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Hochzeit in Hardingsholm

Hochzeit in Hardingsholm

Titel: Hochzeit in Hardingsholm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindstroem
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tiefe Hilflosigkeit und zwang sich gleichzeitig zu einem Lächeln.
    Edda strich ihr zärtlich über die Wange, bevor sie resolut aufstand und die Tischdecke glatt zog. »Dann sollten wir uns jetzt aber ranhalten. Es gibt noch eine Menge zu tun.«
    Linn gab sich einen Ruck und stand auf. Ihre Mutter hatte recht, es gab noch eine Menge zu tun. Heute Abend fand der Polterabend statt, morgen die Hochzeit. Einige Gäste waren bereits angereist und hatten im Gästehaus auf dem Grundstück nebenan Quartier bezogen. Normalerweise wurden die Zimmer im Sommer an Touristen vermietet, aber in diesem Jahr hatte Erik wegen der Hochzeitsfeier keine Reservierungen angenommen.
    Linn betrachtete nachdenklich die Szenerie um sich herum. Die Sonne schien vom blauen Himmel, die Tische auf dem Rasen, der sanft zum Wasser abfiel, wirkten wie weiße Flocken inmitten der grünen Fläche. Bunte Lampions hingen in den Bäumen ringsum, sogar eine hölzerne Tanzfläche war aufgebaut worden. Genau so, wie sie es sich immer vorgestellt hatte. Aber warum fühlte sie sich dann trotzdem so antriebslos? Ganz so, als ginge es hier nicht um ihre Hochzeit, als wäre sie nur Zuschauerin in einem Stück, in dem der Regisseur einen markanten Fehler durchgehen ließ, ohne einzugreifen.
    »Linn?«, hörte sie die zweifelnde Stimme ihrer Mutter neben sich.
    Reiß dich endlich zusammen, ermahnte Linn sich. »Ich komme ja schon«, sagte sie matt.

– 5 –
    D u hast also keine Sekunde gezögert, einen Ersatz zu besorgen.«
    Lara, die gerade an dem kleinen weißen Tisch im Garten Zeitung las, fuhr herum, als sie die ärgerliche Stimme hinter sich vernahm. Sie seufzte. Magnus. Offensichtlich hatte er gesehen, dass Hellen mit genau der Maschine weggeflogen war, die er vor ihr gesteuert hatte.
    »Was willst du, Magnus?«, fragte sie kalt.
    Er kam einen Schritt näher, der ärgerliche Zug verschwand aus seinem Gesicht. »Ich will dich , Lara. Ich habe immer nur dich gewollt.«
    Sie spürte den Kloß in ihrem Hals, riss sich aber zusammen. Die Blöße würde sie sich nicht geben, vor ihm zu weinen.
    »Dann hast du also nur vergessen, dass es zu Hause noch eine Ehefrau gibt, als du mit dieser schwarzhaarigen Schlampe ins Bett gestiegen bist.« Sie rettete sich in beißende Ironie.
    Magnus hob beide Hände in einer hilflosen Geste. »Meine Güte, Lara, es war ein Ausrutscher und …«
    »Einer von vielen«, fiel Lara ihm hart ins Wort. »Geh jetzt bitte. Ich kann dich im Moment einfach nicht ertragen.«
    »Verdammt, Lara!« Er ließ die Maske des Bittstellers fallen. Stattdessen stand blanke Wut in seinem Gesicht. »Was soll ich denn jetzt machen? Du schmeißt mich raus, ich habe keinen Job, kein Zuhause und keinen Öre mehr. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.«
    Lara wunderte sich nicht einmal, dass sie in diesem Moment nichts als Genugtuung empfand. Er hatte ihr so wehgetan, und sie hatte so viel geweint in den vergangenen Wochen, war so verzweifelt gewesen, als sie erkannt hatte, dass Magnus sie immer wieder betrügen würde. Wahrscheinlich gehörte er zu der Sorte Mann, die einfach nicht treu sein konnte. Und nun stand er doch tatsächlich vor ihr und buhlte um ihr Mitleid.
    »Es ist mir ziemlich egal, wie es mit dir weitergeht«, sagte sie von oben herab. »Ich kümmere mich jetzt erst einmal ausschließlich um mich.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Und was ist mit dem Flugbetrieb? Du kannst mich nicht einfach durch einen anderen Piloten ersetzen.«
    »Eine Pilotin«, verbesserte Lara. »Du siehst doch, dass ich es kann.«
    Er trat näher, bis er ganz dicht vor ihr stand. Lara war groß, fast so groß wie er, sodass sie ihm direkt in die Augen blicken konnte.
    »Ich lasse mir das nicht gefallen«, sagte er gefährlich ruhig.
    Bildete er sich wirklich ein, dass er sie zurückgewinnen konnte, indem er sie einschüchterte? Lara spürte heftige Wut in sich aufsteigen, aber es gelang ihr, nach außen ruhig zu bleiben. Sie wich keinen Schritt zurück. »So? Was willst du denn machen?«, forderte sie ihn heraus.
    Schließlich war er es, der ihrem Blick zuerst auswich und einen Schritt zurücktrat. Er hob drohend den Zeigefinger. »Du wirst schon sehen«, wiederholte er seine Drohung. »Ich lasse mir das nicht bieten.«
    Er drehte sich um und ging. Lara schaute ihm nach, spürte den Schmerz, der immer noch in ihr wühlte. Sie hatte diesen Mann zu sehr geliebt, um seinen Abgang mit Gleichgültigkeit aufzunehmen. Seine Drohung nahm sie nicht ernst. Trotz allem, was

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