Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
erscheint es mir kontraproduktiv, einen nackten Frauenkörper zu verhüllen.“
„Du bist absolut schamlos, Rodriguez Anguiano!“
In der nächsten Sekunde schnappte Carlotta erschrocken nach Luft, weil sie seine warmen Hände plötzlich auf ihren Oberarmen spürte und herumgewirbelt wurde. „Da hast du völlig recht, meine Schöne“, sagte er mit funkelndem Blick. Sein Gesicht war nur Zentimeter von ihrem entfernt. „Aber nur, wenn die Dame es zulässt.“
„Nun, ich wünschte, du … du wärst es nicht …“, murmelte sie rau.
„Wenn das wirklich dein Wille ist, Carlotta.“ Jetzt lauerte wieder das halbe Lächeln in seinen Mundwinkeln. Ohne sie aus den Augen zu lassen, langte er um sie herum und zog geschickt den Reißverschluss in ihrem Rücken hoch.
Fast hätte Carlotta vor Frust und Enttäuschung protestiert, doch das ging natürlich gar nicht! Also schluckte sie nur trocken und wandte sich ab, um ihr Bild im raumhohen Spiegel des Ankleidezimmers zu begutachten. Das Kleid war tatsächlich so indezent, wie sie es erwartet hatte. Die filigrane schwarze Spitze ließ große Teile ihrer Haut durchblitzen, wobei die wesentlichen Körperteile dankenswerterweise durch ein blickdichtes Unterkleid kaschiert wurden. Der Rock war weit geschnitten und schwang bei jedem Schritt um ihre Knie.
„Es ist wunderschön“, gab sie widerstrebend zu.
„Ich wusste es.“
Himmel, wie ich ihn um seine lässige Arroganz beneide! „Ein Mann mit bewundernswertem Selbstvertrauen“, sagte sie laut.
„Wie könnte es anders als einfach hinreißend an dir aussehen?“, erwiderte er schlicht.
Verwirrt wandte sich Carlotta wieder dem Spiegel zu und begegnete mit klopfendem Herzen seinem Blick im Spiegel, da er lautlos hinter sie getreten war. „Rodriguez, ich brauche das nicht. Dieses Playboygehabe, meine ich, okay? Ich werde dich heiraten, das ist doch längst eine beschlossene Sache. Also verausgabe dich nicht unnötig.“
Kaum waren die Worte heraus, wusste Carlotta, dass sie ein Fehler gewesen waren.
„Wenn es das ist, was du willst“, kam es kalt zurück. Jede Wärme in den dunklen Augen war erloschen, die Lippen wirkten wie schmale Striche.
„Es ist doch nur … danke fürs Kleid“, endete sie lahm.
Er nickte nur kurz und wandte sich um.
Carlotta hielt den Atem an, bis ein leises Klicken verriet, dass er auch nicht mehr nebenan war, sondern ihre Suite verlassen hatte.
Kein Wunder, dass du seit Jahren kein Date hattest! höhnte die kleine Stimme in ihrem Hinterkopf. Du hast es verpatzt, und zwar gründlich. Und das, nachdem er dir dieses zauberhafte Kleid geschenkt hat.
Am liebsten hätte sie sich selbst geohrfeigt. Stattdessen griff sie seufzend zu einem dunkelroten Lippenstift und zog mit bebenden Fingern die Konturen ihrer Lippen nach. Sie würde ihm den Gefallen tun und heute Abend so sexy wie möglich erscheinen. Und vielleicht, aber auch nur vielleicht, würde es Rodriguez und ihr sogar gelingen, ein paar angenehme Stunden zu verbringen, ohne erneut gegeneinander zu kämpfen …
5. KAPITEL
Sexy reichte nicht annähernd, um Carlotta in dem schwarzen Spitzenkleid zu beschreiben! Sie sah so heiß aus, dass es fast verboten war. Es sei denn, sie wären allein in einem der luxuriösen Schlafzimmer des Palasts gewesen und nicht mit etlichen anderen Partygästen in einem überfüllten Ballsaal.
Normalerweise mochte Rodriguez Partys. Sie boten Ablenkung, oberflächliches Vergnügen und erlaubten ihm, wenigstens für kurze Zeit alles andere auszublenden. Jetzt zerrten Glitzer und Trubel um ihn herum an seinen Nerven. Die Zeiten als wilder rebellischer Prinz schienen unwiderruflich vorbei zu sein. Natürlich hatte er immer gewusst, dass er eines Tages den Thron übernehmen würde. Aber das hatte in ferner Zukunft gelegen, bis sein Vater ernsthaft erkrankte und er unfreiwillig in den Palast zurückkehren musste. Zurück zum Schauplatz seiner finstersten Erinnerungen.
Und darum fand er sich auch hier auf der Geburtstagsparty für einen achtzigjährigen Würdenträger wieder, den er nicht einmal besonders gut kannte, anstatt seine hinreißende, ultrabegehrenswerte Verlobte …
„Ich habe diese Dinger schon immer gehasst!“ Carlottas rubinrote Lippen berührten fast seine Ohrmuschel, als sie sich ihm vertraulich zuneigte. „Warum muss man leckeres Essen nur derart klein schneiden und es dann auf diese albernen Zahnstocher spießen? Außerdem kann es den Shrimps unmöglich guttun, stundenlang bei dieser
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