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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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tragen...
    Aufgeregt mache ich den Umschlag auf und ziehe ein dickes, getipptes Dokument heraus. Und kaum fange ich an zu lesen, lässt der freudige Teil meiner Aufregung auch schon schlagartig nach.
    Vorehelicher Vertrag
    Zwischen Luke James Brandon (nachstehend »Bräutigam«
    genannt) und Rebecca Jane Bloomwood (nachstehend »Braut«
    genannt) wird folgende Vereinbarung getroffen...
    Wie bitte? Ein Vertrag? Das ist doch wohl ein Perplex sehe ich zu Luke, der flüchtig die vielen Seiten durchblättert und ebenso überrascht aussieht wie ich.
    »Mutter, was ist das?«, fragt er.
    »Das ist ganz einfach eine Vorsichtsmaßnahme«, erklärt Elinor mit einem kühlen Lächeln. »Eine Art Versicherung.«
    Oh, mein Gott. Mit einem leicht flauen Gefühl im Bauch blättere ich durch das Dokument. Es ist etwa zehn Seiten lang und hat Zwischenüberschriften wie zum Beispiel »Regelung der Eigentumsverhältnisse im Scheidungsfall«.
    »Eine Versicherung wogegen genau?« Der Ton in Lukes Stimme ist undefinierbar.
    »Machen wir uns doch nicht vor, dass wir in einer Märchenwelt leben«, sagt Elinor kühl. »Wir wissen alle, was passieren kann.«
    »Und was wäre das genau?«
    »Nun stell dich doch nicht so quer, Luke. Du weißt ganz genau, was ich meine. Und wenn man bedenkt, was Rebecca für eine... sagen wir, Einkaufsgeschichte hat...?« Sie wirft einen bedeutungsvollen Blick auf meine Schuhe - und mit einem Mal wird mir schmerzhaft bewusst, warum sie sich nach ihnen erkundigt hat.
    Sie wollte nicht nett zu mir sein. Sie hat nur Munition gesammelt, mit der sie mich niedermachen konnte.
    Wie konnte ich nur so blöd sein? Elinor hat keinen weichen Kern. Sie weiß nicht einmal, was das ist.
    »Wenn ich das jetzt mal eben in eigene Worte fassen darf, ja?«, sage ich und atme schwer. »Du glaubst, dass ich Luke nur seines Geldes wegen heirate?«
    »Natürlich nicht, Becky«, schaltet Luke sich ein.
    »Natürlich!«
    »Ein vorehelicher Vertrag ist eine ganz normale und vernünftige Maßnahme, die man vor der Eheschließung trifft.«
    »Und eine Maßnahme, die wir nicht zu treffen brauchen«, wirft Luke mit einem leichten Lachen ein.
    »Ich möchte dich bitten, hier ein wenig zu differenzieren«, sagt Elinor. »Ich versuche lediglich, dich zu schützen. Euch«, fügt sie wenig überzeugend hinzu.
    »Was glaubst du denn? Dass ich... mich von Luke scheiden lasse und sein gesamtes Vermögen mitnehme?«
    So, wie du es mit deinen diversen Ehemännern gemacht hast, will ich eigentlich noch sagen, aber das verkneife ich mir gerade noch so. »Glaubst du, dass ich ihn nur deswegen heiraten möchte?«
    »Becky -«
    Ou darfst dir den Vertrag selbstverständlich in aller Ruhe durchlesen -«
    »Ich brauche ihn mir nicht durchzulesen.«
    »Soll ich das so verstehen, dass du dich weigerst zu unterschreiben?« Elinor sieht mich so triumphierend an, als würde ich ihren Verdacht damit nur bestätigen.
    »Nein!« Meine Stimme bebt. »Ich weigere mich nicht zu unterschreiben! Ich unterschreibe alles, was du willst! Ich werde nicht zulassen, dass du glaubst, ich würde Luke nur seines Geldes wegen heiraten!« Ich schnappe mir den Stift, der auf dem Tisch liegt und setze wutschnaubend meine Unterschrift auf die erste Seite. Ich bin so in Fahrt, dass das Papier zerreißt.
    »Becky, hör auf.«, ruft Luke. »Mutter -«
    »Schon gut! Kein Problem! Ich unterschreibe jede einzelne ... beschissene...«
    Mein Gesicht glüht, und Tränen verschleiern mir die Sicht, als ich Seite für Seite umblättere und unterschreibe, ohne überhaupt darauf zu achten, was auf der jeweiligen Seite steht. Rebecca Bloomwood. Rebecca Bloomwood.
    »Also, ich unterschreibe das nicht«, verkündet Luke. »Ich habe nie um einen vorehelichen Vertrag gebeten! Ich will das nicht. Und ich werde ganz bestimmt nicht irgendetwas unterschreiben, das ich noch nicht einmal gelesen habe.«
    »Hier. Bitte.« Ich lege den Stift hin und nehme meine Tasche. »Ich glaube, ich gehe dann jetzt. Auf Wiedersehen, Elinor.«
    »Becky -«, sagt Luke. »Mutter, was zum Teufel hat dich bloß veranlasst, so etwas in die Wege zu leiten?«
    Während ich aus Elinors Wohnung marschiere, hämmert es wie verrückt in meinem Kopf. Ich warte ein paar Sekunden auf den Aufzug - dann steuere ich das Treppenhaus an. Ich zittere vor Zorn und Schmach. Sie glaubt, dass ich es nur auf Lukes Geld abgesehen habe. Sie hält mich für eine Goldgräberin.
    Denken das vielleicht auch alle anderen?
    »Becky!« Luke kommt hinter mir

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