Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
die dienstbaren Geister. Aber du müsstest doch eigentlich an viel Personal gewöhnt sein, weil du hier aufgewachsen bist.“
„Nur, bis ich in die Schule kam. Ab acht war ich im Internat.“
„So früh?“, rief Carlotta spontan aus. „Allein daran zu denken, Luca müsste in drei Jahren … Ich glaube, ich könnte ihn nie wegschicken.“
„So schlecht war es gar nicht“, sagte Rodriguez so unbeteiligt, dass sie unwillkürlich schauderte.
„Okay, wir dürfen die Zeit nicht vergessen“, beendete Carlotta vorsichtshalber das Thema, bevor sie mehr sah oder erfuhr, als sie an einem Tag ertrug. Zögernd lüftete sie die Schutzhülle über dem Bügel. „Viel Stoff scheint es nicht zu sein“, stellte sie zweifelnd fest.
„An dir wird es perfekt aussehen.“
„Ich bin aber kein Paradiesvogel, sondern eine Mutter“, gab sie zu bedenken. „Schon vergessen?“
„Du bist eine Frau, Princesa . Egal ob als Lucas Mutter, meine Gattin oder die Königin von Santa Christobel, in erster Linie bist du eine Frau. Es ist kein Verbrechen, das zu unterstreichen und auszuleben.“
„Ich … ich erinnere mich vage daran.“ Sie lachte verlegen. „Du hast recht, wie konnte ich das nur vergessen.“
Habe ich es wirklich vergessen? Oder versuche ich nur, diesen Teil von mir zu ignorieren, da ich ihn für niedrig und verdorben halte? Einen Mann im Bett haben zu wollen, anstatt sich damit zu begnügen, Lucas Mum und sonst nichts zu sein …
„Du ziehst dich nett an, aber nicht sexy“, fuhr Rodriguez fort.
Carlotta hob die Brauen. „Mein Kleid für die Pressekonferenz war nicht sexy?“
„Nein“, kam es entschieden zurück. „ Du hast sexy darin ausgesehen, was ein himmelweiter Unterschied ist. Das Kleid selbst würde maximal auf einer nachmittäglichen Tee-Party aufregend wirken.“
Kritisch begutachtete Carlotta die exzellent geschnittene schwarze Hose und das eng anliegende Designerhemd, in denen sein durchtrainierter Körper perfekt zur Geltung kam. „Das sagst du nur, weil du selbst einen Kleiderstil bevorzugst, der aussieht, als wärst du ständig auf Beutezug.“
Rodriguez grinste provokant. „So sehe ich immer aus, auch ohne mich anzustrengen. Und jetzt probier endlich das Kleid an, Princesa .“
Sie maß ihren Verlobten mit einem strafenden Blick, dann schüttelte sie ihren glänzenden Bob und verschwand mit der Kleiderhülle im benachbarten Ankleidezimmer. Rasch streifte sie ihr Strandoutfit ab und verhüllte ihre weichen Kurven, etwas unzureichend für ihr Empfinden, mit dem filigranen Spitzengewebe. Als sie versuchte, den langen Reißverschluss im Rücken zu schließen, scheiterte sie mehrfach und gab schließlich seufzend auf.
Rodriguez zu fragen, ob er ihr helfen konnte, war nicht angenehm, aber eigentlich auch kein Problem, da er sie nach der Hochzeit ohnehin irgendwann völlig nackt sehen würde. Trotzdem fühlte sie sich plötzlich unsicher und schüchtern wie ein Schulmädchen.
Carlotta atmete tief ein, öffnete die Tür und rief: „Kannst du mir beim Reißverschluss helfen?“
Das amüsierte Funkeln in seinen Augen erlosch, als hätte man eine Kerze ausgeblasen, und Carlotta fröstelte. Diese abrupten Stimmungswechsel fielen ihr nicht zum ersten Mal auf, und dieser andere, düstere Rodriguez machte ihr Angst. Er wirkte nicht mehr charmant und spielerisch, sondern gefährlich und hatte etwas von einem gnadenlosen Eroberer an sich.
„Aber sicher …“, murmelte er gedehnt und kam näher.
Ihr Herz schlug laut und heftig, im Takt seiner Schritte. Carlotta drehte sich um und schloss die Augen, als sie seine warmen Hände auf ihrem nackten Rücken spürte. Er gab gar nicht erst vor, ihr tatsächlich helfen zu wollen, sondern tastete sich mit den Fingerspitzen entlang ihrer Wirbelsäule nach unten, wobei er den Reißverschluss wieder so weit herunterschob, dass der Ansatz ihrer Bikinihose zu sehen war.
Carlotta schauderte.
„Entspann dich, Princesa “, raunte er gegen ihren Nacken.
„Dann musst du aufhören!“, forderte sie heiser und hörte ihn leise lachen.
„Das kann ich nicht, wenn du willst, dass ich dir beim Ankleiden helfe.“
„Du … du nimmst dir ziemliche Freiheiten heraus.“
„Und du hörst dich gerade an wie eine schüchterne Jungfrau in einem dieser Regency-Romane. Das gefällt mir.“
Sie rollte mit den Augen, bis ihr einfiel, dass Rodriguez es gar nicht sehen konnte. „So kommen wir nicht weiter!“, sagte sie strafend.
„Tut mir leid, aber irgendwie
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