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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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hin?«
    Oh, nein! Zurück im freien Fall. Die Flitterwochen. Die habe ich auch noch nicht gebucht. Wie denn auch? Ich weiß ja nicht mal, von welchem gottverdammten Flughafen wir abfliegen werden!
    »Nach... Überraschung!«, sage ich schließlich. »Das verraten wir erst zehn Minuten, bevor es losgeht.«
    -Und was kochst du da?« Danny sieht zum Herd, aus dem ein Topf steht, in dem etwas kocht. »Zweige? Hm, lecker.«
    »Das sind chinesische Kräuter. Gegen Stress. Man kocht sie auf, und dann trinkt man den Sud.«
    »Und du glaubst wirklich, Luke trinkt das Zeug?« Danny beäugt den Trank.
    »Das ist nicht für Luke. Das ist für mich!«
    »Für dich? Wovon fühlst du dich denn gestresst?« Es klingelt an der Tür, und Danny drückt sofort auf den Türöffnerknopf, ohne überhaupt zu fragen, wer unten ist.
    »Danny!«
    »Erwartest du jemanden?«
    »Ach, nur diesen Serienkiller, der mich schon seit einiger Zeit verfolgt«, sage ich sarkastisch.
    »Cool.« Danny beißt noch einmal von dem Zimttoast ab. »Ich wollte schon immer mal dabei zusehen, wie jemand ermordet wird.«
    Es klopft an der Tür, und ich stehe auf, um zu öffnen.
    »Ich würde mir ja erst noch etwas Schickeres anziehen«, ruft Danny mir hinterher. »Dem Gericht werden später Fotos von dir vorgelegt. Da willst du doch gut aussehen, oder?«
    In der Erwartung, wieder mal einem Lieferanten mit Hochzeitsgeschenken gegenüberzustehen, mache ich die Tür auf. Aber vor der Tür steht Michael, der in einem gelben Kaschmirpullover steckt und mich breit anlächelt. Allein sein Anblick beschert mir eine riesige Erleichterung.
    »Michael!«, begrüße ich ihn freudig und nehme ihn in den Arm. »Danke, dass du gekommen bist.«
    »Kein Problem«, sagt Michael. »Ich wäre schon viel früher gekommen, wenn ich gewusst hätte, was hier los ist.« Er zieht die Augenbrauen hoch. »Ich war gestern in Lukes Büro, und da sagte man mir, er sei krank. Aber ich hatte keine Ahnung...«
    »Ja. Na ja, ich habe das ja nun nicht gerade laut hinausposaunt. Ich dachte, nach zwei Tagen wäre alles wieder beim Alten.«
    »Ist Luke da?« Michael wirft einen Blick über meine Schulter in die Wohnung.
    »Nein, er ist heute Morgen ganz früh weggegangen. Ich weiß nicht, wohin.« Hilflos zucke ich mit den Schultern.
    »Grüß ihn ganz lieb von mir, wenn er wiederkommt«, sagt Danny auf seinem Weg zur Tür hinaus. »Und nicht vergessen, sein Ralph-Lauren-Mantel steht mir zu.«
    Ich mache frischen Kaffee (koffeinfreien - wegen Michael) und rühre etwas misstrauisch in den Kräutern herum. Dann bahnen wir uns durch das Chaos einen Weg zum Sofa im Wohnzimmer.
    »Also«, sagt er, räumt einen Stapel Zeitschriften vom Sofa und setzt sich. »Luke wird das langsam alles ein bisschen zu viel.« Er sieht mir dabei zu, wie ich zitternd Milch in den Kaffee schütte. »Und dir anscheinend auch.«
    »Mir geht‘s gut«, winke ich schnell ab. »Es geht um Luke. Er hat sich total verändert, von heute auf morgen. Eben war er noch völlig normal, und im nächsten Moment drehte sich dann alles nur noch um >Ich brauche Antworten< und >Was ist der Sinn des Lebens?< und >Welche Ziele haben wir eigentlich?<. Er ist total deprimiert und geht nicht mehr arbeiten... Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.«
    »Ich habe das ja schon eine ganze Weile kommen sehen«, sagt Michael und nimmt mir den Kaffee ab. »Dein Luke verlangt sich einfach zu viel ab. Und das hat er schon immer getan. Jeder, der über einen längeren Zeitraum so viel und so hart arbeitet wie er...« Er zuckt reuig mit den Schultern und tippt sich an die Brust. »Ich weiß, wovon ich rede. Das rächt sich.«
    »Es geht nicht nur um die Arbeit. Es geht um... alles.« Ich beiße mir verlegen auf die Lippe. »Ich glaube, es hat ihn viel mehr mitgenommen, als er sich eingestehen wollte, dass du diese.... Herzsache hattest.«
    »Den Infarkt.«
    »Genau. Ihr hattet euch gestritten... das war ein solcher Schock. Plötzlich fing er an nachzudenken... über... weiß nicht, das Leben und so. Und dann die Sache mit seiner Mutter.«
    »Ah.« Michael nickt. »Ich weiß, dass Luke sich ziemlich über den Artikel in der New York Times aufgeregt hat. Ist auch nur verständlich.«
    »Das ist ja noch gar nichts! Wenn du wüsstest, was seitdem noch alles passiert ist...«
    Ich erzähle ihm von den Briefen, die Luke gefunden hat, und Michael zuckt sichtlich zusammen.
    »Okay«, sagt er und rührt nachdenklich in seinem Kaffee. »Jetzt wird mir so einiges klar.

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