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Hochzeit Auf Griechisch

Hochzeit Auf Griechisch

Titel: Hochzeit Auf Griechisch Kostenlos Bücher Online Lesen
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umsetzen, und dann blühen die Narzissen auch im nächsten Jahr. Dort drüben werden sie hübsch aussehen.“ Sie deutete auf einen Platz wenige Schritte entfernt.
    Ryan sah immer noch so aus, als ob ihm schlecht wäre, und Zoe war sicher, dass die Gründe dafür tiefer liegen mussten als der Umstand, dass er Elenas Blumengarten durcheinandergebracht hatte.
    Zoe blickte Sam an. „Liebes, willst du nicht mal nach Ima sehen? Nimm ihre Leine und geh mit ihr raus. Sie muss sich an ein Training gewöhnen.“
    „Super! Ich gehe mit ihr zur alten Mrs. Morton nach nebenan.“
    Zoe lachte. „Okay, aber mach einen Bogen um das Spa, ja? Ich glaube nicht, dass die Kunden während ihres Aufenthalts einem Schwein über den Weg laufen wollen.“
    „Okay.“ Sam ging Richtung Haus, kam dann aber zurückgerannt und schlang ihre Arme um Zoes Hals. „Das war der beste Geburtstag, den ich je hatte.“
    Zoe schmolz dahin und umarmte Sam mit aller Kraft. Sam war zwar mit vierzehn fast so groß wie sie selbst, doch manchmal hatte Zoe den Eindruck, dass ihre Umarmungen und Berührungen irgendwie jünger waren. Unschuldiger. Sie spürte einen Kloß im Hals wie jedes Mal, wenn Sam sich wohl genug fühlte, um ihre Gefühle auszudrücken.
    Als das Mädchen errötete, erkannte Zoe, warum und wie sehr sie ihre Familie schätzte. Als Kind hatte sie nicht begriffen, wie viel Glück sie mit ihren Eltern hatte, die sie bedingungslos liebten. Sie hatte angenommen, dass alle Familien so waren. Sams Geschichte zeigte, wie falsch ihre kindlichen Schlüsse gewesen waren. Wegen Sam liebte Zoe ihre Sippe noch mehr.
    Bevor sie ihre Stimme wiederfand und antworten konnte, sprach Sam weiter: „Er war sogar besser als die paar mit meiner Mutter, an die ich mich erinnere.“ Ihre Hand wanderte zu der Kette um ihren Hals.
    In den sechs Jahren seit ihrem Tod waren Sams Erinnerungen an ihre Mutter verblasst. Weil die Kette die letzte Verbindung zu ihr war, nahm sie sie niemals ab. Erst kürzlich hatte Sam zugegeben, dass sie bei ihrer Mutter gewesen war, als diese von einem Schuss getötet wurde, der für jenen Mann bestimmt war, der ihr Vater war – einen Drogendealer, nach dessen Namen Sam niemals fragte und den sie nicht sehen wollte. Wie unklug ihre eigenen Entscheidungen auch sein mochten, bei der Erziehung ihrer Tochter hatte Sams Mutter offensichtlich etwas richtig gemacht.
    Sam fummelte an den alten Schlüsseln herum, die an der Kette hingen. „Bin ich ein schlechter Mensch, wenn ich das sage?“, fragte sie unsicher.
    Zoe schüttelte den Kopf. „Nein, Liebes. Nur ein ehrlicher.“
    Sam schien sich damit zufriedenzugeben und trat einen Schritt zurück, um Ryan anzusehen. „Du bist auch ziemlich in Ordnung, Ryan. Danke für die Bücher und so.“
    „Gern geschehen“, sagte er rau.
    Zoe wusste nicht, was ihn mehr bewegt hatte: Sams Bemerkungen über ihre Mutter oder das Kompliment, das sie ihm eben gemacht hatte. Nachdem Sam winkend zum Haus gelaufen war und Zoe und Ryan allein gelassen hatte, wusste sie nicht genau, wo sie anfangen sollte, und begann daher mit dem ersten Schreck des Nachmittags. „Sie sollten eigentlich nicht vor Mittag hier sein.“
    „Ich war ziemlich früh in der Buchhandlung fertig. Ich sah keinen Sinn darin, stundenlang um das Haus herumzufahren, statt einfach hierherzukommen.“ Er blickte sie direkt an. „Ich habe ihr nichts gesagt.“
    Zoe nickte. „Ich weiß.“ Sams glückliche Stimmung war Beweis genug, dass sie nichts von Ryans Neuigkeiten wusste. Doch das war nicht der einzige Grund, warum Zoe sicher war, dass Sam nichts ahnte. „Ich schätze, ich vertraue Ihnen ein bisschen“, gab sie zu.
    Er hob eine Augenbraue. „Oh ja, an der Art, wie Sie aus dem Haus geschossen kamen, konnte ich sehen, dass Sie überhaupt kein Problem hatten, mich mit ihr allein zu lassen“, erwiderte er trocken.
    Sie lachte, weil er sie ertappt hatte. „Nun ja, ich habe wohl entschieden, Ihnen zu vertrauen, als ich von dem Buch über Schweine hörte, das Sie für Sam gekauft haben.“
    „Wenn sie ein Haustier haben will, muss sie lernen, wie man richtig dafür sorgt.“
    Zoe ahnte, worauf er hinauswollte. „Sie meinen, sie sollte die Regeln befolgen.“
    Er nickte. „Genau.“
    Zoe grub die Spitze ihrer Sneaker in den Hügel aus Erde und Gras, den er ausgehoben hatte, und suchte nach einer diplomatischen Antwort. „Wissen Sie, Ryan, ich weiß, dass Sie es gut meinen, aber Sie sollten wissen, dass die Chancen des Schweins, in diesem

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