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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Ich zucke zusammen. So wütend habe ich Suze noch nie gehört. »Hör jetzt auf! Hör jetzt sofort damit auf! Mein Gott, bist du manchmal egoistisch!«
    »Was soll das denn heißen?«, stammele ich. »Ich wollte doch nur sagen, dass dieses ganze Drum und Dran nicht wichtig ist...«
    »Es ist aber wichtig! Es gibt Leute, die viel Arbeit in dieses Drum und Dran investiert haben! Du bekommst zwei Hochzeiten, von denen andere Menschen nur träumen können. Gut, du kannst nicht beide haben. Aber eine. Und wenn du jetzt beschließt, vor beiden davonzulaufen, dann... hast du sie nicht verdient. Dann hast du das alles nicht verdient. Bex, bei diesen Hochzeiten geht es doch nicht nur um dich! Es geht dabei auch um die vielen anderen Menschen, die damit zu tun haben. All die Menschen, die Zeit und Arbeit und Liebe und Geld investiert haben, um dir etwas ganz Besonderes zu bieten. Davor kannst du nicht einfach davonlaufen! Du musst dich dem stellen, auch wenn es bedeutet, dass du dich mit Kniefall bei vierhundert Leuten einzeln entschuldigen musst. Wenn du einfach nur wegläufst, dann... dann bist du egoistisch und feige.«
    Sie verstummt, und außer ihrem stoßweisen Atmen kann ich im Hintergrund Ernie jaulen hören. Ich bin völlig vor den Kopf gestoßen. Als hätte Suze mir gerade eine runtergehauen.
    »Du hast Recht«, sage ich schließlich.
    »Es tut mir Leid«, sagt sie und klingt auch ziemlich aufgewühlt. »Aber ja, ich habe Recht.«
    »Ich weiß.« Ich reibe mir über das Gesicht. »Okay... ich werde mich dem stellen. Ich weiß nicht, wie. Aber ich werde es tun.« Ernies Gejaule hat sich inzwischen zu leidenschaftlichem Geschrei ausgewachsen, so dass ich schon fast mein eigenes Wort nicht mehr verstehe. »Dein Typ wird verlangt«, sage ich. »Gib meinem Patenkind einen Kuss von mir. Sag ihm... dass es seiner Patentante Leid tut, dass sie so eine Chaotin ist. Und dass sie versuchen wird, sich zu bessern.«
    »Er lässt dich auch lieb grüßen«, sagt Suze. Sie zögert. »Und er sagt, selbst wenn wir ab und zu mal ein bisschen mit dir schimpfen, sollst du nicht vergessen, dass wir dir trotzdem immer noch gerne helfen. Wenn wir können.«
    »Danke, Suze«, sage ich mit einem Kloß im Hals. »Sag ihm... Ich halte euch auf dem Laufenden.«
    Ich packe mein Telefon weg und bleibe noch eine Weile ganz still sitzen, um mich zu sammeln. Dann stehe ich auf, klopfe mir den Staub von den Klamotten und begebe mich wieder in den Verkaufsraum.
    Und da, nur gut einen Meter entfernt, steht Alicia.
    Mein Magen zieht sich zusammen. Wie lange steht sie schon da? Was hat sie gehört?
    »Hi«, sage ich. Mir versagt fast die Stimme.
    ->Hi«, sagt sie. Dann kommt sie ganz langsam auf mich zu und mustert mich ausgiebig von oben bis unten.
    »Soso«, flötet sie. »Weiß Robyn davon, dass du vorhast, wegzulaufen und an einem einsamen Strand zu heiraten?«
    Mist.
    »Ich...« Ich räuspere mich. »Ich habe das überhaupt nicht vor!«
    »Hat sich aber ganz so angehört.« Alicia untersucht einen ihrer Fingernägel. »Gibt es da diesbezüglich nicht eine Klausel in ihrem Vertrag?«
    »Das war ein Scherz! Ich habe... du weißt schon. Witze gemacht.«
    »Na, ob Robyn das so witzig fände?« Alicia schenkt mir ihr süßestes Lächeln. »Wenn sie hört, dass Becky Bloomwood an dem großen Empfang gar nicht interessiert ist. Wenn sie hört, dass ihre tolle, tugendhafte Miss Perfekte Kundin... Reißaus nehmen will!«
    Ganz ruhig bleiben, Becky. Das schaffen wir schon.
    »Du würdest Robyn doch nichts sagen.«
    »Ach, ja? Und wieso nicht?«
    »Das kannst du doch nicht machen! Du...« Ich breche ab und bemühe mich, ruhig zu bleiben. »Alicia, wir kennen uns doch schon so lange. Und ich weiß, dass wir nicht immer... so gut miteinander ausgekommen sind... aber jetzt komm. Wir sind zwei junge Engländerinnen in New York. Wir sind beide kurz davor zu heiraten. Man könnte also sagen, wir sind... gewissermaßen Schwestern!«
    Dass ich es wirklich über mich bringe, das alles zu sagen -aber mir bleibt nichts anderes übrig. Ich muss sie auf meine Seite ziehen. Mir ist richtig schlecht, als ich mich dazu zwinge, die Hand auf ihren pinkfarbenen Boucleärmel zu legen.
    »Findest du nicht, dass da eine gewisse Solidarität angezeigt wäre? Wir müssen einander doch... unterstützen.«
    Verächtlich und ohne ein Wort zu sagen sieht Alicia mich wieder von oben bis unten an. Dann reißt sie den Arm unter meiner Hand weg und marschiert davon.
    »Und tschüss, Becky!«,

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