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Hochzeit in Glenrae

Hochzeit in Glenrae

Titel: Hochzeit in Glenrae Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Kemp
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verbringen, und ich habe zugestimmt, weil …”
    “Hat deine Tante bei der Einladung ihren vergötterten Sohn erwähnt?”, unterbrach er sie.
    Jenna war auf der Hut. “Natürlich hat sie das. Die Reitschule, in der wir aushelfen sollen, gehört schließlich offiziell ihm.”
    Duncan lächelte zynisch. “Sie brauchen eure Hilfe etwa so dringend wie ein Loch im Kopf. Und selbst wenn Not am Mann wäre – im Dorf gäbe es genug junge Leute, Pferdenarren, die für ein Butterbrot aushelfen würden.”
    “Warum hätte meine Tante mich dann herbitten sollen?”
    “Eine kluge Frage.” Er zog die Brauen hoch. “Wie meintest du vorhin doch so schön? Dass normalerweise hinter allem ein Zweck steckt, wenn man es auch nicht sofort erkennt?”
    Jenna ärgerte sich. “Willst du auf Mariannes lachhafte Anspielungen hinaus?”
    “Sind sie lachhaft?”
    “Absolut”, antwortete sie. “Meine Tante würde es niemals darauf anlegen, Stuart und mich zusammenzubringen.”
    “Und warum nicht? Mit ihr bist du verwandt, mit ihm nicht”, gab er zu bedenken. “Aus ihrer Sicht könnte eine Verbindung zwischen euch eine ideale Lösung sein. Vermutlich redet sie sich ein, ihr leichtsinniger Stiefsohn würde sesshaft werden, wenn er erst mal verheiratet ist. Außerdem würde sich damit auch das Problem lösen, dass du mit Suzie unten im Süden allein lebst.”
    Gespielt erstaunt riss Jenna die Augen auf. “Ein genialer Plan”, erklärte sie sarkastisch. “Jetzt, wo du mich darauf gestoßen hast, finde ich die Idee ausgezeichnet. Und wenn Stuart obendrein noch so blendend aussieht wie auf dem Foto und mir einen Heiratsantrag macht, müsste ich ein Dummkopf sein, wenn ich eine Ehe mit ihm nicht ernsthaft in Erwägung zöge.”
    “Oh, sicher, einige Frauen mögen auf Anderson fliegen.” Duncan machte eine verächtliche Handbewegung. “Aber ich hielt dich eigentlich nicht für den Typ, der einen Mann wegen seines guten Aussehens oder aus praktischen Erwägungen heiraten würde.”
    Sie lächelte honigsüß. “Nein? Also für mich wären beides entscheidende Gründe.”
    Seine Augen verengten sich. “Das muss ich mir merken.”
    “Tu das.” Damit stand Jenna auf. “Ich glaube, ich verzichte auf den Kaffee. Bitte sag Annie, das Essen war köstlich. Ich werde mich morgen früh persönlich bei ihr bedanken.” Ironisch setzte sie hinzu: “Danke für den wunderschönen Abend.”
    “Er war sehr … aufschlussreich”, erwiderte er kühl.
    “Wenn auch nicht sehr unterhaltsam”, ergänzte sie.
    “Dafür bitte ich um Entschuldigung. Nächstes Mal werde ich mir mehr Mühe geben.”
    “Es wird kein nächstes Mal geben.” Stolz warf sie den Kopf zurück. “Zum Glück ziehen wir morgen aus. Und behaupte bitte nicht, du hättest das vergessen.”
    “Wie könnte ich, nachdem du keine Gelegenheit auslässt, mich daran zu erinnern.”
    Dem vermochte sie nichts entgegenzuhalten. “Also dann, gute Nacht.”
    Zu ihrer Verwunderung machte Duncan keinen Versuch, sie zurückzuhalten. Er nickte nur, stand ebenfalls auf und trat ans Fenster. Dort blickte er zum Nachthimmel auf und sagte geistesabwesend: “Gute Nacht.” Er schien nicht einmal zu bemerken, dass sie den Raum verließ.
    Auf dem Weg zu ihrem Zimmer schaute Jenna bei Suzie herein. Die Nachttischlampe brannte noch, und Edward, der Teddy, war aus dem Bett gefallen. Jenna hob ihn auf. Er sah schon reichlich mitgenommen aus. Ihm fehlte ein Auge, und an verschiedenen Stellen war sein Fell bereits recht fadenscheinig. Armer Kerl, dachte sie mitfühlend, er hat auch schwere Zeiten hinter sich.
    Behutsam bettete sie den Teddybären wieder neben Suzie, deren Wangen schlafgerötet waren. Jenna fühlte dem Kind sanft die Stirn. Bildete sie es sich nur ein, oder hatte Suzie eine leicht erhöhte Temperatur? Aber sie schlief doch so friedlich …
    Jenna schaltete das Licht aus und ging leise in ihr Zimmer.

6. KAPITEL
    Markerschütterndes Geschrei weckte Jenna. Es dauerte einige Augenblicke, ehe ihr bewusst wurde, dass es von einem Kind stammen musste.
    Suzie! Jenna sprang aus dem Bett und hatte es so eilig, aus dem Zimmer zu kommen, dass sie über ihre Hausschuhe stolperte. Als sie den Korridor erreichte, begannen die Schreie abzuebben.
    Jenna entdeckte Suzie auf dem Gang. Duncan beugte sich tröstend über das zitternde Kind und hob es auf. Es klammerte sich an ihn und schmiegte den Kopf an seine Schulter.
    Als Jenna herankam, legte er den Finger an die Lippen, um ihr zu bedeuten, leise

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