Hochzeitsfieber bei den MacGregors
liebe dich jetzt schon. Und du hast den Großen MacGregor auf deiner Seite.« Ihre Augen strahlten, als sie sich an ihn lehnte. »Komm, erzählen wir es ihm. Normalerweise würde ich ihn noch ein bisschen leiden lassen, aber es ist Weihnachten. Es wird ihm gefallen, dass sein Geschenk noch rechtzeitig angekommen ist – dass er wieder mal recht gehabt hat.«
A US DEN T AGEBÜCHERN DES D ANIEL D UNCAN MA C G REGOR
Die Familie ist der wertvollste Besitz eines Mannes. Und sie ist seine heiligste Verpflichtung. Ich habe mich vor meinen Verpflichtungen nie gedrückt, und ich habe das, was mir gehört, immer gut gepflegt.
Ich habe meine erste Enkelin vor den Altar treten sehen. Was für eine wundervolle Braut war sie doch, eine Lichtgestalt in ihrem langen weißen Kleid, mit dem Schleier auf dem schimmernden schwarzen Haar, den schon ihre Großmutter trug.
Unsere Laura bot so ein schönes Bild, dass ich Anna an mich drücken und trösten musste. Zu solchen Gelegenheiten wird die Frau immer sentimental.
Für mich war es ein Augenblick großer Freude und persönlicher Genugtuung. Oh, mir ist natürlich nicht entgangen, wie mein Sohn Caine strahlte – der stolze Papa –, während er Laura den Gang zum Altar hinunterführte, an die Seite des Mannes, dem sie das Jawort geben wollte. Des Mannes, den ich ausgesucht habe. Aber das werden wir für uns behalten.
Kinder neigen dazu, verschnupft zu reagieren, wenn sie das, was sie als Einmischung betrachten, wittern. Aber ich kümmere mich nur darum, dass keine Fehler gemacht werden.
So stand ich denn an diesem perfekten Frühlingstag neben Caine und beobachtete mit stiller Freude, wie er seinem frischgebackenen Schwiegersohn auf die Schulter klopfte, und als Ian, der Bruder der Braut, einen Trinkspruch auf die Braut und den Bräutigam losließ, verirrte sich sogar bei mir eine Träne auf meine Wange.
Oh, das war ein außerordentlich glücklicher Tag für den MacGregor-Clan.
In diesem Fall habe ich meine Arbeit getan. Laura und Royce werden glücklich werden, und sie sollten so schnell wie möglich dafür sorgen, dass ihre Großmutter endlich wieder einmal ein Baby auf ihrem Schoß wiegen kann. Anna ist schon ganz versessen darauf.
Jetzt kann ich meine Aufmerksamkeit meiner niedlichen Gwen zuwenden. Hübsch wie eine Prinzessin ist meine Gwen, mit einem starken Rückgrat, einer ernsthaften Natur und einem romantischen Herzen. Und der Kopf? Du liebe Güte, das Kind ist hell wie die Sonne. Aber sie ist wie ihre Großmutter und sieht einfach nicht ein, dass sie einen Mann an ihrer Seite braucht, dass Kinder ihr Freude bringen.
Deshalb habe ich die Pflicht, dafür zu sorgen, dass sie den richtigen Mann, einen Mann mit Substanz, bekommt. Ich habe ihn schon für sie ausgesucht. Gutes, solides Elternhaus. Er hat einen klugen Kopf und ein feines Herz. Mit weniger würde ich mich für meine Gwen auch nicht zufriedengeben, und ich will verdammt sein, wenn ich es zulasse, dass sie sich mit einem Mann zufriedengibt, der ihr nicht das Wasser reichen kann.
Diese Sache wird ein bisschen Zeit brauchen, aber die habe ich jetzt ja. Ein Mann, der schon so lange lebt wie ich, weiß, wie wichtig es ist, den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Ich kann geduldig sein. Ich werde ein paar Monate damit zubringen, den Grundstein zu legen. Ich bin ein Mann, der weiß, wie wichtig ein starkes Fundament ist, wenn man die Absicht hat, etwas von Bestand darauf aufzubauen.
Ich gehe jede Wette ein, dass meine Gwen ihre Hochzeit in der Weihnachtszeit plant. Und ich werde auch hier keinen Dank verlangen. Nein, nein, ein Dank ist nicht nötig. Ich kümmere mich nur um die Meinen.
Was allerdings nicht nötig wäre, wenn sie es selber täten.
T EIL Z WEI
W EISSE R OSEN FÜR G WENDOLYN
11. K APITEL
»Auf drei. Eins, zwei, drei.« Gwen und das Notaufnahmeteam wuchteten den zweihundert Pfund schweren Mann von der Trage auf den Tisch. Das Team war so gut aufeinander eingespielt, dass die Bewegungen der einzelnen Mitarbeiter völlig synchron verliefen, während sie ihre Befehle brüllte und die notwendigen Schritte kontrollierte.
»Intubieren Sie ihn, Miss Clipper.« Gwen wusste, dass die Medizinstudentin im vierten Semester eifrig war und eine ruhige Hand hatte. Aber sie passte genau auf, was diese Hände machten, während die Schwester die blutige, zerfetzte Jeans des bewusstlosen Mannes aufschnitt.
Ohne die Studentin aus den Augen zu lassen, beurteilte sie den Zustand des Patienten und speicherte in ihrem
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