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HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA

Titel: HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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waren, ein bisschen älter als er und oft geschieden. Frauen, die Spaß am Sex hatten und die Spielregeln verstanden, nach denen er spielen wollte. Kurz, Frauen, die das genaue Gegenteil von Lucy waren.
    Im Lauf der Jahre verschmolzen seine Verärgerung und Ungeduld zu einer reflexartigen Reaktion, die aktiviert wurde, wann immer er Lucy sah. Dieser Reflex verstärkte sich, bis schließlich Fassungslosigkeit und Wut daraus wurden, als sie Nick Blayne heiratete.
    Angeblich sollte Lucy eine intelligente junge Frau sein. Sie hätte doch sehen müssen, was für ein mieser Typ dieser Nick Blayne war. Aber offensichtlich war sie blind vor „Liebe“. Liebe und Begierde, nach den Zeitungsfotos zu urteilen, die Marcus von ihr mit Nick gesehen hatte. Bilder, auf denen sie halb nackt mit ihm auf der Karibikinsel herumhüpfte, auf der sie ihn kennen gelernt hatte.
    Verärgerung, Ungeduld, Wut – und, wenn er ganz ehrlich war, auch Schuldgefühle. Wofür sollte ich mich denn schuldig fühlen, dachte Marcus gereizt. Er war nicht dafür verantwortlich, dass sie Nick geheiratet hatte. Und er konnte nichts für die katastrophalen Folgen. Tatsächlich hatte er alles in seiner Macht Stehende getan, um Lucy davon abzuhalten, Nick die Vollmacht zu geben, das Treuhandvermögen zu plündern, aber sie hatte nicht auf ihn hören wollen.
    Trotzdem fühlte sich Marcus schuldig. Und das machte ihn noch wütender auf Lucy. Als ihr Treuhänder war er fest entschlossen, das zu schützen, was von ihrem Erbe übrig war – notfalls vor Lucy selbst.
    Nur zu gut wusste er, dass er damit Groll und Beklommenheit anstatt ihres anfänglichen Errötens, ihrer Schüchternheit und unschuldigen sexuellen Neugier hervorrief. Besonders nachdem er ihr klipp und klar gesagt hatte, dass er ihr nicht erlauben würde, den Rest ihres Treuhandvermögens in ihre kränkelnde Firma zu stecken. Prêt a Party wand sich im Todeskampf eines durch Habgier und Missmanagement ruinierten Unternehmens. Nur noch eine gewaltige Kapitalspritze und ein Geschäftsführer, der mit fester Hand die Kontrolle übernahm, konnten die Firma retten. Für Marcus hieß das seine Kapitalspritze und seine feste Hand, aber während er das Geld problemlos entbehren konnte, hatte er einfach nicht die Zeit, um Lucys Firma zu sanieren. Mit viel Skepsis hatte er zugesehen, wie sie Prêt a Party zu einem netten kleinen Unternehmen aufbaute, und schließlich bewunderte er sie sogar dafür, wenn auch widerwillig und auch wenn sie ihn weiterhin mit ihrer fast aggressiven Feindseligkeit und ihrer Weigerung, auf ihn zu hören, ärgerte.
    Aber all das war vor der vergangenen Nacht gewesen! Mit Lucy ins Bett zu gehen, war das Letzte, woran er gedacht hatte, als er sie von der Party weggebracht hatte.
    Trotzdem hatte er es getan. Und jetzt…
    Marcus’ Falten vertieften sich. Bald wurde er fünfunddreißig. In dem Alter waren alle seine männlichen Vorfahren längst verheiratet gewesen und hatten den Erben gezeugt, der schließlich die Bank übernehmen würde. Bisher war er ganz gezielt nur Beziehungen eingegangen, in denen das Thema „Heirat“ nicht existierte, ihm war jedoch immer klar gewesen, dass er irgendwann heiraten musste. Und in diesem Jahr war er sich seiner Pflicht gegenüber der Bank und der Familientradition immer stärker bewusst geworden. Er brauchte eine Ehefrau, und er brauchte einen Erben.
    Allerdings könnte es ein Problem werden, die richtige Frau zu finden – sie musste sich seinem Leben anpassen und die Pflichten und die Verantwortung verstehen, die es mit sich brachte. Besonders, da er eine auf Zweckmäßigkeit und nicht auf Liebe gegründete Ehe wollte. Besonders, da er sich einen Erben wünschte.
    Es wurde Zeit, dass er sich eine Frau suchte. Eine Frau, die sowohl gesellschaftlich als auch sexuell zu ihm passte. Eine wie Lucy, vielleicht.
    Lucy? War er verrückt geworden? Sie nervte ihn wie keine andere, und seit ihrer Ehe mit Nick Blayne war er noch reizbarer geworden.
    Aber am vergangenen Abend hatte sie ihn verführt und erregt wie keine Frau vor ihr.
    Tatsache war, dass Lucy vor sich selbst geschützt werden musste. Zweifellos wäre er ein viel zuverlässigerer und besserer Ehemann für sie als noch so ein Typ wie Blayne. Eine Heirat würde ihnen beiden nützen. Er brauchte eine Ehefrau, und Lucy brauchte mit Sicherheit

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