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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Suede
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hätte. Klick. Jeder der ihn kannte und ihn so sehen würde, würde wissen, dass er fertig war und sich scheiße fühlte. Es war offensichtlich, dass er sich anziehen und so weit weg wie möglich von Aleks Fragen sein wollte.
    Griffs Herz zog sich zusammen. Es tut mir so leid.
    Alek allerdings nicht. Er schien nicht zu bemerken, dass es vorüber war. Er verfolgte sein neues Model etwas zu dicht durch den Raum. „Glaubst du, wir können dich davon überzeugen, zurückzukommen? Vielleicht mit diesem Kumpel?“ Alek ließ die Kamera weiterhin über Dantes Beine und den feuchten Rücken und die verschmierten Reste Wichse, die auf seinem Oberkörper trockneten, schweifen; offensichtlich noch nicht willig, ihn gehen zu lassen.
    Dante sah scharf in die Kamera. „Vielleicht. Mal sehen.“ Er suchte auf dem Boden nach seinem Zeug, trat aus dem Bild und zwang so Alek, ihm zu folgen.
    „Willst du  vielleicht duschen gehen?“
    „Nee.“ Dante war zielstrebig. Er hob seine Feuerschutzjacke auf und ließ seine Hand über das Stück Klebeband gleiten, das seine Engine und Ladder Nummer verdeckte – sein einziger Schutz.
    Deshalb hat er das Cioppino gemacht. Er hat mich gebraucht, um es für ihn okay zu machen.
    Griff setzte sich zurück auf seine Fersen und sein Knie kam an die zähflüssige Ladung auf seiner Decke. Er fühlte sich wie ein Arschloch, wie er in der Dunkelheit, in einer Pfütze aus kühler werdendem Samen saß, sein bester Freund nackt auf seinem Laptop, um zwei Uhr morgens. Oh Gott. Was zur Hölle hatte er getan?
    Auf dem Bildschirm folgte Alek Dante, als dieser seine Schutzkleidung zusammensuchte: Hose, Shirt, Stiefel. „Nun, Monte. Ich möchte mich dafür bedanken, dass du mit uns ein wenig Dampf abgelassen hast, hier bei HotHead.“
    Dante antwortete nicht. Er starrte lediglich in die Kamera, hielt seine Klamotten in einem unbeholfenen Knäuel und wollte offensichtlich nichts sehnlicher, als sich anziehen und, zur Hölle nochmal, von dort verschwinden. Er sah an seinem klebrigen Körper hinunter und kam zu einer Entscheidung, nämlich der, sich hier und jetzt wieder anzuziehen.
    Griff wusste, wie oft Dante duschte, wie eigen er damit war. Ein neuer Schwall von Mitleid durchfuhr ihn. So zu gehen bedeutete, dass Dante kurz davor war, es nicht mehr zusammenhalten zu können, mit Kamera oder ohne.
    Alek tat so, als würde er es nicht bemerken und ging einen Schritt zurück, damit Dantes feuchter, glänzender Körper von Kopf bis Fuß sichtbar war. „Monte? Wink deinen Fans zum Abschied.“
    Die Anweisung kam, als Dante gerade seine Hose hochzog. Er richtete sich auf und zog sich einen Hosenträger über seine olivfarbene Schulter. Sein Blick war der eines Tieres in der Falle, aber er schaffte es, ein falsches Lächeln aufzusetzen, eine Hand zu heben und zu winken. „Tschüss, Leute.“
    Tschüss, Kumpel. Ich seh dich dann bei deinen Eltern.
    Der Bildschirm wurde schwarz. Das Schlafzimmer im Keller wurde dunkel. Draußen sammelte ein Müllauto den Abfall der Nachbarn ein.
    Griff schloss seinen Laptop und verharrte dort wo er war, kniend in der feuchten Stelle, die er für sich selbst gemacht hatte.

Kapitel 8

     
    Griff stieg die Stufen zur Vordertür der Anastagios empor, wie ein Verurteilter auf dem Weg zum Strick. Die Luft war kühler geworden und die wenigen Bäume im Block verloren ihre Blätter.
    In der Woche, seit Dantes Video auf der HotHead Seite online gegangen war, hatte Griff es sich fünfzehn, vielleicht zwanzig Mal angesehen. Letztendlich hatte er den Kampf gegen sich selbst aufgegeben und sich eine weitere Woche Mitgliedschaft gekauft.
    Er versuchte nicht einmal mehr, sich das Video nicht anzuschauen. Inzwischen versuchte er nur noch, nicht mehr darüber nachzudenken, wenn er sich nicht hinter der verschlossenen Tür seines Schlafzimmers befand. Er mied Dante zwar nicht, aber um seiner eigenen Zurechnungsfähigkeit willen, versuchte er sicherzustellen, dass sie nicht allzu häufig allein zusammen waren.
    Das Letzte was er brauchte...
    Griff klingelte. Es polterte irgendwo im Haus, als er die Tür öffnete und eintrat. Als Friedensangebot hatte er eine Flasche süßen Wermutweins mitgebracht. Wegen der Arbeit hatte er die letzten beiden Sonntage nicht kommen können und er wusste, dass man es ihm vorhalten würde.
    Für das sonntägliche Abendessen bei den Anastagios brauchte Griff keine extra Einladung. Wenn überhaupt, benötigte er eine Entschuldigung, wenn er einmal nicht kommen konnte.

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