Hochzeit Auf Griechisch
Haut unter ihren Händen anfühlen und wie sein durchtrainierter Körper sich perfekt mit dem ihren vereinen würde.
Eine warnende Stimme meldete sich in ihrem Hinterkopf und erinnerte sie daran, dass er kein Sozialarbeiter war, sondern Sams Platz in ihrer geliebten Familie bedrohte. Doch diese Tatsache änderte nichts an dem Verlangen, das in ihr brannte, und der Sehnsucht, die er in ihr entfachte.
Nie hatte sie ihre Gefühle über ihren Verstand siegen lassen. Aber sie hatte auch noch nie einen Mann wie Ryan kennengelernt.
„Zoe! Komm zu mir und Ryan.“
Sams Stimme riss sie aus ihren Gedanken, und Zoe trat argwöhnisch näher. Sie war sich der Hundertachtzig-Grad-Drehung, die Sam offenbar gegenüber Ryan Baldwin vollführt hatte, nur allzu bewusst.
„Was machst du da mit Ryan ?“ , fragte Zoe. Und bitte – wann war aus Mr. Baldwin, dem Sozialarbeiter mit dem Stock im Hintern, einfach Ryan geworden?
Ryan stieß die Schaufel in den Boden und stützte sich auf den Griff, wobei seine ganze Erscheinung einen deutlich lässigeren und sportlicheren Eindruck machte, als sie es ihm bei ihrem ersten Aufeinandertreffen zugetraut hätte.
„Wir erörtern die Feinheiten der Schweinezucht.“ Er rieb seine verschwitzten Hände an seiner sportlichen Khaki-Hose ab, wo sie einen schmutzigen Streifen hinterließen.
Zoe fragte sich, was wohl seine Bostoner Verwandten denken mochten, wenn sie ihn so sehen könnten, doch in der Gegenwart von Sam musste sie sich die Frage verkneifen. Aber sie konnte zumindest auf die ungewöhnliche Art seiner momentanen Arbeit hinweisen. „Was wird das?“ Sie deutete auf das Stückchen Erde, wo vorher Gras gewesen war.
„Das ist ein Platz für Ima zum Suhlen“, erklärte Sam. „Das steht in den Büchern, die Ryan mir mitgebracht hat: Wenn wir Ima einen eigenen Platz zum Wühlen und Spielen einrichten, wird sie es vermutlich nicht an unpassenden Orten tun.“
Zoes Blick schoss zu Ryan. „Sie haben ihr Bücher mitgebracht?“
„Und Zeitschriften“, fügte Sam hinzu.
„Ich verstehe“, nickte Zoe langsam.
„Ich kam gestern mit leeren Händen zur Geburtstagsparty. Das war das Mindeste, was ich tun konnte.“ Er zuckte die Achseln, als ob es nichts gewesen sei.
Zoe wusste, dass sein Geschenk ein Angebot war, das symbolisch für etwas stand, das Sam nicht einmal ansatzweise verstehen oder einordnen konnte. Zoe fragte sich, ob sie seine Aufrichtigkeit bezweifeln sollte, doch dann entschied sie, dass dieser niederträchtige Gedanke ihrer nicht würdig war.
„Also habe ich ein paar Seiten gelesen, und nun schaffen wir Ima einen Platz, der nur ihr gehört.“ Sam grinste und deutete auf das Stückchen Erde, das Ryan umgegraben hatte.
Zoe blickte hinunter. „Im Garten.“
„Ja.“
„Wo im Frühling Elenas Narzissen blühen.“ Sie beugte sich vor, um Ryans Arbeit näher zu inspizieren. „Interessante Wahl“, sagte sie und blickte dem verblüfften Ryan in die Augen.
„Sam sagte, es sei ein freier Platz.“ Er wurde bleich. „Sie sagte, dass es niemanden stören würde, wenn ich hier grabe. Tatsächlich, junge Dame, hast du mich angefleht, genau hier zu graben.“ Er erhob die Stimme, fasste sich dann aber offenbar wieder und mäßigte seinen Ton. „Du hast gesagt, es sei in Ordnung.“
Sam warf die Arme theatralisch in die Luft. „Mann, ich hab’ es nicht gewusst, okay?“
Sein Kiefermuskel, der bei Erregung offenbar immer zuckte, meldete sich. „Dann hättest du vielleicht um Erlaubnis fragen sollen.“
„Mann …“
„… ist das Gegenteil von Frau“, unterbrach Zoe sie.
Ryan konnte es nicht wissen, doch Sam ließ sich von einem Fremden nicht zurechtweisen. Ihrer Meinung nach musste sich jeder Erwachsene das Recht, sie zu tadeln, erst verdienen, indem er seine Liebe zu ihr unter Beweis stellte. Die Costas hatten das alles schon durchexerziert. Sam hatte sie wieder und wieder auf die Probe gestellt, bis sie endlich an sie glaubte. Wenn die Costas sie bestraften, dann verstand sie, dass sie es aus Liebe taten, und nicht weil sie befürchteten, dass der Staat ihnen das monatliche Pflegegeld entzog.
Zoe legte eine Hand auf Ryans Arm. Sie wollte die Situation entschärfen, doch die Geste hatte den gegenteiligen Effekt, zumindest auf sie. Seine Haut war heiß von der Sonne, und wieder flatterten die Schmetterlinge in ihrem Bauch.
Doch sie durfte nicht vergessen, wo sie war. „Ist schon in Ordnung“, versicherte sie ihm. „Wir können die Zwiebeln im Herbst
Weitere Kostenlose Bücher