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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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hat.
    »Hat sie dir nicht mal von dem Interview erzählt?«
    Luke antwortet nicht. Er holt sein Handy raus, wählt eine Nummer und wartet. Dann schnaubt er und legt auf.
    »Das hatte ich ganz vergessen. Sie ist ja wieder in der Schweiz.«
    Das hatte ich auch vergessen. Sie will mal wieder »ihre Freunde besuchen« - rechtzeitig vor unserer Hochzeit. Dieses Mal bleibt sie ganze zwei Monate, was so viel heißt wie, dass sie eine Generalüberholung vornehmen lässt. Das Interview muss sie kurz vor ihrer Abreise gegeben haben.
    Ich nehme Lukes Hand, aber er erwidert den Druck nicht. Gott weiß, was ihm jetzt durch den Kopf geht.
    »Luke... sie kann das bestimmt irgendwie erklären -«
    »Vergiss es.«
    »Aber -«
    »Vergiss es einfach.« Seine Stimme hat einen Unterton, der mich erschreckt. »Wir haben einen langen, harten Tag hinter uns. Lass uns nach Hause fahren.«

Rebecca Bloomwoods Testament und letzter Wille
    Ich, Rebecca Jane Bloomwood, erkläre hiermit im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte Folgendes zu meinem Testament und Letzten Willen:
    Erstens: Sämtliche früher von mir errichteten Testamente und Kodizillen verlieren hiermit ihre Gültigkeit.
    Zweitens: (a) Ich hinterlasse und vermache Susan Cleath-Stuart meine Schuhsammlung, alle meine Jeans, meinen braunen Ledermantel, mein gesamtes Make-up bis auf den Chanel-Lippenstift, meinen würfelförmigen Lederpuff, meine rote Kate-Spade-Handtasche+, meinen Silberring mit dem Mondstein und mein Gemälde mit den zwei Elefanten.
    (b) Ich hinterlasse und vermache meiner Mutter Jane Bloomwood alle anderen Handtaschen, meinen Chanel-Lippenstift, meinen kompletten Schmuck, mein weißes Baumwoll-Bettwäscheset von Barneys, meinen Waffelmuster-Morgenmantel, meine Wildlederkissen, meine venezianische Glasvase, meine Marmeladenlöffel-Sammlung und meine Armbanduhr von Tiffany.*
    (c)  Ich hinterlasse und vermache meinem Vater Graham Bloomwood mein Schachspiel, die CDs mit klassischer Musik, die er mir zu Weihnachten geschenkt hat, meine Wochenendreisetasche von Bill Amberg, meine Titan-Schreibtischlampe und das unvollendete Manuskript meines Selbsthilfebuches Becky Bloomwoods Goldene Geldregeln mitsamt allen Rechten.
    (d)  Ich hinterlasse und vermache meinem Freund Danny Kovitz alle meine alten Vogues++, meine Lavalampe, meine individuell gestaltete Jeansjacke und meine Saftpresse.
    (e)  Ich hinterlasse und vermache meiner Freundin Erin Gayler meinen Kaschmirpullover von Tse, mein Abendkleid von Donna Karan, alle meine Betsy-Johnson-Kleider und meine Haarbommeln von Louis Vuitton.
    Drittens: Ich vermache den kompletten übrigen Nachlass und weitere mögliche Restbestände meines Besitzes - ganz gleich, um was es sich handelt und wo es sich befinden möge (ausgenommen Klamotten, die in Einkaufstüten unter den Schuhen im Kleiderschrank gefunden werden**) - Luke James Brandon.
    (Forts....)
    + es sei denn, sie möchte lieber die neue DKNY-Tasche mit den langen Riemen haben.
* und meinen Schlüsselanhänger von Tiffany, den ich verloren habe, der aber irgendwo in der Wohnung sein muss.
++ sowie alle weiteren von mir erworbenen Zeitschriften.
    **diese sind diskret und ohne großes Aufheben zu entsorgen.

10
    Irgendwie läuft es zurzeit nicht so besonders.
    Offen gestanden, läuft es sogar ziemlich beschissen. Seit Luke diesen Artikel in der Zeitung gesehen hat, zieht er sich total zurück und sagt kaum noch ein Wort. Er will offensichtlich nicht darüber reden, und die Atmosphäre zwischen uns wird immer gespannter. Ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll. Vor ein paar Tagen habe ich es mit beruhigenden Duftkerzen versucht, die dann aber im Grunde auch nur nach Kerzenwachs rochen. Und gestern habe ich versucht, die Möbel umzuräumen, um alles ein bisschen harmonischer und Feng-Shui-mäßig zu machen. Aber dann kam Luke genau in dem Moment ins Wohnzimmer, als ich das eine Sofabein in den DVD-Player rammte, und ich fürchte, das fand er nicht so toll.
    Ich weiß, dass er versucht hat, seine Mutter anzurufen, aber die Patienten in dieser blöden Schweizer Klinik dürfen keine Handys benutzen, und darum hat er sie noch nicht erreicht. Ich weiß auch, dass er bereits mehrmals mit Michael telefoniert hat. Und dass die Assistentin, die zur Elinor Sherman Foundation versetzt worden war, jetzt wieder im Hause Brandon Communications arbeitet. Aber als ich anfing, Luke Fragen zu stellen, hat er total dichtgemacht und gar nichts mehr gesagt. Als könnte er es einfach nicht über sich

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