Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
stoppen noch zurückdrehen. Und ihre Selbstkontrolle bröckelte gefährlich.
„Nein“, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln. „Ich treffe mich noch mit dem Prinzen.“
„Er hat einen lustigen Namen.“
„Aber Luca …“
„Ist er dein Date ? Elia aus der Vorschule hat mir erzählt, seine Mom hat ein Date .“
„Weißt du denn überhaupt, was das ist?“, hakte Carlotta nach und hoffte, auf diese Weise um eine Antwort herumzukommen.
„Nein.“
„Hmm … ich habe dir doch gesagt, dass wir jetzt hier in Santa Christobel leben, nicht wahr? Und das ist so, weil Rodriguez und ich heiraten werden. Das heißt, dass er mein Ehemann wird.“
„Und mein Dad?“
Carlotta schluckte. Wenn sie das nur selbst wüsste.
Aber allein die Frage bewies, dass auch ihr Sohn das Gefühl hatte, sie wären als Familie nicht komplett. Er sollte wirklich einen Vater haben, doch sein biologischer Vater hatte bereits eine Familie, in der es keinen Platz für Luca gab.
„Ja, Tesoro “, sagte sie rau. „Wenn ich Rodriguez heirate, wird er dein Dad.“
Immerhin hatte er versprochen, Luca zu adoptieren, und egal, wie wenig er in die Erziehung involviert sein würde, vor dem Gesetz galt er damit als sein Vater. Und sie würde niemals zulassen, dass er ihren Sohn verletzte. Kein Sühneopfer war das wert.
„Gut …“ Luca war zufrieden. „Wo ist Sherbet ?“
Carlotta nahm die auf einem Auge blinde, zerrupfte Plüscheule aus dem Regal und drückte sie ihrem Sohn liebevoll in den Arm. „Gute Nacht, Tesoro .“
„Nacht …“, murmelte er schon halb im Schlaf.
Nachdem sie das Licht gelöscht hatte, schlich sich Carlotta auf Zehenspitzen aus dem Zimmer und wäre fast gegen Rodriguez geprallt, der direkt vor der Tür stand.
„Madre di Dio!“ , zischte sie erschrocken und presste eine Hand auf ihr klopfendes Herz. Natürlich schob sie das wilde Stakkato allein auf das Überraschungsmoment. Denn mit ihrem Verlobten, der in dem dunklen Maßanzug wie ein Supermodel aussah, hatte es sicher nichts zu tun. Und schon gar nicht mit dem Glitzern in seinen nachtschwarzen Augen oder dem verdächtigen Zucken um den perfekt geschnittenen Mund, das sie immer denken ließ, er amüsiere sich auf ihre Kosten.
„Ich habe also einen komischen Namen, ja?“
„Hast du etwa gelauscht?“, fragte Carlotta in gespielter Empörung.
„Netter Bengel, dein Sohn“, entschied Rodriguez ohne Anzeichen von Verlegenheit. „Und ganz schön clever, wie es scheint.“
„Ja, das ist er“, bestätigte sie weich.
Ihre Augen funkelten vor mütterlichem Stolz, und Rodriguez hielt für einen Moment den Atem an. Dann schob er einen Arm unter ihren und zog sie einfach mit sich. „Lorenzo, der Juwelier, ist da“, erklärte er, ohne zu merken, dass Carlotta vor Aufregung fast ohnmächtig wurde.
Kein Wunder, wenn sie schon allein bei der Vorstellung, er könnte sie berühren, fast aus der Haut fuhr. Aber seinen muskulösen Arm so dicht an ihrem Körper zu spüren, war überwältigend und machte ihr einmal mehr bewusst, wie gefährlich dieser Mann ihr werden konnte.
Seit ihrer Schwangerschaft war sie mit keinem Mann, wenn er nicht zur Verwandtschaft gehörte, allein gewesen. Vielleicht war das die Erklärung für ihre hormonelle Reizüberflutung und die übersteigerte Wahrnehmung maskuliner Präsenz …
Auf wackeligen Beinen bemühte sie sich, mit Rodriguez Schritt zu halten. Am Ende des langen Ganges mit dem kühlen Marmorboden traten sie durch eine schwere Eichendoppeltür ins Arbeitszimmer des Prinzen. Der Raum war überraschend hell und luftig und hatte etwas von Rodriguez’ Charakter an sich, zumindest vermutete Carlotta das. Denn eigentlich kannte sie ihren Verlobten ja gar nicht.
Aber hier sah es ganz anders aus als in dem Teil des Palasts, den sie bisher gesehen hatte. Hohe Fenster boten eine fantastische Sicht auf das türkisfarbene Meer und den breiten weißen Sandstrand von Santa Christobel. Der riesige Schreibtisch aus hell gelaugtem Holz, auf dem keine Papiere lagen und kein PC stand, passte zu den anderen Möbeln. Der einzige Blickfang in der zurückhaltenden Farbpalette war ein dicker roter Teppich.
Auf dem Tisch entdeckte Carlotta ein großes Tablett mit violettem Samt, in dem mindestens fünfzig Ringe um die Wette glitzerten.
„Lorenzo dachte, wir würden lieber ein wenig Privatsphäre beim Aussuchen haben“, erklärte Rodriguez und blieb selbst neben der Tür stehen. „Geh, schau sie dir an.“
Carlotta schluckte mühsam
Weitere Kostenlose Bücher