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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Gedanken nicht ertragen, dass er jetzt herausfindet, in was für einem Schlamassel ich stecke.
    »Weiß deine Mutter überhaupt irgendetwas von der Hochzeit im Plaza?«
    Ich schüttele sehr langsam den Kopf.
    »Weiß Lukes Mutter hiervon?« Er haut auf das Fax.
    Ich schüttele noch einmal den Kopf.
    »Weiß überhaupt irgendjemand davon? Weiß Luke davon?«
    »Niemand weiß davon«, sage ich, als ich endlich die Stimme wiederfinde. »Und du musst mir versprechen, niemandem davon zu erzählen.«
    »Ich soll niemandem davon erzählen? Machst du Witze?« Michael schüttelt ungläubig den Kopf. »Becky, wie konntest du das nur zulassen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht. Ich habe es ja nicht mit Absicht getan -«
    »Du hast nicht mit Absicht zwei Familien getäuscht? Ganz zu schweigen von den Ausgaben, der Arbeit... Dir ist doch wohl klar, dass du erheblich in der Klemme steckst, oder?«
    »Das wird sich schon irgendwie einrenken!«, sage ich verzweifelt.
    »Wie soll sich das denn bitte einrenken? Becky, hier geht es nicht um eine doppelte Verabredung zum Abendessen! Hier geht es um Hunderte von Menschen!«
    »Ding-dong, ding-dong!«, meldet da auf einmal mein Hochzeits-Countdown-Wecker auf dem Bücherregal. »Ding-dong, ding-dong! Noch zweiundzwanzig Tage bis zu dem großen Tag!«
    »Halt die Klappe!«, fahre ich das Ding an.
    »Ding-dong, ding -«
    »Halt‘s Maul!«, kreische ich und werfe den Störenfried auf den Boden, wo das Zifferblatt zerspringt.
    »Noch zweiundzwanzig Tage?«, sagt Michael. »Das sind ja nur noch drei Wochen, Becky!«
    »Mir wird schon was einfallen! In drei Wochen kann ja so viel passieren!«
    »Dir wird schon was einfallen? Mehr hast du dazu nicht zu sagen?«
    »Vielleicht geschieht ja ein Wunder!«
    Ich versuche es mit einem zaghaften Lächeln, aber Michael verzieht keine Miene. Er sieht immer noch genau so erstaunt aus wie eben. Und genau so wütend.
    Auf einmal verspüre ich einen unsäglichen Schmerz. Es tut mir weh, dass Michael wütend auf mich ist. Ich habe das Gefühl, mir platzt gleich der Kopf, und ich merke, wie sich die Tränen in Richtung Augen drängen. Meine Hände zittern, als ich meine Tasche und meine Jacke ergreife.
    »Was hast du vor?« Michaels Stimme ist messerscharf. »Becky, wo willst du hin?«
    Ich sehe ihn an und überlege fieberhaft. Ich muss hier raus. Aus dieser Wohnung, aus meinem Leben, aus diesem ganzen verdammten Schlamassel. Ich brauche einen Ort des Friedens und der Zuflucht. Einen Ort des Trostes.
    »Ich gehe zu Tiffany‘s«, sage ich halb schluchzend und schließe die Tür hinter mir.
    Fünf Sekunden nachdem ich über die Schwelle von Tiffany´s getreten bin, geht es mir bereits bedeutend besser. Mein Puls verlangsamt sich. Die Gedanken rasen nicht mehr so hektisch durch meinen Kopf. Allein der Anblick der vielen Ausstellungskästen mit glitzerndem Schmuck darüber beruhigt mich. Audrey Hepburn hatte Recht: Bei Tiffany´s kann einem überhaupt nichts Schlimmes passieren.
    Auf meinem Weg ans hintere Ende des Erdgeschosses weiche ich den vielen Touristen aus und werfe hier und da einen Blick auf Diamanthalsketten. An dem einen Tresen steht eine Frau in meinem Alter und probiert einen Schlagring von einem Verlobungsring an. Als ich ihr freudig erregtes Gesicht sehe, versetzt es mir wieder einen schmerzhaften Stich.
    Es kommt mir vor, als wäre es schon tausend Jahre her, seit Luke und ich uns verlobt haben. Damals war ich ein anderer Mensch. Wenn ich die Uhr doch nur zurückdrehen könnte. Dann würde ich alles ganz anders machen.
    Aber es hat ja keinen Zweck, mich damit zu quälen, wie es vielleicht hätte sein können. Was geschehen ist, kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
    Ich steige in den Aufzug und fahre in den zweiten Stock. Als ich den Aufzug verlasse, entspanne ich mich noch mehr. Das hier ist wirklich eine andere Welt. Ganz anders als das von Touristen bevölkerte Erdgeschoss. Das hier ist der Himmel auf Erden.
    Die Etage ist so ruhig und geräumig, in verspiegelten Schränken ist Silber, Porzellan und Glas ausgestellt. Es ist eine Welt des stillen Luxus. Eine Welt schicker, kultivierter und sorgenfreier Leute. Da drüben betrachtet eine junge, tipptopp gepflegte Frau einen Kerzenständer. Und dort steht eine hochschwangere Frau und besieht sich eine Babyrassel aus echtem Silber. Hier hat niemand Probleme. Das einzige größere Dilemma, in dem die Leute hier vielleicht mal stecken, ist, ob das Speiseservice einen Gold oder

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