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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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geschenkt! So was von süß...« Ihre Augenbrauen kräuseln sich. »Und warum erzähle ich das? Ach, ja! Wissen Sie was? Mrs. Herman Winklers Tochter und frisch gebackener Schwiegersohn sind jetzt gerade nach England abgereist, in die Flitterwochen! Und ich habe zu ihr gesagt, vielleicht treffen sie da ja Becky Bloomwood!«
    »Robyn, ich muss mit Ihnen reden.«
    »Selbstverständlich. Und wenn es um die Dessertschalen geht - in der Angelegenheit habe ich bereits mit dem Plaza gesprochen -«
    »Es geht nicht um die Dessertschalen!«, unterbreche ich sie. »Robyn, jetzt hören Sie mir doch mal zu! Während ich in England war, habe ich die Hochzeit abgesagt. Ich habe eine Nachricht auf Ihrem Anrufbeantworter hinterlassen! Aber die haben Sie anscheinend nicht bekommen.«
    In dem schicken Büro herrscht Totenstille. Dann fängt Robyn laut an zu lachen.
    »Hahaha! Becky, Sie sind köstlich! Ist sie nicht köstlich, Kirsten?«
    »Robyn, ich meine das ernst. Ich will die Hochzeit absagen. Ich will in England heiraten. Meine Mutter organisiert meine Hochzeit dort, es ist schon alles fertig -«
    »Wissen Sie, was passieren würde, wenn Sie jetzt tatsächlich absagen würden?«, fragt Robyn, die immer noch lacht. »Natürlich können Sie das gar nicht, das steht ja im vorehelichen Vertrag. Aber wenn Sie jetzt absagen würden, würde Sie das ganz schön teuer zu stehen kommen!« Sie lacht fröhlich. »Möchten Sie einen Schluck Sekt?«
    Ich stocke und starre sie an.
    »Was meinen Sie? Was ist mit dem vorehelichen Vertrag?«
    »Sie haben ihn unterschrieben, meine Liebe!« Sie reicht mir ein Glas Sekt, und ich nehme es automatisch an.
    »Aber... aber Luke hat ihn nicht unterschrieben. Er hat gesagt, der Vertrag hat keine Gültigkeit, wenn er ihn nicht unterschreibt -«
    »Doch nicht der Vertrag zwischen Ihnen und Luke! Ich meine den Vertrag zwischen Ihnen und mir! Oder besser gesagt, zwischen Ihnen und Wedding Events Inc.«
    »Was?« Ich schlucke. »Wovon reden Sie, Robyn? Ich habe nie einen Vertrag mit Ihnen geschlossen.«
    »Aber natürlich! Das tun alle Bräute! Ich habe ihn Elinor mitgegeben, sie hat ihn Ihnen zum Unterschreiben vorgelegt, und sie hat ihn mir wiedergegeben... Ich müsste doch eine Kopie davon hier haben!« Sie trinkt einen Schluck Sekt, dreht sich mit ihrem Stuhl herum und greift in einen eleganten Holzschrank.
    »Hier!« Sie reicht mir die Kopie eines Dokumentes. »Das Original liegt natürlich bei meinem Anwalt...«
    Mit klopfendem Herzen beäuge ich das Stück Papier, das mit Vertragsbedingungen überschrieben ist. Mein Blick wandert sofort nach unten zu der gestrichelten Linie - auf der tatsächlich meine Unterschrift steht.
    Ich denke zurück an jene dunkle Regennacht. Wie wir in Elinors Wohnung saßen. Wie ich wütend jedes einzelne Blatt Papier, das vor mir auf dem Tisch lag, unterschrieben habe. Wie ich mir nicht mal mehr die Mühe machen wollte, zu lesen, was ich eigentlich unterzeichnete.
    Oh, Gott. Was habe ich getan?
    Was habe ich unterschrieben?
    Fieberhaft überfliege ich den Vertrag, dessen verquere juristische Formulierungen ich immer nur halb wahrnehme.
    »Die Planerin verpflichtet sich dazu, detaillierte Pläne... beide Parteien einigen sich auf einen Zeitrahmen... die Klientin muss in sämtlichen Angelegenheiten befragt werden... es wird sich auf ein Budget geeinigt... endgültige Entscheidungshoheit hat die Klientin... sollte aus welchem Grund auch immer gegen diese Vereinbarung verstoßen oder sie ganz aufgehoben werden... Entschädigungszahlung ... dreißig Tage... netto ohne Abzüge... Des weiteren...«
    Als ich den folgenden Satz lese, kriechen mir eklige Nacktschnecken den Rücken hoch und runter.
    »Des weiteren wird vereinbart, dass die Klientin im Falle der Aufhebung des Vertrages und im Falle ihrer Heirat innerhalb eines Jahres nach Aufhebung des Vertrages eine Strafe von hunderttausend Dollar an die Wedding Events Inc. zahlt.«
    Eine Strafe von hunderttausend Dollar.
    Und das habe ich unterschrieben.
    »Hunderttausend Dollar?«, sage ich schließlich. »Das... ist aber ganz schön viel.«
    »Die Klausel ist für die Herzchen gedacht, die vorgeben, ihre Hochzeit ganz abzusagen, und dann aber doch heiraten«, erklärt Robyn ausgelassen.
    »Aber warum -«
    »Becky, wenn ich eine Hochzeit plane, dann möchte ich auch, dass diese Hochzeit stattfindet. Es ist schon vorgekommen, dass die Bräute plötzlich aussteigen.« Ihre Stimme klingt jetzt ganz hart. »Bräute, die plötzlich

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