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Hochzeit auf Sizilianisch

Hochzeit auf Sizilianisch

Titel: Hochzeit auf Sizilianisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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du ihnen das zum Vorwurf machen? Und dass wir heiraten, ist für sie mindestens eine so ausgemachte Sache wie für meine Mutter."
    "Dann wirst du ihnen erklären müssen, dass sie sich geirrt haben", erwiderte Heather bestimmt. "Ich werde dich nämlich nicht heiraten. Das ist mein letztes Wort. Und jetzt gehe ich ins Bett."
    "Das wird auch Zeit", sagte Renato unvermittelt. "Ich möchte morgen in aller Frühe losreiten und nicht riskieren, dass ich dich unterwegs verliere. Schließlich wäre es nicht das erste Mal."
    Für diese Unverschämtheit hatte er natürlich eine Ohrfeige verdient. Doch die unverhohlene Anspielung auf den Tag auf der Santa Maria kam so überraschend, dass Heather laut lachen musste.
    "Das klingt schon besser als beim letzten Mal", kommentierte er lächelnd.
    Tief verunsichert wich Heather seinem Blick aus. Es konnte kein Zufall sein, dass Renato ausgerechnet auf jene beiden Ereignisse anspielte, bei denen ihre Gefühle für ihn auf eine harte Probe gestellt worden waren. Und auch jetzt drohte sie der sonderbaren Attraktivität dieses einzigartigen Mannes zu erliegen, der sie schweigend ins Haus und bis vor ihre Zimmertür begleitete.
    "Gute Nacht, Heather", verabschiedete er sich förmlich, und ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich um und ging zu seinem Zimmer.
    Nachdem Heather die Tür hinter sich geschlossen hatte, stand sie eine ganze Weile unschlüssig im Raum, bis sie sich einen Ruck gab und den Schlüssel im Schloss herumdrehte.
    Während sie sich auszog, haderte sie mit sich und der Welt vor allem aber mit ihrer Entscheidung, die Tür abzuschließen. Schließlich fasste sie sich ein Herz, schloss sie wieder auf und legte sich ins Bett. Als sie die Nachttischlampe ausgeschaltet hatte, blickte sie in die Dunkelheit und horchte gebannt auf die Geräusche im Haus.
    Lang konnte es nicht dauern, bis Renato zu ihr kam, und dass er kommen würde, stand außer Frage. Er war entschlossen, sie zu heiraten - wie immer sie darüber denken mochte. Denn über seine Motive machte sich Heather keine Illusionen. Die Familie Martelli brauchte einen männlichen Nachkommen, und da Lorenzo sich als unzuverlässig erwiesen hatte, war Renato förmlich dazu gezwungen, sich selbst darum zu kümmern. Dass er damit zugleich die Familienehre wieder herstellen konnte, war ein ebenso willkommener Nebeneffekt wie die Tatsache, dass er sich auf diese Weise schadlos dafür halten konnte, dass Heather ihn ausgelacht und damit in seinem Stolz verletzt hatte.
    Blieb ein letzter Punkt. Seit Heather unvorsichtigerweise angedeutet hatte, dass sie nicht mit Lorenzo geschlafen habe, war er wild entschlossen nachzuholen, was sein jüngerer Bruder versäumt hatte. Sie deshalb zu heiraten wäre ihm allerdings nicht im Traum eingefallen. Um sich zu irren, kannte Heather seine Einstellung zu gut. Noch im Einschlafen fragte sie sich, warum sie dann die Tür wieder aufgeschlossen hatte ...

9. KAPITEL
    Das gemeinsame Frühstück verlief überaus wortkarg.
    Heather war darauf bedacht, Renato möglichst kühl und abweisend zu begegnen. Der bloße Gedanke daran, dass sie ihn geradezu eingeladen hatte, in ihr Schlafzimmer zu kommen, beschämte sie, und sie rechnete ihm seine Zurückhaltung hoch an.
    Andererseits war sie auch empört darüber. Denn Heather bezweifelte nicht, dass er aus bloßer Berechnung in seinem Zimmer geblieben war. Er schien ihr vor Augen führen zu wollen, dass er sein Ziel mit aller Konsequenz verfolgte und nicht einmal dann von seinen Plänen abwich, wenn sie das Äußerste wagte.
    Doch offensichtlich wurde er seines kleinen Triumphes nicht so recht froh, denn er wirkte unausgeschlafen und gereizt, und auf ein Lächeln von ihm wartete Heather während des gesamten Frühstücks vergeblich.
    Erst als sie durch die wunderschöne Landschaft ritten, löste sich die Anspannung zwischen ihnen allmählich. Renato zeigte Heather ihren Besitz, und wohin sie auch kamen, wurden sie freundlic h und zuvorkommend empfangen. Jeder schien zu glauben, dass ihre Hochzeit mit Renato kurz bevorstehe, und diese Gewissheit zerstreute offensichtlich jeglichen Argwohn gegenüber der Fremden, von der ihr Schicksal in Zukunft abhing.
    Mittags machten sie auf einem idyllisch gelegenen Bauernhof Rast. "Sieh nur", sagte Heather und zeigte auf die Ruinen eines antiken griechischen Tempels, an dessen Fuß Schafe und Ziegen weideten, "ist das nicht ein wunderbares Bild?
    Die Hochkultur des Altertums und das einfache Leben von heute, friedlich

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