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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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herumkommst.«
    »Niemals!«, sagt Michael. »Wobei mir aber einfällt: Bei eurer Verlobungsparty war ich etwas verwirrt, nachdem ich mit diversen Leuten gesprochen hatte. Heiratet ihr beide denn nun in New York oder in England?«
    »In New York«, antwortet Luke und runzelt überrascht die Stirn. »Du hattest dich doch letztendlich für New York entschieden, oder, Becky? Ach, und ich habe dich noch nicht mal gefragt, wie deine Mutter es aufgenommen hat.«
    »Ich... öm...« Ich versuche, Zeit zu gewinnen und wickele mir den Schal um den Hals.
    Ich kann doch nicht die Wahrheit sagen. Ich kann doch nicht sagen, dass Mum immer noch nichts vom Plaza weiß.
    Nicht hier. Nicht jetzt.
    Ich meine, ich will ja schließlich nicht, dass Michael noch einen Herzinfarkt bekommt, oder?
    »Ja!«, sage ich und spüre, wie mir flammende Röte ins Gesicht steigt. »Ja, sie findet das gut. Wir heiraten in New York!« Ich lache etwas schrill und bücke mich dann schnell, um meine Tasche in die Hand zu nehmen.
    Und abgesehen davon, habe ich nicht mal wirklich gelogen. Denn sobald Mum wieder zu Hause ist, werde ich es ihr sagen.
    Luke sieht ziemlich blass und ausgelaugt aus, als wir in den Zug einsteigen. Ich glaube, Michael so hilflos zu sehen, hat ihn doch mehr mitgenommen, als er zugeben will. Er sitzt da und starrt aus dem Fenster in die Dunkelheit, während ich mir überlege, wie ich ihn aufheitern könnte.
    »Guck mal!«, sage ich schließlich. Ich hole ein Buch aus der Tasche, das ich neulich gekauft habe: Das Versprechen Ihres Lebens. »Wir müssten mal darüber reden, wie genau unser Eheversprechen lauten soll.«
    »Wie, wie das lauten soll? Sind die nicht immer gleich?«, fragt Luke mit gerunzelter Stirn.
    »Nein! Das ist doch ein alter Hut. Heutzutage schreibt jedes Brautpaar sein eigenes Eheversprechen. Hör mal zu: >Ihr Trauversprechen ist eine einmalige Gelegenheit, der Welt zu zeigen, wie viel Sie einander bedeuten. Die gesamte Zeremonie steht und fällt mit Ihrem ganz persönlichen Eheversprechen und der Erklärung des Geistlichen, Sie seien nun Mann und Frau. Wählen Sie die Worte daher mit Bedacht - es sollten die schönsten und bewegendsten Worte sein, die an diesem großen Tag gesprochen werden.<«
    Erwartungsvoll sehe ich Luke an, doch der starrt schon wieder aus dem Fenster.
    »In dem Buch hier steht, dass wir uns Gedanken darüber machen müssen, was für eine Sorte Paar wir sind«, bedränge ich ihn weiter. »Sind wir >Junge Liebende< oder >Herbstzeitlose    Luke hört mir nicht einmal zu. Gut, vielleicht sollte ich ein paar konkrete Beispiele vorlesen. Das erste, das ich finde, trägt die Überschrift »Sommerhochzeit«, und das passt doch ziemlich gut.
    »»So, wie die Rosen im Sommer erblühen, erblühte meine Liebe für dich. So, wie die weißen Wolken sich über uns erheben, erhebt sich auch meine Liebe für dich«, lese ich vor.
    Ich verziehe das Gesicht. Vielleicht doch nicht. Ich blättere weiter und überfliege diverse andere Vorschläge.
    Du standest mir in der schmerzhaften Zeit der Reha bei ...
    Zwar sitzt du wegen Mordes ein, aber unsere Liebe wird immer strahlen wie ein Leuchtturm...
    »Oooh, hör doch mal!«, sage ich dann plötzlich. »Hier ist eins für Leute, die sich schon aus der Schulzeit kennen. Unsere Blicke begegneten sich in der Mathestunde. Wer hätte das gedacht, dass der Satz des Pythagoras zum Vorwort eines Eheversprechens werden würde?«
    »Unsere Blicke begegneten sich inmitten einer völlig überfüllten Pressekonferenz«, sagt Luke. »Wer hätte das gedacht, dass am Rande meiner Präsentation von hoch interessanten neuen Investmentfonds mit Schwerpunkt auf europäischen Wachstumsunternehmen mit Performance Tracking Tool, festen Gebühren und für den ersten Abrechnungszeitraum verbilligten Ausgabeaufschlägen eine große neue Liebe erwachsen würde?«
    »Luke -«
    Gut, okay. Ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, um über Eheversprechen zu reden. Ich mache das Buch zu und sehe Luke besorgt an.
    »Alles okay?«
    »Ja.«
    »Du machst dir Sorgen um Michael, stimmt´s?« Ich nehme Lukes Hand. »Ich bin mir wirklich sicher, dass er wieder auf den Damm kommt. Du hast doch gehört, was er gesagt hat. Das war nur ein Warnschuss.«
    Luke schweigt einen Moment - dann dreht er sich zu mir um.
    »Während du auf der Toilette warst«, erzählt er bedächtig, »habe ich mich mit den Eltern des Mannes unterhalten, der im Zimmer nebenan liegt. Er hatte letzte Woche einen Herzinfarkt.

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