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Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Gebräu schmeckte, das unter der Bezeichnung Kaffee firmierte, bei ihrer Tasse noch einen gehäuften Teelöffel Zucker hinzu.
    Branson nahm die Tasse, die sie ihm reichte, entgegen und schüttelte sich nach dem ersten Schluck. »Bloß gut, dass ich mich in einem Krankenhaus befinde. Sie pumpen doch Mägen aus?«
    »Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Ich muss mich setzen.« Sie tat es, schlug die Beine übereinander und versuchte ihre Zehen in den praktischen flachen Schuhen zu bewegen. »Schauen Sie, Mr. Maguire …«
    »Bran.«
    »Schauen Sie«, wiederholte sie. »Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, dass man Sie in die Irre geführt hat. Mein Großvater ist … nun, er ist, wie er ist.«
    »Er ist der unglaublichste Mann, der mir je begegnet ist.«
    Diese Bemerkung veranlasste sie zu einem Lächeln, das ihre Augen erwärmte, als er sich neben sie auf das fadenscheinige Sofa setzte. »Ja, er ist ein unglaublicher Mann. Aber er ist auch festgefahren, was seine Methoden und seine Ziele anbelangt. Ich bin mir sicher, dass Sie sehr nett sind, und Ihre Bücher gefallen mir, wie ich schon sagte. Aber ich bin einfach nicht interessiert.«
    »Hm.« Er riskierte noch einen Schluck von dem Kaffee. »Woran genau?«
    »An einer abgekarteten Sache.« Sie fuhr sich mit langen schlanken Fingern durchs Haar. »Grandpa denkt, dass ich mich nicht genug um mein Privatleben kümmere, aber ich bin derzeit nicht allzu sehr an Freizeitaktivitäten interessiert. Auszugehen hat im Augenblick einfach keinen besonders hohen Stellenwert für mich.«
    »So?« Verblüfft hob Branson eine Augenbraue und setzte sich ein bisschen bequemer hin. Die Schatten unter ihren Augen hatten fast dieselbe faszinierende Farbe wie ihre Iris und ließen sie zerbrechlich aussehen wie mundgeblasenes Glas. »Warum?«
    »Weil ich eine chirurgische Assistenzärztin im zweiten Jahr bin und andere Prioritäten habe. Und weil«, fügte sie scharf hinzu, »ich nicht mit Männern ausgehe, die mein Großvater für mich handverlesen hat. Und Sie wirken auf mich nicht wie ein Mann, der es nötig hätte, sich von einem einundneunzigjährigen Mann die Frauen besorgen zu lassen.«
    »Vielleicht war das ja ein Kompliment«, sagte Branson nach einem Moment. »Ich denke, es war eins, vielen Dank.« Dann grinste er, ein schnelles Aufblitzen von Humor, bei dem sich in seiner Wange ein Grübchen bildete. »Ich hatte nicht die Absicht, Sie zu fragen, ob Sie mit mir ausgehen möchten, aber jetzt wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben. Nur um meinem Ego ein bisschen zu schmeicheln.«
    »Sie sind nicht hier, um …« Sie holte tief Atem, dann versuchte sie sich zu fangen. Sie konnte nicht mehr klar denken. Die Doppelschicht holte sie ein. »Was tun Sie dann hier?«
    »Recherchieren.« Er lächelte wieder charmant. »Zumindest war es so geplant. Ich sitze an einem neuen Buch und brauche ein paar medizinische Informationen, etwas Hintergrundmaterial und möchte ein bisschen Atmosphäre schnuppern. Daniel sagte, dass Sie mir helfen könnten und mir sicher erlauben würden, mich zwei Wochen hier auf der Station herumzutreiben und Sie mit meinen Fragen zu löchern.«
    »Ich verstehe.« Sie gestattete sich, ihren Kopf einen Moment auf die Rückenlehne der Couch zu legen und die Augen zu schließen. »Meine Güte, ist das peinlich.«
    »Ich finde es großartig. Also, was ist? Möchten Sie mit mir ausgehen, irgendwo einen anständigen Kaffee trinken, Sex haben, heiraten, drei Kinder in die Welt setzen, ein großes Haus und einen hässlichen Hund kaufen?«
    Sie öffnete ein Auge und musste fast schon wieder lächeln. »Nein, danke.«
    »Gut, Kaffee also nicht. Ich bin flexibel. Aber Sex möchte ich trotzdem, bevor wir heiraten. Da lasse ich nicht mit mir handeln.«
    Jetzt lächelte sie wirklich und seufzte müde auf. »Möchten Sie, dass ich mich besser fühle oder dass ich mir noch lächerlicher vorkomme?«
    »Beides.« Er stellte seine Tasse ab. Der Koffeinstoß war die leichte Übelkeit, die der Kaffee verursachte, nicht wert. »Sie sind schön, Gwendolyn. Ich sage Ihnen das nur für den Fall, dass ich irgendwann doch noch hinter Ihnen her sein sollte und Sie nicht denken, ich wollte bei dem alten Herrn nur Punkte sammeln.«
    Ihr Lächeln erstarb nicht, aber es wurde scharf wie ein Skalpell. »Männer, die hinter mir her sind, finden sich oft in medizinischer Behandlung wieder. Ich sage Ihnen das nur für den Fall, dass Sie vorher noch Ihre Krankenversicherung aufstocken

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