Hochzeit Auf Griechisch
gestohlen.“
Zoe runzelte die Stirn. „Gibt es einen Grund, warum wir das erst jetzt zu hören bekommen?“
Quinn zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht. Ich musste nur mit der Empfangsdame sprechen und schon brach es aus ihr heraus. Ich denke, eure Eltern wollen Erfolg haben und möchten vermeiden, dass ihr euch Sorgen macht.“
Ari seufzte genervt auf. „Ich mache mir sowieso immer Sorgen, weil sie nun mal sind, wie sie sind. Es hat also einige Beschwerden gegeben.“
„Die Polizei wurde nur wegen des Diebstahls gerufen, aber die Kundin wollte keine Anzeige erstatten. Alles andere wurde freundschaftlich geregelt. Es gab für niemanden einen Grund, das Haus zu verwüsten“, sagte Quinn. Seine Enttäuschung war offensichtlich.
Zoe hörte auf, sich hin und her zu drehen, und wartete, bis das Schwindelgefühl verging. „Quinn, könnte die Person, die auf die Anzeige verzichtet hat, jemanden engagiert haben, um einzubrechen und das zu suchen, was angeblich gestohlen wurde? Vielleicht dachten sie, es wäre an einem unauffälligen Ort versteckt, wie zum Beispiel in Sams Zimmer.“
„Das wäre möglich, und wir werden es überprüfen.“
Ari nickte. „Ich denke, das solltet ihr.“
„Und jetzt was anderes. Was ist mit Ryans Familie?“, fragte Zoe. „Was habt ihr über sie herausgefunden?“ Sie hasste es, in Dingen herumzuschnüffeln, die sie lieber von Ryan selbst erfahren hätte, doch besondere Situationen und Sams Wohlergehen erforderten besondere Maßnahmen.
Quinn holte einen Notizblock aus der Gesäßtasche seiner Jeans. „Ihnen gehören die Baldwin’s Kaufhäuser, piekfeine Läden, die in den wohlhabendsten Gegenden von New England zu finden sind.“
Er blickte auf seine Notizen. „Baldwin selbst ist Anwalt und hat mit dem Familiengeschäft nichts zu tun. Das führt vor allem der Bruder seines Vaters, Russell. Die Familie ist ziemlich konservativ, mit allem, was dazugehört: Internat, Country-Club und das alles.“
Ari rieb sich die Arme. „Sam wird in so einer Umgebung eingehen.“
Zoe nickte. „Dem Papier nach ja. Wir werden sehen, was hinter diesen Angaben steckt. Ryan zum Beispiel versteht wirklich, dass sich hinter Sams rauer Schale ein sensibles Kind verbirgt. Wenn sie erst einmal die Wahrheit kennt, wird er mehr Zeit mit ihr verbringen müssen. Dann sprechen wir darüber, was danach kommt.“
„Ich hasse es“, murmelte Quinn.
Zoe nickte bestätigend. „Nicht nur du.“
„Wann eröffnen wir Mom und Dad die Neuigkeit?“, fragte Ari resigniert.
„Sam will heute Abend bei einer Freundin übernachten. Wenn Mom und Dad heute Abend allein sind, klären wir sie auf.“ Zoe stützte den Kopf auf die Hände. Sie wollte ihre Eltern nicht mit dieser schrecklichen Nachricht konfrontieren.
Erst recht nicht, nachdem sie die Nacht mit dem Mann verbracht hatte, der ihnen Sam fortnehmen konnte. Und was für eine Nacht es gewesen war. Sie konnte noch immer jeden einzelnen Moment, jede Berührung wachrufen.
Zoe stöhnte auf. Quinn hatte vorgeschlagen, dass sie sich an Ryan heranmachen sollte, um ihn besser einschätzen und um verhindern zu können, dass er Sam seine Identität verriet. Ihre Mutter hatte das Gleiche vorgeschlagen, weil Zoe sich gut stellen sollte mit dem vermeintlichen Sozialarbeiter, der über Sams weiteres Schicksal entschied. Zoe war ihren Vorschlägen gefolgt, doch sie konnte sich nicht einreden, es aus selbstlosen Motiven getan zu haben.
Die Anziehungskraft zwischen ihnen war vom ersten Tag an vorhanden und letzte Nacht einfach übermächtig gewesen. Sie empfand etwas für Ryan, das nichts mit taktischen Überlegungen zu tun hatte. Doch selbst wenn sie seine Beziehung zu Sam außer Acht ließ, änderte das nichts an ihren Vorbehalten.
Sie und Ryan könnten kaum unterschiedlicher sein. Er war ein konservativer Mann mit einem Lebensstil und Einstellungen, die weit von ihren entfernt waren. Er lebte in einer Stadt, die gute vier Fahrtstunden entfernt war. Und er entfachte Gefühle in ihr, die das ganze Leben, das sie sich gerade aufbaute, umkrempeln konnten.
Der Himmel allein wusste, welchen Schaden er anrichten konnte, wenn sie ihm ihr Herz öffnete.
Ryan ging barfuß den Strand entlang und wünschte sich, dass er diese wundervolle Nacht mit Zoe teilen könnte. Stattdessen war er allein. Da der Abend bereits hereinbrach, waren die Sonnenanbeter schon verschwunden, doch es saßen hier und da noch immer einige Leute herum. Die Wellen schlugen schäumend ans Ufer und
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