dann frag mich! Was auch immer es ist. Frag mich, Mann. Ich besorg dir ein Wunder. Aber du musst mir sagen, was... sag's einfach.“ Griff versuchte eine Antwort im erschöpften Gesicht seines Freundes zu finden, bettelte praktisch um eine Erklärung. „Ich hab Panik gekriegt. Wusste nicht, was ich denken sollte.“ Oh, wie wahr.
    „Tschuldigung“, nickte Dante. Die Ringe unter seinen Augen waren fast lila. „Ich weiß. Bitte... es tut mir leid, Griffin.“
    Himmel, er sieht aus wie der Tod auf zwei Beinen.
    Griffin steckte seine Hände in die Taschen und klimperte mit Kleingeld. „Wir dachten, du wärst verletzt worden. Deine Familie ist kurz vorm Durchdrehen.“ Zugegeben, das war 'ne Lüge.
    „Deshalb hab ich's keinem erzählt. Ich...“, Dante verstummte. Er schob ein Knie unter sich und versuchte aufzustehen. Er blieb unten. „Au.“
    „Rede mit mir, D.“ Griff wagte kaum zu atmen, als er darauf wartete, dass Dante die Worte für das fand, was er zu sagen hatte.
    „Sie nehmen mir mein Haus. Die Bank.“
    Dantes Haus war ein baufälliges vierstöckiges Sandsteinhaus im schlechteren Teil von Cobble Hill, direkt an der Grenze zu Red Hook. Er hatte es bei einer Zwangsversteigerung erworben und man sah es dem Haus an. Als er den Vertrag unterschrieben hatte, hatten in manchen Räumen Wände, Böden und sogar Decken gefehlt. Die Treppe ging nicht bis zu den beiden oberen Stockwerken. Der Garten war nicht mehr als ein Geröllhaufen, und der feuchte Keller war noch immer vollgestopft mit Katalogen und Autozeitschriften aus zwei Jahrzehnten. Dante hatte über drei Jahre, an seinen freien Tagen, an der Renovierung gearbeitet, bevor er auch nur ins Erdgeschoss ziehen konnte. Sämtliche Bekannte hatten ihm bei den einzelnen Vorhaben ausgeholfen; sein Bruder Paulie gab ihm überschüssiges Material, aber die Liste war lang genug, um damit das Wohnzimmer zu tapezieren. Wenn er fertig sein würde, wollte er die oberen Stockwerke als schicke, kleine Wohnungen vermieten, aber das lag noch immer ein paar Jahre in der Zukunft. Trotzdem, seit den Anschlägen hatte Dante für dieses Haus gelebt, und Griff hätte alles getan, um ihm dabei zu helfen, es behalten zu können.
    Unten auf dem Boden, zog sich Dante auf ein Knie und schaute auf wie ein verwahrloster Ritter, der versuchte einen Heiratsantrag zu machen. „Zweite Mahnung, Mann. Ich schaff es in letzter Zeit nicht mehr, zu zahlen.“
    „Seit wann?“ Griff schüttelte seinen Kopf und streckte seine Hand nach ihm aus. Er fühlte sich wie ein Stück Scheiße.
    Dante ergriff Griffs Hand und zog sich auf die Füße. Er zuckte zusammen und stand, ganz allgemein, etwas wackelig auf den Beinen, als er seinen Arm ausschüttelte. „Paar Monate. Naja, fünf. Ich weiß, es ist 'ne Bruchbude, aber es ist meine Bruchbude. Ich bin noch nicht dazu bereit, ein Versager zu sein, G. Weißt du, was ich meine?“
    Griff wusste es. Er dachte an den modrigen Kellerraum, in dem er im Haus seines Vaters schlief. Er dachte an alle ihre Kollegen, die schon bei Dante gepennt hatten und niemals auch nur einen Cent für Essen, geschweige denn  Bier, dagelassen hatten und an all die Ehen, die bereits in ihre Bestandteile zerlegt waren und die Dante, auf seine dumme, außergewöhnliche, großzügige Art  geholfen hatte, wieder zusammen zu setzen. „Es tut mir leid.“
    „Das sollte es, verflucht nochmal, auch. Ich bin nicht bescheuert. Nun, vielleicht bin ich's, aber in diesem speziellen Moment bin ich nicht bescheuert, okay? Scheiße! Du bist zu stark, um mir eine zu knallen.“
    „Ich mach mir Sorgen um dich.“ Griff sah

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