Hochzeit Auf Griechisch
Einstellung hatte sich verändert. Obwohl er erst seit Kurzem in New Jersey war, hatte er sich in den letzten Tagen mit Zoe und ihrer Familie irgendwie entspannt. Er genoss ihre Offenheit und amüsierte sich über ihre Merkwürdigkeiten wie Elenas Kimonos oder Sams Hausschwein. Alles Dinge, die in seinem Elternhaus in Boston niemals akzeptiert worden wären.
Doch nun, da er zwischen Zoe und seinem Onkel saß,war er mit zwei verschiedenen Welten konfrontiert: Die Exzentrik der Costas gegen die Werte seiner konservativen Verwandtschaft. Die Gefühle, die er für Zoe entwickelt haben mochte, gegen die Loyalität seiner eigenen Familie gegenüber.
Sein schlimmster Albtraum war wahr geworden, dachte Zoe. Ebenso ihrer, denn es war offensichtlich, für welche Welt er sich entscheiden würde. Ryans Zurückhaltung und die Wahl seiner Kleidung zeigten ihr, dass ihr Instinkt sie nicht getrogen hatte. Ryan und sie trennte längst nicht nur die Entfernung zwischen New Jersey und Massachusetts. Und nicht nur ihrer beider Wunsch, mit Sam zu leben, trennte sie.
Die emotionale Kluft zwischen ihnen konnte größer nicht sein. Mochte der Himmel ihr beistehen, wenn er erfuhr, dass Sam fortgelaufen war.
Ryan war stinksauer. Er konnte Zoe nicht anschauen, ohne ihr am liebsten an die Gurgel zu gehen. Die Adoptionspapiere zu unterschreiben war nur eine Formalität? Seit wann machte sie die Rechnung ohne ihn, einfach so? Es war diese Gedankenlosigkeit, die ihn so wütend machte. Während dieser ganzen schmerzhaften Zeit hatten sie einen Respekt voreinander entwickelt, den sie in einer Sekunde zunichtegemacht hatte.
Er ballte die Fäuste und wandte sich seinem Onkel zu. „Entschuldigst du uns eine Minute?“ Ryan erhob sich, griff nach Zoes Hand und schubste sie in die Küche.
Als sich die Tür hinter ihnen schloss, wandte er sich sofort zu ihr um und klemmte sie zwischen dem Tresen und seinem Körper ein. Er starrte in ihre grünen Augen, die ihn willenlos machen konnten.
Doch er durfte sich jetzt nicht ablenken lassen. „Erzählst du mir vielleicht, was das alles sollte?“
„Was was sollte?“ Sie umfasste mit ihren Händen das Holz und lehnte sich zurück. Weg von ihm.
„Dieser Blödsinn über Sam. Die Unnahbarkeit, mit der du dich von mir distanzierst. Gerade wenn wir einander am nötigsten brauchen.“
Sie blinzelte. „Hast du sie noch alle? Du tauchst hier auf, nachdem ich meinen Eltern das Herz brechen musste, trägst deinen zugeknöpften Anzug und bringst deinen ebenso zugeknöpften Onkel mit zu einem Gespräch, das wohl eher eine Machtdemonstration sein soll, und …“
Ryan wusste nicht, was ihn überfiel, doch in der einen Minute schleuderte sie ihm Dinge entgegen, die zeigten, wie verängstigt und verletzt sie war, und in der nächsten Minute hatte er nur noch einen Gedanken: sie zu küssen. Er sah, wie diese vollen, sinnlichen Lippen sich bewegten, doch er hörte nur ein Rauschen in seinen Ohren und spürte ein überwältigendes Verlangen nach ihr.
Er hatte sie vermisst, und nun musste er sie küssen oder er würde verrückt werden. Er griff ihre Arme, zog sie an sich und presste seine Lippen auf ihren Mund. Er war grob und fordernd, und sie reagierte sofort, indem sie seinen Kuss erwiderte und sehnsüchtig die Lippen öffnete, sodass sich die aufgestaute Leidenschaft und das Verlangen entladen konnten.
Er vergrub die Hände in ihrem Haar und neigte ihren Kopf, sodass er seine Zunge noch tiefer in die warme, feuchte Höhle ihres Mundes graben konnte. Sie erbebte unter diesem Angriff, und er wandte ihren Kopf leicht zur Seite, um ihr Gesicht und ihren Hals mit Küssen zu bedecken, wobei er zugleich ihren zarten Duft einsog.
Zoe liebte seine Berührungen und seine Nähe. Körperlich entfachte er in ihr einen Sturm des Begehrens, emotional vermittelte er ihr Wärme und Sicherheit. Die Intensität zwischen ihnen wurde von Mal zu Mal stärker. Nicht einmal Distanziertheit oder Ärger konnten lange zwischen ihnen bestehen.
Sein impulsiver, besitzergreifender Kuss sollte offenbar eine Art Versöhnung sein. Sie hatte das zu oft bei ihren Eltern erlebt, um sich zu irren, und entzog sich widerstrebend seiner Umarmung.
„Wir dürfen das nicht tun.“ Zitternd rieb sie mit den Händen über ihre Arme. „Vor allem nicht jetzt.“
„Und weshalb nicht?“ Verwirrt hob er den Kopf.
Sie fuhr sich mit den Händen durchs Haar, versuchte sie, zu kämmen. „Ein Kuss kann unsere Probleme nicht lösen. Es steht zu viel
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