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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Suede
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fürchterlicher Gewissheit: Er würde sich nicht für immer verstecken können.
    Auch wenn es ihn zerstören würde, nichts machte ihm mehr Angst, als die Chance zu verlieren, dem Mann, den er liebte, die Wahrheit zu sagen.

Kapitel 11

     
    Es dauerte eine ganze Woche bis Griff Tommy wiedersah. Er stand als Türsteher am Eingang zum Stone Bone und Tommy sah diesmal selbst wie ein Patient aus.
    Griff war direkt aus dem Krankenhaus, wo er Dante beim auschecken geholfen hatte, zur Bar gekommen. Dante hatte wegen einer Gehirnerschütterung und der Tatsache, dass er genäht werden musste, drei Tage zur Beobachtung bleiben müssen; er war zwar in der ersten Nacht bereits wieder aufgewacht, wegen einer Schwellung im Gehirn hatten sie ihn jedoch dabehalten. Griff hatte ihn regelmäßig besucht, natürlich mit Zeitschriften und Süßkram im Gepäck, allerdings mehr für sein eigenes Seelenheil als Dantes. Da ihm absolut nichts einfiel, das nicht völlig verrückt klang, sagte er gar nichts.
    Dante schien sowohl für die Stille als auch für die Gesellschaft dankbar gewesen zu sein. Heute durfte er schließlich nach Hause.
    Heute Abend hatte Griff im Bone Dienst bis zwei Uhr nachts, danach würde er sich um seine Wäsche kümmern müssen. Außerdem wollte er im Supermarkt vorbeigehen, um ein paar Sachen für Dantes Kühlschrank zu besorgen. Er hoffte auf einen ruhigen Donnerstag Abend, damit er vielleicht früher Feierabend machen konnte. Dann könnte er am nächsten Morgen rechtzeitig aufstehen, um –
    „Muir, ich bin's.“ Tommy war bereits hackedicht, als er allein an der Tür auftauchte. Griff musste zweimal hinsehen, bevor er ihn erkannte, danach überschlug sich sein Magen beinahe.
    Thomas Dobsky Jr. sah fürchterlich aus. Seine blutunterlaufenen Augen blickten ins Leere und seine Kleidung sah aus, als habe er darin geschlafen. Über seinem linken Auge war eine tiefe Platzwunde, deutlich tiefer als nur ein Kratzer. Sie sah klebrig genug aus, dass man auf die Idee kommen konnte, dass sie in einer weiteren Prügelei erneut aufgeplatzt war. Einer der Knöpfe seiner Jeans war geöffnet. Himmel. Hatte er etwa mehr Hinterhof-Sex gehabt und das so nah an seinem Zuhause?
    Zerfetztes Bärenjunges.
    Griff verdrängte den Gedanken und beugte sich zu dem kleinen Sanitäter hinüber.
    „Tommy, du siehst nicht wirklich gut aus.“
    Tommy lehnte sich gegen den Türgriff, die Hitze, die sein Körper ausstrahlte war für Griff spürbar. Sein Atem war warm und stank nach Whiskey. „'sch muss inner halbn Stunne daheim sein. Saggt mein Frau.“ Er wedelte betrunken mit einem Finger vor Griff herum und sein Knie stieß an Griff, versehentlich oder auch nicht.
    Griff machte einen Schritt zurück. „Solltest du tun. Nimm 'ne Mütze voll Schlaf bevor deine Schicht losgeht.“
    „Fick. Disch.“ Tommy schob sich hinter ihm vorbei, in die Menge Richtung Bar.
    Super.
    Donnerstags abends war es im Bone eher ruhig. Ein paar jüngere Typen in Anzügen hatten sich auf ein Feierabendbier getroffen, bevor sie sich auf den Weg nach Hause nach Cobble Hill und Carroll Gardens machten. Ein paar andere uniformierte Angestellte der Stadt waren auch schon eingetroffen: drei Cops, die gerade keinen Dienst hatten und Watson, aus ihrer Feuerwache. Tommys Situation war die einzige, die erhöhte Aufmerksamkeit benötigte, aber Griff konnte seinen Posten nicht verlassen, um sich darum zu kümmern. Außerdem musste er heute Abend noch nach Dante sehen.
    Die gesamte nächste Stunde versuchte Griff ein Auge auf Tommy zu haben, welcher keinerlei Anstalten machte nach Hause zu gehen. Der untersetzte Mistkerl stolperte von Tisch zu Tisch, prostete Fremden zu und mischte sich in Unterhaltungen ein. Zweimal machte der Barkeeper den Eindruck, als wolle er Griff das Zeichen geben ihn rauszuwerfen, allerdings kam es nie.
    Gegen neun durchsuchte Griff mit den Augen den Raum nach dem kleinen Sanitäter, konnte ihn jedoch nicht finden. Oh verdammt. Der Zweifel nagte penetrant an ihm. Tommy war doch sicherlich nicht dumm genug...
    Griff gab dem Manager ein Zeichen, kurz für ihn zu übernehmen. „Muss mal pinkeln.“
    Auf dem Weg zum Klo fiel sein Blick auf Tommy, der sich in das kleine Separee im hinteren Teil der Bar gequetscht hatte, an einem Glas mit dunklem Bier nippte und der Person zunickte die neben ihm saß. Er erkannte den rasierten Kopf und den Anzug.
    Es war Alek.
    Er erzählte lächelnd eine Geschichte und gestikulierte mit seinen langen Fingern; an Tommys

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