HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA
Eingangshalle und einer breiten Treppe.
âIm Stall gibt es zwei Suiten unten und zwei oben. Wir haben Sie oben untergebracht.â
Neugierig folgten Lucy und Marcus der Empfangsdame auf die Galerie und warteten, während sie mit einem schweren altmodischen Schlüssel eine der beiden Türen aufschloss.
Dahinter lag ein schmaler kurzer Flur, der in ein riesiges Schlafzimmer mit einem gewaltigen Bett und einem echten Kamin führte.
âDie Suite hat zwei Bäder, eines auf jeder Seite des Betts.â Sie wies auf die beiden Türen. âUnd hier durch â¦â Neben dem Kamin führte eine Tür in ein hübsches Wohnzimmer mit einer Frühstücksecke und einem Balkon.
âUnd? Was meinst du?â, fragte Marcus.
âIch finde alles wunderschönâ, sagte Lucy herzlich zur Empfangsdame.
âGut, ich freue mich, dass Ihnen die Suite gefällt. Ich rufe jemanden, der Ihnen mit dem Gepäck hilft.â
âHier ist es toll. Besonders mit dem Kamin. Sehr romantisch.â Lächelnd ging Lucy auf Marcus zu. Nach Dorlands Enthüllungen war sie am vergangenen Abend so nervös und voller Schuldgefühle gewesen, dass sie sich nicht getraut hatte, sich von Marcus halten zu lassen. Die ganze Zeit hatte sie Angst gehabt, zusammenzubrechen und ihm schluchzend alles zu erzählen. Aber jetzt sehnte sie sich unglaublich nach ihm. Warum brachte sie die traurige Episode mit Andrew Walker nicht endgültig hinter sich und genoss es stattdessen, mit Marcus zusammen zu sein?
âHm. Hör zu, wir beeilen uns besser. Die Fahrt hat ein bisschen länger gedauert, als ich gedacht hatteâ, murmelte er jedoch abwehrend.
Marcus wies sie ab, indem er ihren subtilen Wink ignorierte, dass sie gern mit ihm schlafen würde. Dieses Anzeichen erkannte sie mühelos. SchlieÃlich hatte sie das mit Nick oft genug durchgemacht.
8. KAPITEL
âLucy!â
Tapfer rang sie sich ein Lächeln ab, als Julia sie fest an sich drückte.
âDu bist hier! Wie schön! Oh, ich bin so aufgeregt. Und Marcus auch. Zeig mir deinen Ring. Ach, Lucy! Natürlich behauptet Silas, er hätte immer geahnt, dass zwischen dir und Marcus etwas vorgeht, stimmtâs, Liebling?â Strahlend sah Julia ihren Ehemann an.
âTja, sagen wir einfach, dass nicht nur die Frauen Intuition besitzen. Habe ich Recht, Kleiner?â, fragte Silas gespielt ernst das blau eingewickelte Bündel, das er im Arm hielt. âUm ehrlich zu sein, hat Lucy sich selbst verraten. Denn du regst dich so selten wirklich auf, dass ich mich gefragt habe, ob nicht etwas anderes dahintersteckt, als du ständig betont hast, wie sehr du Marcus hassen würdest. Und, wie wir alle wissenâ¦â
âÃhneln Hass und Liebe sich sehrâ, sagte Julia gleichzeitig mit Silas, und die beiden tauschten amüsierte Blicke.
Prompt errötete Lucy. Schnell streckte sie die Arme aus und bat: âSilas, bitte lass mich meinen Patensohn halten.â
âEr ist schwerâ, warnte Julia, plötzlich ganz stolze Mutter, die darauf hinweisen wollte, wie groà und stark ihr noch winziger Sohn schon jetzt war. âCarly hat kurz vor eurer Ankunft angerufen. Sie und Ricardo müssten bald hier sein. Du weiÃt, dass sie für das Wochenende ein Haus im Dorf gemietet haben?â
âJa, sie hat mir eine E-Mail geschickt.â
âIch hätte euch ja gern alle hier untergebracht, aber morgen überfallen schon Silasâ und meine Verwandten meinen GroÃvater. Ist dir Harry auch wirklich nicht zu schwer, Lucy?â
Inzwischen standen sie alle in dem groÃen, ein bisschen zugigen Salon, in den Julia sie geführt hatte. Lucy spürte, dass ihre Freundin ungeduldig auf die Rückgabe ihres Sohns wartete. Lächelnd streichelte sie ihm mit dem Zeigefinger noch einmal die Wange, bevor sie ihn Julia reichte.
Währenddessen stand Marcus mit Silas zusammen und hörte sich vermeintlich an, was dieser über die aktuelle Situation des Dollars sagte, beobachtete dabei jedoch unablässig Lucy. Ganz vernarrt sah sie den kleinen Harry an, dabei glich ihr Gesicht dem einer traditionellen strahlenden Madonna: ganz sanfte glückselige Liebe. Marcus war es, als würde sein Herz auseinander gerissen. Wütend bemühte er sich, das Gefühl zu unterdrücken.
Während sie Julia das Baby zurückgab, dachte Lucy traurig, dass sie wahrscheinlich niemals ihr eigenes Kind halten
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