Hochzeitsfieber bei den MacGregors
Atmosphäre ist aufgeladen. Zugegeben, wir sind neugierig.« Sie drehte sich um. »Aber wir sind auch besorgt. Wir haben über solche Sachen immer gesprochen, aber bei Cullum hältst du dich auffällig zurück.«
»Weil ich nicht weiß, was ich sagen soll. Ich nehme an, ein Grund dafür, dass wir ständig aneinandergeraten sind, war einfach sexuelle Spannung. Und als wir anfingen, eng zusammenzuarbeiten …« Julia zuckte die Schultern. »Na ja, da ist es eben passiert.« Als sie ihre Cousinen anschaute, musste sie lächeln. »Es ist wundervoll. Er ist wundervoll. Ich hätte nie gedacht, dass wir so viel Spaß miteinander haben könnten … und nicht nur im Bett. Wir sind letzte Woche zum Cape rausgefahren und haben am Strand gepicknickt. Es war schweinekalt.« Sie lachte. »Es war toll. Und der Mann geht doch tatsächlich ebenso gern auf Antiquitätenjagd wie ich. Könnt ihr euch das vorstellen? Er entdeckt die tollsten Sachen und feilscht wie ein Weltmeister. Und er macht unglaubliche Pasta. Wer hätte gedacht, dass jemand wie er kochen kann? Er hat mir geholfen, Sachen für das Spielzimmer auszusuchen, das ich für Klein Daniel und all die anderen Nichten und Neffen einrichte, die noch kommen. Zurzeit schauen wir uns nach alten Flippern um. Er ist handwerklich sehr geschickt, deshalb dachte er, es könnte Spaß machen, einen alten Flipper wieder herzurichten. Und ich …«
Plötzlich blieb ihr die Luft weg, sie musste sich die Hand aufs Herz pressen und tief durchatmen. »Oh Gott. Oh nein.« Ihre Beine zitterten, sie sank in einen Stuhl und starrte ihre Cousinen fassungslos an. »Was habe ich getan?«
»Dich Hals über Kopf verliebt, deinem Aussehen und deinen Worten nach zu urteilen.« Gwen schenkte noch eine Tasse Schokolade ein und brachte sie Julia. »Lass dir Zeit und hol erst mal ganz tief Luft.«
»Das war nicht geplant, das hatte ich nicht vor. Unsere Abmachung lautet doch ganz anders«, fuhr sie mit einer Stimme fort, die vor Aufregung eine Oktave höhergeklettert war.
»Dazu wäre als Erstes zu sagen, dass man so etwas nicht planen kann.«
»Aber ich mag ihn doch nicht einmal.« Sie schloss ihre Augen, als Gwen sie anlächelte. »Na ja, jedenfalls mochte ich ihn früher nicht. Ich dachte, ich könnte ihn nicht leiden.«
»Also, wenn es dir hilft, ich finde, ihr passt perfekt zusammen.«
»Es hilft mir aber nicht.« Julia legte ihre Hände um die Tasse und trank einen großen Schluck. »Was soll ich jetzt tun? Er wird einen fürchterlichen Wutanfall bekommen, wenn er es herausfindet.«
Laura hockte sich auf die Armlehne von Julias Sessel. »Wenn du mich fragst, ist ein Mann, der dir Pasta macht, Geschenke mitbringt und dir einen alten Flipper aufmöbeln will, ebenso bis über beide Ohren verliebt wie du.«
»Nein, das ist er nicht. Glaubst du wirklich? Nein.« Angewidert von sich selbst sprang sie auf. »Oh, wie konnte mir das bloß passieren? Vor zehn Minuten war ich noch der glücklichste Mensch der Welt. Er wird in zwei Stunden hier sein. Er will diese Art-déco-Lampe aufhängen, die wir gestern Abend entdeckt haben.«
»Er hängt dir Lampen auf«, sagte Gwen mit einem Seufzer. »Das ist so süß.«
»Es ist nicht süß, es ist unmöglich. Ich will nicht in ihn verliebt sein.«
»Warum nicht?« Laura legte den Kopf schräg.
»Weil es … weil er …«
»Wie ich sehe, hat die Zeugin Schwierigkeiten, die Frage zu beantworten«, sagte Laura ernst. »Lassen Sie es mich anders formulieren … oh Mist«, fügte sie hinzu, als die Stimme ihres quengelnden Babys durch die Gegensprechanlage kam. »Ich beantrage eine kurze Unterbrechung. Bin gleich wieder da.«
»Julia …«, begann Gwen, während Laura schon nach oben rannte. »Ich würde gern noch etwas sagen.«
»Dann sag es.«
»Du hast nie glücklicher ausgesehen, als wenn du von Cullum sprichst und von der Zeit, die ihr zusammen verbringt. Und ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie er dich anschaut. Die Art, wie er dich beobachtet. Ich glaube nicht, dass du mehr in ihn verliebt bist als umgekehrt.«
»Wenn das wahr ist …« Julia holte dreimal hintereinander tief und sorgfältig Atem. »Es könnte funktionieren. Was meinst du?«
»Ich habe nie erlebt, dass du davor zurückgeschreckt wärst, dir das zu nehmen, was du willst. Ich weiß, dass es einem manchmal Angst macht. Das, was ich für Branson empfinde, und jetzt auch noch für das Baby …«, murmelte sie, während sie sich mit einer Hand über den Bauch fuhr. »Es ist so riesig,
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