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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Ich wische mir über die Augen. »Und Luke... Mir tut es auch Leid.«
    Luke sieht mich eine kleine Ewigkeit lang an. Sein Gesicht zittert, seine Augen brennen.
    »Becky Bloomwood«, sagt er schließlich. »Du bist die großmütigste ... großzügigste... liebevollste... Ich verdiene nicht...«
    Er bricht ab und kommt mit geradezu wild entschlossener Miene auf mich zu. Als er mich küsst, laufen mir Regentropfen aus seinen Haaren in den Mund und vermischen sich mit dem warmen, salzigen Geschmack nach ihm. Ich schließe die Augen, entspanne allmählich körperlich und fange an zu genießen. Ich spüre bereits seine Härte und Entschlossenheit, wie er meine Hüften packt und mich jetzt sofort will, hier und jetzt, um zu sagen, wie Leid es ihm tut, um sich zu entschuldigen, um mir zu sagen, dass er mich liebt, und mir zu sagen, dass er alles für mich tun würde...
    Ich liebe Versöhnungssex!

8
    Am nächsten Morgen wache ich rundum zufrieden und glücklich auf. Während ich mich noch im Bett an Luke kuschele, bin ich stolz auf meine Entschlossenheit. Ich bin mir über meine Prioritäten klar geworden. Und jetzt wird mich nichts mehr davon abhalten, diese Prioritäten durchzusetzen.
    »Luke?«, sage ich, als er Anstalten macht aufzustehen.
    »Hmm?« Er dreht sich zu mir und küsst mich. Er ist so warm und lecker und verführerisch.
    »Geh nicht. Bleib hier. Den ganzen Tag.«
    »Den ganzen Tag?«
    »Wir könnten doch so tun, als wenn wir krank wären.« Ich strecke mich genüsslich unter der Decke aus. »Ich fühle mich auch wirklich ein bisschen krank.«
    »Ach, ja? Wo denn?«
    »Im... Bauch.«
    »Sieht völlig normal aus«, sagt Luke, nachdem er unter der Decke nachgeschaut hat. »Fühlt sich auch völlig normal an. Tut mir Leid. Keine Krankmeldung.«
    »Spielverderber.«
    Ich sehe ihm dabei zu, wie er aufsteht, sich einen Bademantel überzieht und in Richtung Bad geht.
    »Luke?«, sage ich, als er die Tür erreicht.
    »Was?«
    Ich mache den Mund auf, um ihm zu sagen, dass ich gestern Abend eine wichtige Entscheidung getroffen habe. Dass ich in Oxshott heiraten möchte, genau wie wir es von Anfang an geplant hatten. Dass ich die Feier im Plaza absagen werde. Dass es mir egal ist, wenn Elinor deswegen ausflippt.
    Dann mache ich den Mund wieder zu.
    »Was denn?«, fragt Luke.
    »Ach, bloß... Nimm nicht wieder so viel von meinem Shampoo«, sage ich schließlich.
    Ich bringe es einfach nicht fertig, das Thema Hochzeit anzusprechen. Nicht jetzt, wo gerade alles so schön ist zwischen uns, wo wir so glücklich sind. Und außerdem ist es Luke ja sowieso egal, wo wir heiraten. Hat er selbst gesagt.
    Ich habe mir den Vormittag für den Torten-Degustationstermin mit Robyn freigenommen, aber der ist erst um zehn. Nachdem Luke aus dem Haus gegangen ist, schlendere ich also ganz langsam durch die Wohnung, mache mir Frühstück und denke darüber nach, was genau ich Elinor sagen werde.
    Ich muss so direkt wie möglich sein. Direkt, bestimmt und dennoch freundlich. Erwachsen und professionell, wie Geschäftsleute, die andere Geschäftsleute feuern müssen. Cool bleiben und Sätze sagen wie »Wir haben uns für einen anderen Kurs entschieden«.
    »Hallo Elinor«, begrüße ich mein Spiegelbild. »Ich muss dir etwas sagen. Ich habe mich für einen anderen Kurs entschieden.«
    Nein. Dann denkt sie bestimmt, ich werde lesbisch.
    »Hallo Elinor«, versuche ich es noch einmal. »Ich habe mir wirklich viele Gedanken gemacht über dein Angebot, unsere Hochzeit auszurichten. Und obwohl ich durchaus die Vorzüge darin erkennen kann...«
    Jetzt komm schon. Mach schon. Trau dich.
    Ich ignoriere das flaue Gefühl im Magen, nehme den Telefonhörer ab und wähle Elinors Nummer.
    »Elinor Sherman kann Ihren Anruf im Augenblick leider nicht entgegennehmen...«
    Sic ist nicht da.
    Ich kann ihr wohl kaum als Nachricht aufs Band sprechen, dass die Hochzeit im Plaza nicht stattfinden wird. Oder?
    Vielleicht doch?
    Nein.
    Ich lege schnell auf, bevor der Signalton piept. Okay. Was mache ich jetzt?
    Na, liegt doch auf der Hand. Ich rufe Robyn an. Das Einzige, das jetzt zählt, ist, dass ich es überhaupt irgendjemandem sage, bevor noch mehr Vorbereitungen getroffen werden.
    Ich sammele mich einen Augenblick und wähle dann Robyns Nummer.
    »Guten Tag! Höre ich Hochzeitsglocken? Das will ich hoffen, denn dies ist der Anschluss von Robyn de Bendern. Hier werden Ihre Hochzeits-Planungs-Gebete erhört. Leider ist es mir im Moment nicht möglich, ans Telefon zu

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