Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
und trat an den Schreibtisch. Die Auswahl war eine Mischung aus modernen Ringen und antiken Prachtstücken. Diamanten in jeder Farbe und Größe, Rubine, Smaragde, Saphire und und und …
Carlotta kannte sich mit kostbarem Schmuck aus. Ihr erstes Paar Brillantohrringe hatte sie zu ihrem dritten Geburtstag bekommen. Aber dies hier war etwas anderes. Es hatte durchaus eine Zeit gegeben, in der sie davon geträumt hatte, irgendwann einen Heiratsantrag zu bekommen … von einem charmanten, gut aussehenden und passenden Bewerber.
Und dann hatte sie Gabriel getroffen. Der Name passte perfekt. Goldblondes Haar, zwingende blaue Augen. Für sie sah er wie ein Engel aus.
Er brachte sie zum Träumen, ihr Herz zum Rasen und ließ sie hilflos zittern vor Begehren, wie sie es nie zuvor erlebt hatte. Bedenkenlos warf sie alle Vernunft über Bord und träumte nur noch davon, dass er ihr einen Ring an den Finger stecken würde … bis sie herausfand, dass bereits eine andere Frau seinen Ring trug.
Die Erinnerung an den grauenvollen Moment der Erkenntnis verursachte ihr heute noch Übelkeit und trieb Carlotta winzige Schweißperlen auf die Oberlippe. Sekundenlang schloss sie die Augen und ballte die Hände zu Fäusten, während sie versuchte, ihre Fassung zurückzugewinnen. Langsam atmete sie ein paar Mal durch und zwang sich, die Ringe anzuschauen.
Dies hier war anders. Damals hatte sie geglaubt, es wäre Liebe, dabei war sie belogen und ausgenutzt worden. Hier ging es auch nicht um Liebe, aber wenigstens war es kein Betrug. Diesmal würde sie offenen Auges ihr Schicksal annehmen und nicht in Gefahr geraten, dass ihr Herz dabei brach.
„Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“
„Am besten, du gehst nach deinem Gefühl. Such aus, was dir gefällt.“ Mit jedem Wort war Rodriguez einen Schritt näher gekommen, und jetzt stand er so dicht hinter ihr, dass sie seinen Atem im Nacken spürte.
„Hilfst du mir beim Aussuchen?“
„Der Ring ist für dich, nicht für mich.“
Nervös befeuchtete Carlotta die trockenen Lippen mit der Zungenspitze. „Ich weiß, aber …“ Sie streckte die Hand aus und berührte mehrere Ringe vorsichtig mit der Fingerspitze. „Ich kann mich einfach nicht entscheiden.“
„Dann wollen wir mal sehen, welcher sich richtig anfühlt.“ Rodriguez griff von hinten nach dem Tablett und streifte dabei Carlottas Arm. Sie spürte die Wärme seines muskulösen Körpers in ihrem Rücken, obwohl er sie nicht berührte. Noch bevor sie etwas sagen konnte, ergriff er ihre linke Hand und schwang seine Verlobte mit lässiger Grazie zu sich herum wie ein Tänzer nach einer unhörbaren Melodie.
Jetzt standen sie einander gegenüber. Nach einem langen Blick drückte Rodriguez ihr den ausgewählten Ring in die Hand. Carlotta war dankbar, dass er nicht versuchte, ihn an ihren Finger zu stecken. Sie wusste nicht, was dann passiert wäre.
Wahrscheinlich wäre sie geschmolzen wie Eis in der Sonne.
Fasziniert beobachtete Rodriguez, wie sie sich den Ring überstreifte. Ihre Bewegungen waren unglaublich graziös, dabei aber sicher, flüssig, ausgeglichen. Ja, das waren die Worte, nach denen er die ganze Zeit gesucht hatte. Das war es, was seine zukünftige Frau am besten charakterisierte. Graziös, beherrscht und ausgeglichen, allerdings nicht durchgängig. Ab und zu blitzte etwas auf, das ihn an eine Wildkatze denken ließ.
Eine aufregende Mischung, die ihm gefiel. Warum, hätte er nicht sagen können, denn normalerweise bevorzugte er schlichte, berechenbare Frauen. Nicht dumm, aber Frauen, die kein Gepäck mit sich herumschleppten. Frauen, die nur Sex und Spaß haben wollten, heiße Partys und eine noch heißere Nacht in seinem Bett. Und die sich am Morgen ohne Aufstand verabschiedeten und mit dem Geschenk zufrieden waren, dass er ihnen später schickte. Unkomplizierte Frauen eben.
Das reichte ihm, weil es einfach reichen musste.
Doch an einer Heirat gab es nichts Unkompliziertes. Insbesondere wenn ein Kind involviert war. Und noch weniger, wenn eine Frau wie Carlotta mitspielte! Sie hatte ihre Geheimnisse, besaß verborgene Tiefen und eine spürbare Leidenschaft unter der kontrollierten Oberfläche. Eine Leidenschaft, die sie zu verbergen suchte.
Normalerweise reizte ihn nichts, was im Verborgenen lag. Glatte, klare Sachen, die man leicht überschauen konnte, waren ihm weitaus lieber. Aber er würde zukünftig mit Carlotta zusammenleben, Kinder mit ihr haben … und außerdem gab es da noch Luca.
Plötzlich
Weitere Kostenlose Bücher