HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA
Reinigungskräfte, Handwerker und Gärtner an reiche Leute vermittelt, die keine Zeit haben, diese Haushaltsdienstleistungen selbst zu organisieren.â
âDas ist die legale Spitze des Eisbergsâ, sagte Dorland ausdruckslos. âAndrew Walker arbeitet für eine osteuropäische Mafiaorganisation und fungiert als Strohmann einer ihrer Geldwaschanlagen. Die Arbeiter, die er in seinem Unternehmen beschäftigt, sind gröÃtenteils illegale Einwanderer. Sie werden nach England geschleust, wo sie in ständiger Todesangst für ihn arbeiten. Um hierher zu kommen, zahlen diese armen Leute Tausende, und dann wird ihnen erklärt, sie würden sofort zurückgeschickt, wenn die Behörden von ihnen erfahren. Also müssen sie für einen Hungerlohn schuften und werden wie Batteriehühner untergebracht. Und das ist noch nicht einmal das Schlimmste daran. Junge Frauen und Mädchen werden von ihren Familien verkauft oder manchmal einfach geraubt, zur Prostitution gezwungen und von einem Besitzer zum anderen weitergereicht. Andrew Walker ist in das schmutzigste Geschäft der Welt verwickelt: Menschenhandel. Und er arbeitet unter einem falschen Namen.â
âWie können Sie denn all das wissen?â, protestierte Lucy schwach.
âIm letzten Jahr hat er mir angeboten, sich in A-List Life einzukaufen. Er hat behauptet, er suche nach einer Möglichkeit, die Gewinne aus seinem Unternehmen zu investieren. AuÃerdem hat er davon gesprochen, die Zeitschrift auf das europäische Festland und sogar nach Russland zu bringen. Ich gebe zu, dass ich einen Moment in Versuchung war, und nicht nur wegen des Geldes, von dem er sprach â die Summen waren einfach fantastisch. Aber als ich genauer hingesehen und Fragen gestellt habe, kam der ganze Dreck zum Vorschein. Andrew Walker wollte sich in A-List Life einkaufen, weil er nach Wegen sucht, das Geld zu waschen, das er mit dem Handel von Flüchtlingen und Prostituierten verdient. Er hat mir von seinem Plan erzählt, junge Mädchen bei A-List Life einzustellen und als âHostessenâ bei Events einzusetzen, und es hat völlig korrekt und seriös geklungen.â Dorland schüttelte den Kopf. âWar es aber nicht. Er wollte A-List Life benutzen, um Promipartys mit Luxusprostituierten zu beliefern.â
Mit jedem Wort, das Dorland sagte, hämmerte Lucys Herz stärker.
âIch will meine Nase nicht in Ihre geschäftlichen Angelegenheiten stecken, Lucy, aber ich weiÃ, wie diese Leute vorgehen: Sie bieten ein groÃartiges Geschäft an, das geheim bleiben muss. Wenn Sie deshalb mit ihm zu Mittag gegessen haben, dann hören Sie auf meinen Rat und lassen Sie sich nicht darauf ein.â
âAber warum unternehmen die Behörden nichts dagegen?â, fragte Lucy unglücklich.
âWahrscheinlich ist er zu clever, als dass sie ihm irgendetwas beweisen könnten. Ich weià nur Bescheid, weil ich die richtigen Leute gefragt habe. Zufällig kenne ich einige der in London lebenden russischen Oligarchen, und sie kennen Leute, die andere Leute kennen und so weiter. Auch wenn sie selbst nichts mit Andrew Walker zu tun haben, haben sie Kontaktmänner, die Kontaktmänner haben. Und sie kennen diejenigen, die mit ihm Geschäfte machen. Mir wurde sehr deutlich gesagt, ich solle mich nicht mit ihm einlassen. Haben Sie Marcus von Ihrem Mittagessen mit Andrew Walker erzählt?â
âNein. Und jetzt kann ich es nicht mehr tun.â
âZweifellos würde es ihm nicht gefallenâ, pflichtete Dorland ihr bei.
âWir hatten nur eine Besprechung, das ist allesâ, betonte Lucy.
âAn Ihrer Stelle würde ich mich kein zweites Mal mit ihm treffen. Und Sie sollten klarstellen, dass Sie weder jetzt noch in Zukunft an seinen Angeboten interessiert sind. Ich weiÃ, es geht mich nichts an, aber ich habe immer eine Schwäche für Prêt a Party gehabt â und für Sie. Weil Sie Klasse haben, Lucy. Ich bewundere, was Sie mit der Agentur geleistet haben, auch wenn es nicht gut gegangen ist. Leider ist Ihr Unternehmen genau das Werkzeug, das Andrew Walker sucht, und wenn er Sie erst einmal mit sich in den Schmutz gezogen hat, wird es sehr schwer werden, wieder herauszukommen. Diese Leute sind darauf spezialisiert, ihre Opfer von sich abhängig zu machen, und höchstwahrscheinlich werden Sie Marcus mit Ihnen in den Schmutz ziehen.â
Lucy sah auf den Brief, den sie
Weitere Kostenlose Bücher