Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
sein. Ich bin so ein freies Benehmen nur nicht gewohnt.“
„Oh …“, sofort glätteten sich Carlottas aufgestellte Stacheln. „Das ist okay, und was den Ring betrifft, ich akzeptiere, was du aussuchst. Es ist ja nicht so, als wenn er eine besondere Bedeutung für mich hätte.“
„Findest du nicht, er sollte wenigstens deinem Geschmack entsprechen?“
„Das ist natürlich ein Argument, aber …“
Rodriguez schüttelte irritiert den Kopf. „Warum gefällt dir mein Angebot nicht?“
„Gefallen?“
„Ja, ich biete dir eine exklusive Präsentation hinreißender Juwelen, und du kannst dir deinen Favoriten aussuchen. Frauen lieben so etwas.“
„Ich mache mir nichts aus Schmuck.“ All die kostbaren Schmuckstücke zum Geburtstag oder zu Weihnachten hatten ihr in den Jahren, in denen ihre Familie so unendlich fern war, weder Freude noch Trost spenden können. „Trotzdem danke für die Geste, ich habe sie nur weder verlangt noch erwartet.“
„Ich möchte dir aber etwas geben als … als Zeichen meiner Wertschätzung.“
„Das hast du bereits“, erwiderte sie und legte Rodriguez spontan eine Hand auf den Arm. „Du hast versprochen, Luca deinen Namen zu geben. Das bedeutet mir mehr als alles andere. Mit meinem Namen … Ich habe ihn quasi gebrandmarkt. Und das kann ich nicht ändern, so sehr ich es mir auch wünsche.“
Wann immer sie daran dachte, was sie ihrem kleinen Sohn in ihrer Naivität und Verantwortungslosigkeit zugemutet hatte, wäre Carlotta am liebsten vor Scham im Boden versunken. Luca verdiente eine bessere Mutter als sie, und ihre Eltern eine bessere Tochter. Die Heirat mit Rodriguez würde vielleicht einen kleinen Teil ihrer Schuld abtragen.
„Ich weiß wirklich nicht, ob er mit meinem Familiennamen besser dran ist“, warf Rodriguez ein.
„Auf jeden Fall!“
Ihre Blicke trafen sich, und wieder hatte Carlotta den Eindruck, dass sich hinter der spöttisch sorglosen Fassade des Prinzen etwas verbarg, das ihr noch gefährlicher werden konnte als seine maskuline Schönheit und der herausfordernde Sexappeal. Dieser Mann besaß einen ganz besonderen Charme, der sie schwach und willenlos machte. Auch ohne, dass er etwas sagte oder sie gar berührte, verlangte ihr verräterischer Körper danach. Und zwar so vehement, dass Carlotta ganz schwindelig wurde.
Wie schaffte er das bloß? Wie bringt er es fertig, meine eisern antrainierte Selbstkontrolle mit einem intensiven Blick aus nachtdunklen Augen in einen Scherbenhaufen zu verwandeln? Nicht einmal Gabriel war dazu fähig gewesen. Und trotzdem hatte sie damals bewusst jeden Anstand über Bord geworfen und eine Affäre mit ihm begonnen. Bei Rodriguez versuchte sie ihr Bestes, um die fatale Anziehungskraft zu ignorieren, allerdings mit wenig Aussicht auf Erfolg.
„Ich … ich sollte lieber nach Luca sehen“, murmelte sie gepresst und griff nach der Türklinke.
„Sobald der Juwelier da ist, schicke ich jemanden vom Personal, der bei ihm bleibt.“ Rodriguez’ Blick war noch eindringlicher als zuvor. „Ist das in Ordnung?“
Carlotta nickte nur, weil sie ihrer Stimme nicht traute. Dann flüchtete sie sich förmlich in das Zimmer ihres kleinen Sohns und versuchte, ihr wild klopfendes Herz zu ignorieren. Sie musste sich unter Kontrolle bekommen, sonst würde wieder alles in einer Katastrophe enden! Sie würde Rodriguez heiraten und ihm einen Erben schenken. Dafür war es natürlich unerlässlich, ihm ihren Körper zu überlassen … aber nur für diesen einen Zweck!
Mehr durfte zwischen ihnen nie sein.
„Gute Nacht, figlio mio .“ Carlotta beugte sich vor und küsste Luca auf die Stirn.
„Gehst du auch schlafen?“ Fragend schaute er zu ihr auf. Immer wollte er genau wissen, wo sie war und was sie tat. Wahrscheinlich kam es daher, dass es nur sie beide gab. Seit er auf der Welt war, hatte sie alles um Luca herum arrangiert. Ihm gehörten ihre gesamte Energie und ihre uneingeschränkte Liebe. Ihren Sohn zu umsorgen und zu beschützen, war ihr ganzes Glück, kostete aber auch Kraft und brachte sie manchmal an ihre Grenzen.
Doch nun war die Situation eine andere, und damit endete ihr friedvolles, wenn auch manchmal etwas eintöniges Leben. Und Carlotta wusste nicht, ob ihr das gefiel.
Am liebsten hätte sie die Uhr angehalten und sich hier bei Luca vor der Realität versteckt. Er vertraute ihr, und dieses kindliche Vertrauen hatte sie stark gemacht und ihr geholfen, die letzten Jahre zu überstehen. Doch die Zeit ließ sich weder
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