Hitzkopf
und schob es in Monas Tasche, während Mikey seinen Kopf schüttelte.
Griff schloss die Augen und versuchte seine Fantasien aus seinem Kopf zu verbannen.
Mrs. Anastagio stand ebenfalls auf und machte sich auf den Weg zum Flur, der ins Esszimmer führte. An der Tür machte sie Halt. „Griffin. Hör mir genau zu. Du bist zu viel allein. Du hast die gleiche Angewohnheit wie dein Vater. Aber ich will nicht, dass du dich versteckst wenn du schlechte Tage hast. Versprochen?“
„Sicher.“ Griff nickte. An ihrem Gesicht konnte Griff sehen, dass sie ihm nicht glaubte, also nickte er erneut, diesmal entschiedener und hielt seine Hände in die Höhe wie ein Versicherungsvertreter. „Ja, Ma'am.“
„So lautet die Regel. Du hast einen schlechten Tag, also verbring ihn mit jemandem. Dieses Mädchen, uns, den Jungs aus der Wache oder Dante. Mit wem auch immer.“ Ihre Augen bohrten sich in seine, als sie den Teppich zu ihm überquerte. „Jemandem, dem du auch wichtig bist, Mister. Ich weiß wie du bist, wenn du allein vor dich hin brütest. Genug! Okay?“
Griff fühlte sich wie ein Stück Dreck, als er sich vom Fenster wegdrehte. Was würde sie sagen, wenn sie es wüsste? Von der Straße unten konnte er hören, wie Dante irgendwelche Witze riss. Er erzählte eine Geschichte, mit der er Mikey zum Lachen und Mona dazu brachte, sich weniger seltsam dabei zu fühlen, Geld zu nehmen, das zu geben Dante sich nicht leisten konnte.
„Du bist ein guter Mann, Griffin Muir.“ Sie tätschelte seinen Unterarm. Ihre winzigen Hände waren stärker, als sie aussahen. „Niemand der mit einem offenen Herzen liebt, verdient es, dafür bestraft zu werden.“
Offenes Herz. Ja, richtig. Griff schloss die Augen, als hätte er Kopfschmerzen.
Eines von Flips Kindern schlurfte zur Vordertür, sobald es klingelte. Dingdong. Er öffnete die Tür für seinen Onkel.
„Ich hab Hungaaaaaaaahhhhhhhhrrrrr!“ Dantes Stimme schallte durch das Erdgeschoss wie die eines Zeichentricklöwen. Flips Sohn zeigte auf seinen eigenen Bauch und raste kichernd zurück in die Küche. Jagd! Dante salutierte Griff und seiner Mutter durch den Bogen ins Wohnzimmer hindurch und verfolgte seinen Neffen.
Mrs. Anastagio erhob sich und Griff machte es ihr nach. Wie immer, fühlte er sich wie ein Riese, der eine Feenprinzessin eskortierte - eine Herzogin in einem Hosenanzug. Er tätschelte ihre Hand und sie drückte kurz seinen Oberarm.
Sie nahm seinen Arm. „Lass uns rübergehen, bevor sie meine Küche niederbrennen.“
Beim Abendessen ging es, wie üblich, zu wie in einem Irrenhaus, aber einem gemütlichen Irrenhaus, einem liebevollen Irrenhaus. Ein klassischer Anastagio-Abend, von den Antipasti bis zum Kaffee danach. Selbst die Haselnuss Panna Cotta war lecker und fest, trotz Mr. As düsterer Vorhersage.
Griff hatte den Knopf seiner Cordhose geöffnet und eine Hand bequem in den Bund gehakt. Er hatte vergessen, wie sehr er es liebte, hier mit der ganzen Familie zusammen zu sein. Ihr Essen, ihre Wärme und Verrücktheit, konnten ihn stets wieder aufbauen, brachte die Glieder an seiner Rüstung so an, dass er ausziehen und Drachen bekämpfen könnte.
Das hier war, wie ein Abendessen zu sein hatte. Am Ende stellte Dante immer einen Teller zusammen, den er seinem Vater nach Hause mitnehmen konnte, denn dieser vergaß häufig zu essen und wenn er sich erinnerte, zog er sich meist etwas aus dem nächsten Junk Food Automaten; im Geheimen hoffte Griff immer, dass ein kleiner Funke des Zuhauses der Anastagios ,unter der Alufolie mitreisen und sich so ein wenig Wärme in seinen Vater schleichen würde. Er rechnete nicht ernsthaft damit, den Teller nahm er allerdings trotzdem.
Das Esszimmer war beinahe so breit wie das Haus, die Wände zur Hälfte getäfelt, unter einer noch originalen Blechdecke und lachsfarben gestrichen; die Familie hatte sich hier schon seit über drei Generationen versammelt. Die Anrichte war vor einem Jahrhundert den ganzen Weg von Sizilien gereist. Die Stühle, die so gar nicht zusammenpassen wollten und der runde Tisch, waren 1960 bei einem Insolvenzverkauf in der Bronx gekauft worden, kurz nachdem Mrs. As Eltern geheiratet hatten. Für jedes Familienmitglied, plus Gäste, einen Platz. Jede Weihnachten und an jedem Geburtstag verkündete Mr. Anastagio, dass er seiner Frau ein neues und optisch zusammenpassendes Esszimmer kaufen würde, seine Kinder waren allerdings alle in diesem Mischmasch aufgewachsen und redeten es ihm stets wieder
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