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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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meinten, die Hochzeit doch selbst organisieren zu können. Und die dann meine Ideen und meine Kontakte benutzten. Bräute, die dachten, sie könnten auf unlautere Art und Weise von meinem Know-how profitieren und ungeschoren davonkommen.« Sie lehnt sich nach vorne und sieht mich aus funkelnden Augen an. Ich weiche ängstlich zurück. »Becky, Sie wollen doch wohl nicht eine von diesen Bräuten sein?«
    Die Frau ist verrückt. Die Hochzeitsplanerin ist verrückt.
    »S-sehr gute Idee«, sage ich schnell. »Sie müssen sich natürlich absichern!«
    »Natürlich hätte Elinor auch selbst unterschreiben können - aber wir waren uns einig, dass sie so auch sich selbst und ihre Investition in diese Hochzeit absichert.« Robyn strahlt mich an. »Das war doch schlau von uns, finden Sie nicht auch?«
    »Sehr schlau!« Ich lache schrill auf und trinke einen Schluck Sekt.
    Was mache ich denn jetzt? Es muss doch irgendeinen Ausweg geben! Es muss einen geben! Man kann doch niemanden zwingen zu heiraten! Das verstößt gegen die guten Sitten!
    Kopf hoch, Becky!« Robyn schaltet wieder um auf heitere Animation. »Wir haben alles unter Kontrolle. Wir haben uns um alles gekümmert, während Sie in Großbritannien waren. Die Einladungen werden in diesem Moment gefertigt...«
    »Einladungen?« Schockschwerenot. »Wie das denn? Wir haben doch noch gar keine Gästeliste gemacht!«
    »Doch, natürlich, Dummerchen! Hier!«
    Sie drückt auf ein paar Tasten an ihrem Computer, und schon erscheint eine Liste auf dem Bildschirm. Mit offenem Mund starre ich sie an. Ein bekannter Name samt Adresse nach dem anderen füllt die Seite. Die Namen meiner Cousins. Die Namen alter Schulfreunde. Und - oh, Gott! -Janice und Martin Webster, The Oaks, 41 Elton Road, Oxshott.
    Das hier entwickelt sich zu einem Albtraum. Woher hat Robyn Janices und Martins Namen und Adresse? Ich komme mir vor, als wäre ich in der Höhle einer ausgebufften Schurkin gelandet. Wetten, gleich wird eine der Wände zur Seite geschoben, und dahinter sitzen Mum und Dad geknebelt und an Stühle gefesselt?
    »Wo... wo haben Sie diese Namen her?«, frage ich und bemühe mich dabei, das wie eine ganz harmlose Frage klingen zu lassen.
    »Luke hat uns eine Liste gegeben! Ich sagte ihm, dass die Zeit langsam knapp würde, und dann hat er sich ein bisschen in der Wohnung umgesehen. Er hat gesagt, er hätte sie unter Ihrem Bett oder so gefunden. Eigentlich merkwürdig, aber ich sagte, das sei womöglich der sicherste Aufbewahrungsort dafür!«
    Sie zeigt mir ein Blatt Papier, das ich ungläubig betrachte.
    Mums Handschrift.
    Die Gästeliste, die sie uns schon vor Wochen gefaxt hat.
    Die Namen und Adressen von allen Freunden und Verwandten, die zur Hochzeit eingeladen werden. Zur Hochzeit in Oxshott.
    Robyn lädt die gleichen Leute ein wie Mum.
    »Sind die Einladungen... schon verschickt worden?« frage ich und erkenne meine eigene Stimme kaum wieder.
    »Nein.« Robyn wackelt mal wieder mit dem Zeigefinger vor meiner Nase herum. »Elinors sind alle letzte Woche raus gegangen. Aber Ihre Gästeliste haben wir leider so spät bekommen, dass Ihre Einladungen immer noch bei der Kalligraphin liegen! Aber sie schickt sie ab, sobald sie fertig ist...
    »Halten Sie sie auf.« Ich bin der Verzweiflung nah. »Si müssen sie aufhalten!«
    »Was?« Robyn schaut mich überrascht an, und ich sehe aus den Augenwinkeln, dass Kirsten interessiert den Kopf hebt. »Wieso das denn?«
    »Ich... ich muss die Einladungen selbst abschicken«, sag ich. »Das ist eine... Familientradition. Die Braut muss.. äh... ihre Einladungen selbst abschicken.«
    Ich wische mir über das erhitzte Gesicht und versuche cool zu bleiben. Ich sehe, wie Kirsten mich vom anderen Ende des Zimmers aus neugierig anglotzt. Mann, die denken jetzt bestimmt, dass ich ´ne totale Meise habe. Aber da ist mir egal. Ich muss verhindern, dass diese Einladungen abgeschickt werden.
    »Das ist ja ungewöhnlich!«, sagt Robyn. »Von dieser Brauch habe ich ja noch nie etwas gehört!«
    »Wollen Sie damit etwa sagen, ich würde mir das nur ausdenken?«
    »Nein! Natürlich nicht! Ich sage Judith Bescheid«, sag Robyn, nimmt den Telefonhörer in die Hand und blättert in ihrem Rolodex. Ich entspanne mich etwas und atme tief durch.
    In meinem Kopf dreht sich alles. Es passiert einfach zu viel. Solange ich mit Suze und Ernie quasi in deren Wohnung eingesperrt war, ist hier alles mit Volldampf weitergelaufen, ohne dass ich irgendetwas mitbekommen hätte -und

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